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Alpha: Thriller (German Edition)

Alpha: Thriller (German Edition)

Titel: Alpha: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. Brannan
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gefasst und zerrte sie mit. Mit der anderen Hand hatte er einen großen Spiegel vom Frisiertisch ergriffen. Am Fenster angekommen, zog er den Vorhang zurück und trat mit dem Stiefel die Fensterscheibe ein; das Glas zersprang und fiel zwei Stockwerke tiefer zu Boden.
    Adams ignorierte Lynns Proteste und packte ihr Handgelenk fester. Er hielt den Spiegel mit der Fläche nach oben aus dem Fenster und richtete ihn so aus, dass der Reflex den Scharfschützen gegenüber traf. Er sah, wie der Mann instinktiv vor dem plötzlich auftauchenden, grellen Sonnenlicht zurückfuhr, das ihn durch sein Zielfernrohr traf. Hinter sich hörte er, wie das Team gegen die Tür hämmerte und sie aufbrach. In den wenigen Sekunden, die dazwischenlagen, zog er Lynn nach vorn und sprang mit ihr durch das Fenster.
    Bei seinem Eintreffen hatte Adams die breite Stoffmarkise über dem Eingang zum Hotelfoyer gesehen und sich später davon überzeugt, dass Lynns Zimmer im ersten Stock direkt darüber lag.
    Der Sprung war ein Risiko – sie konnten ebenso gut auf einer Metallstrebe landen –, aber ihre Chancen standen besser, als wenn sie im Zimmer geblieben wären und es mit sechs bewaffneten Männern aufgenommen hätten.
    Adams war froh darüber, dass Lynn auf dem Weg nach unten nicht schrie, obwohl er nicht wusste, ob sie so unerschrocken war oder nur unter Schock stand. So oder so war es gut – er hoffte, dass das zerbrochene Glas die Männer unten nicht bereits alarmiert hatte, denn er konnte jeden Vorteil gebrauchen, den er bekam.
    Sie trafen mitten auf dem Stoff auf, und Adams nutzte die Federkraft der Markise, um mit einer Hand nach der Kante zu greifen und den anderen Arm um Lynns Taille zu schlingen. Dann drehte er sich, schwang sich nach unten, ließ am äußeren Punkt der Kurve los und sprang leichtfüßig zu Boden, direkt vor die beiden Männer, die er zuvor gesehen hatte.
    Als er landete, gab er Lynn frei, die desorientiert beiseitetaumelte. Die Männer rissen die Augen auf, als sie ihn erblickten. Ihre Hände lagen auf ihren Ohrhörern; offensichtlich gab das Team ihnen von oben Anweisungen.
    Bevor sie reagieren konnten, stürzte Adams voran und legte sein ganzes Körpergewicht in eine schwere rechte Gerade gegen das Kinn des ersten Mannes. Adams sah, wie er die Augen verdrehte, und während der Mann bewusstlos zu Boden sank, drehte sich Adams bereits zur anderen Seite und schlug mit einem linken Haken nach dem zweiten. Er traf, aber dieses Mal war sein Timing schlecht, und der Mann taumelte nur nach hinten. Er war verletzt, aber immer noch eine Bedrohung.
    Adams sah, wie er instinktiv nach der Pistole in einem Gürtel griff, aber dann riss ein weiterer heftiger Schlag seinen Kopf herum. Er drehte sich um und sah Lynn dort stehen. Den Rucksack, mit dem sie mit aller Kraft gegen den Mann ausgeholt hatte, hielt sie noch in der Hand.
    Adams war beeindruckt; aber Lynn war schon immer hart im Nehmen gewesen. Der Mann war noch bei Bewusstsein, lag aber am Boden. Mit einem Mal fiel Adams der Scharfschütze von gegenüber wieder ein. Auch wenn er schlecht sehen konnte, war er immer noch in der Lage, ein paar Schüsse abzugeben.
    Er zog Lynn beiseite und suchte Schutz hinter einem der zwei riesigen Pflanzenkübel aus Terrakotta, die rechts und links des Haupteingangs standen. Sein Verdacht bestätigte sich, als Schüsse den Gehweg trafen, wo sie gerade noch gestanden hatte. Adams fiel auf, dass sie bis auf kleine schwarze Schlieren keine Einschusslöcher hinterließen – Gummikugeln. Wenn die Zielperson Pech hatte, konnten sie immer noch tödlich sein, doch das war ein Hinweis darauf, dass die Unbekannten, die hinter ihnen her waren, sie lebend wollten.
    Das war die gute Nachricht.
    Die schlechte war, dass sie jetzt zwischen einem Scharfschützen auf einer Seite und einer Gruppe von Männern im Hotel hinter ihnen in der Falle saßen. Auch wenn der Scharfschütze nur Gummikugeln verschoss, waren sie damit leicht auszuschalten. Wenn sie auf die Straße liefen, würden diese Kugeln sie treffen; wenn sie sich ins Hotel zurückzogen, würden die sechs Männer, die zweifellos gerade die Treppen zum Foyer hinunterjagten, sie in Empfang nehmen.
    Adams stellte eine rasche Kopfrechnung an – seit dem Moment, in dem er das Fenster eingetreten hatte, und ihrem Sprung waren vermutlich nicht mehr als fünfzehn Sekunden vergangen. Während dieser Zeit hatte das Team oben wahrscheinlich gerade die Tür aufgebrochen, und der Anführer hatte sich alles

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