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Allmählich wird es Tag: Roman (German Edition)

Allmählich wird es Tag: Roman (German Edition)

Titel: Allmählich wird es Tag: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franka Potente
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gut im Erinnern.
    »Back on the train« hatte er mit Liz im Konzert gehört, hatte darauf bestanden, sie auf die Schultern zu nehmen. Sie hatte sich zuerst gewehrt, quietschte dann aber vor Freude.
    Das war lange her.
    Die alten Platten gab es noch. Irgendwo im Haus.
    Er würde in der Garage nachsehen. Vielleicht würde er auch den Plattenspieler finden.
    Er leerte das Bier und musste rülpsen. Auf dem Weg zur Toilette summte er »Chalkdust Torture«. Beim Pinkeln öffnete er das kleine Milchglasfenster. Von dort konnte er Heffners Haus sehen. Nicht zum ersten Mal dachte er, dass es überraschend nah wirkte.
    Hinter dem Fenster im ersten Stock bewegte sich etwas. Er kniff die Augen zusammen. Die Nachbarin stand vor dem Spiegel. Ihr schwarzes Haar floss über die schmalen Schultern.
    Sie zog ihr T -Shirt aus. Schwarzer Spitzen- BH . Olivfarbene Haut.
    Er duckte sich. Sie verschwand aus seinem Blickfeld. Wenige Sekunden später kam sie zurück. Ohne BH .
    In der Reflexion des Spiegels ihre nackten Brüste.
    Sie begann, sich einzucremen. Er atmete schneller. Konnte den Blick nicht abwenden.
    Langsam strichen ihre Hände über die großen Brüste, bis die dunklen Brustwarzen glänzten. Sie trug die goldene Kette mit Anhänger.
    Sein Schwanz wurde so hart, dass es wehtat. Er keuchte leise, schob die Boxershorts bis zu den Knien hinunter.
    Sich selbst zu berühren fühlte sich seltsam an. Es war lange her.
    Aida. Er hatte sie gleich attraktiv gefunden. Sie war anders als alles, was er kannte.
    Liz hatte nichts Billiges gehabt. Obwohl er sich da nicht mehr so sicher sein konnte. Seine Gedanken drifteten ab.
    Vielleicht war Liz sexuell nicht befriedigt gewesen mit ihm. Hatte sie sich deshalb einen Lover genommen?
    Ihre unschuldige, naive Art war vielleicht nur eine Masche gewesen.
    Fuck.
    Er zwang sich, nicht an sie zu denken. Beobachtete Aida, wie sie ihr Haar zurückstrich und sich jetzt langsam den Bauch einrieb.
    Aida war etwas anderes, das hatte er gleich gewusst.
    Seltsam, dass sie sich noch nie vorher begegnet waren.
    Er würde in ihr Haar greifen, sich an ihrem Hintern festhalten, während sie mit kreisenden Hüften auf ihm säße. Mühsam unterdrückte er ein Stöhnen. Das Bier hielt ihn zurück. Obwohl er heftig mit sich umging, kam er nicht.
    Für einen Moment erhaschte er einen Blick auf sich im Badezimmerspiegel. Gerötetes Gesicht, geöffneter Mund, Schweiß auf der Stirn. Schnell schloss er die Augen. Das Blut pochte in den Schläfen.
    Momente später war sie verschwunden.
    Schnell schloss er das Fenster, hielt sich am Waschbecken fest, phantasierte mit trockenem Mund, wie er auf ihre Titten kam.
    Endlich.
    Angespannt verharrte er kurz in tiefem Stöhnen. Dann ging er auf die Knie. Auf die gelbe Frottee-Duschvorlage.
    Eine Weile saß er mit heruntergelassenen Shorts da, bis sich sein Atem beruhigt hatte. Dann wischte er das Sperma mit Klopapier vom Spiegel.
    Bis in den Nachmittag hinein döste er auf dem Sofa. Müde Leere im Kopf.
    Eine Scherbe hatte ihm die rechte Fußsohle aufgeschnitten. Beige hatte sich mit rostroten Flecken gemischt. Der Teppich war hinüber. Träge starrte er auf das getrocknete Blut.
    Eine SMS von Derek: »Dad, wann treffen wir uns morgen? Meld dich!«
    Er hatte keine Lust auf Golf. Keine Lust zu reden über das, worüber er reden müsste.
    »Kann am Sonntag nicht. Melde mich, Dad.«
    Am Spätnachmittag raffte er sich auf, nahm den überhitzten Wagen zum großen Supermarkt. Das Bier war ausgegangen.
    Es roch muffig im Auto. Er ließ beide Fenster herunter, genoss den Wind.
    Dann ein Meer von Autos. Frauen mit Kindern, Einkaufswägen. Irgendwo ein Helikopter. Jemand hupte.
    Die Glasschiebetüren des Supermarkts öffneten und schlossen sich geräuschlos.
    Er hatte die Baseballkappe tief ins Gesicht gezogen und trug eine Sonnenbrille. Überraschend jemanden zu treffen wäre ein Albtraum.
    Er genoss die Kälte, die breiten Gänge, ließ sich Zeit. Niemand beachtete ihn. Der Einkaufswagen füllte sich mit tiefgefrorenen Hamburgern, Lasagne, Wein, Bier, Chips, Klopapier.
    Es war lange her, dass er richtig eingekauft hatte. Ohne auf den Preis zu achten, warf er die Dinge in den Einkaufswagen. Kaffee, Schokoriegel, Pflaster. Seine Fußsohle hatte wieder zu bluten begonnen.
    Er wollte noch Peter Heffner anrufen.
    Jetzt mit ihm ein kaltes Bier trinken! Freude überkam ihn. Was auch immer zwischen ihnen vorgefallen war, es war verjährt. Bestimmt.
    Falls Heffners Los Angeles verlassen hatten,

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