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Allwissend

Allwissend

Titel: Allwissend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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fügte sie hinzu.
    »Ich?«
    »Sie haben im Laufe der Zeit einige ziemlich aufsehenerregende Storys gepostet. Und Sie schreiben auch jetzt noch über kontroverse Themen. Ich glaube, manche Leute wären froh, wenn Sie damit aufhören würden. Sie haben vermutlich schon öfter Drohungen erhalten.«
    »Ich bekomme andauernd welche.«
    »Gehen Sie Ihr Blog durch, und suchen Sie all diejenigen heraus, die Ihnen gedroht haben, die sich vielleicht für eine Ihrer Äußerungen revanchieren wollen oder die daran interessiert sind, dass eine Ihrer aktuellen Recherchen nicht weiter betrieben wird. Erstellen Sie eine Liste möglicher Verdächtiger. Und gehen Sie mehrere Jahre zurück.«
    »Sicher. Ich mache mich gleich an die Arbeit. Aber glauben Sie wirklich, dass ich mich in Gefahr befinde?«
    »Ja, das tue ich.«
    Er verstummte. »Ich mache mir Sorgen wegen Pat und der Kinder. Sollten wir womöglich eine Weile verreisen? Nach Hollister in unser Ferienhaus fahren? Oder uns ein Hotelzimmer nehmen?«
    »Ein Hotel dürfte sicherer sein. Sie sind als Eigentümer des anderen Hauses bestimmt offiziell verzeichnet. Ich kann Ihnen ein Zimmer in einem der Motels besorgen, in denen wir unsere Zeugen unterbringen. Es wäre unter falschem Namen.«
    »Danke. Geben Sie uns ein paar Stunden. Pat wird unsere Sachen packen, und wir brechen dann gleich nach dem Treffen auf, zu dem ich heute verabredet bin.«
    »Gut.«
    Sie wollte schon auflegen, als Chilton sagte: »Moment, Agent Dance. Eine Sache noch.« »Was denn?«
    »Ich habe eine Idee, wer ganz oben auf der Liste stehen könnte.«
    »Ich schreibe es mir auf.«
    »Das brauchen Sie nicht«, erwiderte Chilton.
     
    Dance und Rey Carraneo näherten sich langsam dem luxuriösen Haus von Arnold Brubaker, dem Mann hinter der Entsalzungsanlage, die laut James Chilton die Halbinsel Monterey zerstören würde.
    Der Blogger hielt Brubaker für den Hauptverdächtigen. Entweder den Entsalzungs-Zar persönlich oder jemanden in seinem Auftrag. Auch Dance neigte zu dieser Ansicht. Sie war mit dem Computer des Wagens online gegangen und las gerade den aktuellen Stand des Threads »Gepfefferte Entsalzung« nach.
     
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Http://www.thechiltonreportxom/html/june28.html
     
    Aus Chiltons Artikel und den Postings ging hervor, dass der Blogger Verbindungen Brubakers nach Las Vegas aufgedeckt hatte, was an das organisierte Verbrechen denken ließ. Darüber hinaus erwähnte er private Immobiliengeschäfte, deren Einzelheiten lieber nicht an die Öffentlichkeit dringen sollten.
    »Fertig?«, fragte Dance ihren jungen Kollegen, als sie sich ausloggte.
    Carraneo nickte, und sie stiegen beide aus. Dance klopfte an die Tür.
    Es dauerte eine Weile, dann öffnete ihr der rotgesichtige Unternehmer - sein Teint ging auf die Sonne zurück, nicht auf Alkohol, vermutete Dance. Er war sichtlich überrascht, Besucher vorzufinden. Einen Moment lang sagte er gar nichts. »Aus dem Krankenhaus. Sie sind...?«
    »Agent Dance. Das ist Agent Carraneo.«
    Sein Blick huschte kurz an ihr vorbei.
    Hält er nach Verstärkung Ausschau?, dachte sie.
    Und falls ja, dann nach ihrer Verstärkung? Oder nach seiner eigenen?
    Sie verspürte einen Anflug von Angst. Niemand hatte weniger Skrupel als die Leute, die für Geld töteten.
    »Wir gehen diesem Zwischenfall mit Mr. Chilton nach. Dürfen wir Ihnen ein paar Fragen stellen?«
    »Was? Dieses Arschloch hat doch noch Anzeige erstattet? Ich dachte, wir...«
    »Nein, es gibt keine Anzeige. Dürfen wir eintreten?«
    Der Mann blieb misstrauisch und wich Dances Augen aus. Er winkte sie und Carraneo herein. »Wissen Sie, der Kerl ist doch verrückt«, sagte er. »Er ist wirklich geisteskrank.«
    Dance lächelte unverbindlich.
    Brubaker schloss ohne einen weiteren Blick nach draußen die Tür und verriegelte sie.
    Sie gingen durch das Haus. Es wirkte unpersönlich, und viele Räume waren nicht möbliert. Dance glaubte, von irgendwo in der Nähe ein Knarren zu hören. Dann noch eines aus einem anderen Zimmer.
    Arbeitete das Haus, oder hatte Brubaker Leute hier?
    Mitarbeiter oder bewaffnete Handlanger?
    Sie betraten ein Büro voller Papiere, Blaupausen, Skizzen, Fotos, juristischer Dokumente. Auf einem der Tische stand ein detail- und maßstabsgetreues Modell der Entsalzungsanlage.
    Brubaker nahm mehrere dicke gebundene Gutachten von zwei Stühlen und bedeutete den Besuchern, sie mögen Platz nehmen. Er selbst setzte sich hinter einen großen Schreibtisch.
    Dance sah einige Diplome an der Wand. Außerdem

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