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Alpenglühen am Broadway (Bronco Baxter - Gay Crime Story 3)

Alpenglühen am Broadway (Bronco Baxter - Gay Crime Story 3)

Titel: Alpenglühen am Broadway (Bronco Baxter - Gay Crime Story 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Dillinger
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lang.«
    Ich schlug
vor, in die 48. Straße in eine Bar zu gehen, die vor allem Männer besuchten.
Sie hieß Angel, ein unpassender Name für das Etablissement. Engelhaft
ging es dort nicht zu.
    »Wir kommen
gerne mit«, sagte René und wies auf Mr. Idaho. »Er darf uns doch begleiten?«
    »Meinetwegen«,
sagte ich. »Dann sind wir zu viert.«
    »Dann komm«,
sagte René zu dem Beleuchter und wandte sich wieder mir zu. »Ich nenne ihn
übrigens Mr. Idaho, weil er von dort herkommt und mal eine Meisterschaft im
Bodybuilding gewonnen hat.«
    »Das weiß
ich«, erwiderte ich.
    »Oho!«, sagte
René.
    »Nichts mit
oho«, sagte ich. »Wir sind Trainingspartner im selben Sportclub.«
    »Männer,
Muskeln, Musicals, das ist genau meine Welt«, hauchte der Kostümbildner.
     
    Im Angel setzten wir uns an einen kleinen Tisch und bestellten bei einem Kellner, der
wunderschöne dunkle Augen hatte, vier Martini auf Eis. Mit einem eleganten
Hüftschwung machte er sich auf, um die Drinks zu holen.
    René sah ihm
nach und nieste. »Ich werde hoffentlich keine Erkältung bekommen«, jammerte er.
»Nicht, dass ich noch krank werde. Ich trete an spielfreien Tagen in dieser Bar
als Ginger Rogers auf und gebe ihre Songs zum Besten.«
    »Du darfst
nicht krank werden«, meldete sich Mr. Idaho zu Wort. »Wer soll Ethel Merman
während der Aufführung die Juwelen anlegen, die sie als Madame Dubarry trägt?«
    »Diese
Probleme möchte ich haben«, sagte ich lachend.
    »Du kannst sie
haben«, erwiderte René und warf mir einen charmanten Blick zu. »Phil erzählte
mir, dass du einen Job suchst.«
    »Ist das so?«,
fragte Mr. Idaho.
    Der Kellner
brachte die Getränke. Der Kostümbildner nahm einen Schluck aus seinem
Martiniglas und schaute mir tief in die Augen. »Heute Abend ist kurz vor der
Aufführung unser Hilfsinspizient über einen Scheinwerfer gestolpert, den ein
Beleuchter versehentlich hinter der Bühne stehen ließ.«
    »Ich war das
nicht«, warf Mr. Idaho ein. »Aber wir mussten Jim nach Hause schicken, da er
sich den Fuß verstaucht hatte. So schnell wird er nicht wieder zur Arbeit
kommen.«
    »Davon haben
wir nichts bemerkt«, sagte Phil.
    René nickte
zufrieden. »Das ist auch gut so. Ersatz war so schnell nicht zu finden und
Brenda, unsere Theatermanagerin, übernahm den Job. Sie war von Anfang an dabei
und kennt das Stück sehr gut.« Der Kostümbildner trank von seinem Martini.
»Erst sollte ich einspringen, aber ich habe alle Hände voll zu tun. Den Mädchen
die Reifröcke anziehen, den Jungs die Bundhosen ausziehen. Ich habe auch nur
zwei Hände.«
    »Und die setzt
du lieber bei den Tänzern ein, als das Zeichen für den Vorhang zu geben«, sagte
ich.
    René hüstelte.
»Du kennst dich gut aus, Bronco.«
    »Ich habe noch
nie an einem Tänzer herumgefummelt«, verteidigte ich mich.
    »Das meine ich
nicht«, sagte René. »Doch du scheinst zu wissen, was ein Inspizient macht.«
    »Ich war in
der Schule Mitglied der Theatergruppe«, berichtete ich. »Leider reichte mein
Talent nicht aus, um auf der Bühne zu stehen. Deshalb kümmerte ich mich hinter
den Kulissen um den Ablauf der Show.«
    René dachte
kurz nach. »Warum sprichst du morgen früh nicht mit Brenda? Falls sie bis dahin
keinen Co-Inspizienten gefunden hat, könnten wir es mit dir versuchen.«
    Phil war von
der Idee begeistert. »Du suchst doch einen Job, Bronco? Und Arbeit am Theater
würde dir Spaß machen. Und du hast alle neuen Musicals gesehen.«
    René nickte
entschlossen. »Ich rede morgen früh sofort mit Brenda. Ich rufe dich dann an,
Bronco, falls es mit einem Vorstellungstermin klappt. Einen Versuch wäre es
doch wert, oder?«
    Phil
unterstützte ihn. »Mehr als rausfliegen kannst du nicht.«
    »Ich habe
keinerlei Erfahrung«, wandte ich ein.
    »Die
Theatergruppe wird reichen«, sagte René und betrachtete einen Brillantring, den
er am kleinen Finger der linken Hand trug. »Am Theater kommt es hauptsächlich
darauf an, dass man starke Nerven hat. Einige Bühnenarbeiter waren vorher
Möbelpacker, eine Garderobiere saß an der Kinokasse und ein Beleuchter
arbeitete in einer Fabrik für Taschenlampen.«
    »Das war ich«,
rief Mr. Idaho.
    »Das sind ja
tolle Voraussetzungen für eine Karriere am Broadway«, sagte ich und lachte.
    René zündete
sich mit einer gezierten Bewegung ein Zigarillo an und wollte wissen, was ich
bislang gemacht hätte.
    »Ich war
Buchhändler«, antwortete ich wahrheitsgemäß.
    »Also siehst
du«, schaltete sich Phil ein. »Dann

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