Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alpha: Thriller (German Edition)

Alpha: Thriller (German Edition)

Titel: Alpha: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. Brannan
Vom Netzwerk:
des Aufzugs dachte Professor Philippe Messier über die Geschichte des Teilchenbeschleuniger-Labors nach. Er hatte soeben einen beschädigten Teil des Tunnels besichtigt, der die volle Aufmerksamkeit einer ganzen Armee von Ingenieuren und Maschinenbauern genoss. Nachdem er sich zu seiner Zufriedenheit davon überzeugt hatte, dass alles getan wurde, was möglich war, beschloss er, das bedeutsamere der Projekte zu überprüfen, das weitere hundert Meter tiefer unter der Oberfläche lag.
    Der Teilchenbeschleuniger stellte mehr oder weniger das öffentliche Gesicht der CERN dar, doch das darunterliegende Projekt war – obwohl es im Lauf der Jahrzehnte mehrere Billionen Euro gekostet hatte – in der Außenwelt nur einer Hand voll auserwählter Menschen bekannt, die alle der von Stephen Jacobs geleiteten Eliteorganisation angehörten. Die anderen – Ingenieure, Techniker, Physiker, Mathematiker, Maschinenbauer sowie gelernte und ungelernte Arbeiter – gehörten nicht zu den Auserwählten und würden die Anlage nie verlassen dürfen. Sie waren gewissermaßen Sklaven der Maschine und dazu bestimmt, bis zu ihrem Ende an ihr zu arbeiten.
    Messier lächelte, während der Aufzug tiefer hinabfuhr. Er wurde immer ganz aufgeregt, wenn er über das Projekt nachdachte. Als der Lift sanft zum Halten kam und die Türen aufglitten, wurde die gewaltige Maschine in ihrer ganzen Pracht enthüllt.
    Obwohl sie zu einem großen Teil von der Energie abhängig war, die insgeheim in dem Teilchenbeschleuniger über ihr erzeugt wurde, war die Technologie, auf der die geheime Anlage beruhte, weit esoterischer und dem überwiegenden Teil der Menschheit unbekannt. Sie war buchstäblich ein Geschenk der Götter, überlegte Messier, während er darauf zutrat.
    Bald , dachte er, als er näher kam. Bald .
    Ein Schauer der Erregung überlief ihn, als er durch die riesigen Beobachtungsfenster sah. Bald war die Anlage voll funktionstüchtig, und ihm war es vollkommen gleichgültig, dass das Ergebnis womöglich die Vernichtung der Menschheit mit Ausnahme der wenigen Auserwählten sein würde.
    Der wenigen Auserwählten, die bald selbst wie Götter sein würden.
    Adams rannte an Lynn vorbei, die wie angewurzelt dastand und ihren Rucksack umklammerte. Aus dem Fenster auf der anderen Seite des Zimmers musterte er die gegenüberliegende Häuserreihe der Avenida Santa María.
    Innerhalb von zwei Sekunden hatte er den Scharfschützen auf dem Dach erspäht, dessen Gewehr auf das Fenster zielte, und in den Schaufenstern gegenüber das Spiegelbild zweier Männer, die vor dem Foyer des Hostal Americano warteten.
    »Stell dich neben das Fenster!«, flüsterte Adams Lynn eindringlich zu. Dann zog er das ihm am nächsten stehende Bett über den Boden und verbarrikadierte damit die Tür. Es würde das Team nur ein paar Sekunden aufhalten, aber die würden reichen.
    Eldridge hatte sich um drei Uhr morgens mit seinen Männern im Hotel getroffen. Er hatte sich ihren Lagebericht angehört, seine Ausrüstung vorbereitet und die Pläne für die Gefangennahme der Flüchtlinge aufgestellt.
    Um sieben Uhr am selben Morgen hatte er sein Team die Treppe hinabgeführt und zugesehen, wie die beiden Männer an der Spitze mit einem kleinen metallenen Rammbock zwischen sich auf die Tür zustürmten. Ihre Strategie war reines »Schockieren und Einschüchtern« auf dem taktischen Niveau einer kleinen Einheit – die Tür einschlagen, die Zielpersonen durch Blendgranaten desorientieren und eine schnelle Verhaftung durchführen, wobei beide Personen wenn nötig mit Gewalt überwältigt werden sollten.
    Doch die Tür war zwar zerschmettert, aber nicht ins Zimmer gefallen wie erwartet. Warum zum Teufel nicht?
    »Murphy!«, schrie er. »Was hält euch auf?«
    Der rechte der Männer setzte den Rammbock noch einmal an. »Hinter der Tür steht ein Bett!«, brüllte er über die Schulter. »Die wussten, dass wir kommen!«
    Eldridge drückte den Knopf an seinem taktischen Mikrofon und sprach mit dem Scharfschützen auf dem gegenüberliegenden Dach. Er hätte gern mehr Männer draußen gehabt, aber an einem so abgelegenen Ort waren ihre Ressourcen zwangsläufig begrenzt.
    »Williams, was sehen Sie?«
    »Nichts. Vorhin hat sich was am Fenster bewegt – warten Sie einen Moment, sie haben das Fenster zerschlagen, und die männliche Zielperson trägt in der Hand, der … arrgghh!«
    Die Verbindung brach ab, und Eldridge gefror das Blut.
    Adams sprintete auf das Fenster zu. Lynn hatte er an der Hand

Weitere Kostenlose Bücher