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Alpha: Thriller (German Edition)

Alpha: Thriller (German Edition)

Titel: Alpha: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. Brannan
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das Leben nimmt. Und er hatte sie von ganzem Herzen geliebt.
    Als Lynn jetzt an ihn dachte, spürte sie wie so oft auf dem Pine-Island-Gletscher, dessen Name so an sein Heimatreservat Pine Ridge in South Dakota erinnerte, ein schlechtes Gewissen. Sie fragte sich, ob er noch dort lebte und was er von ihrer neuesten Entdeckung halten würde. Bestimmt wäre er hocherfreut – er hatte ihr oft davon erzählt, dass indianische Mythen behaupteten, das Gebiet der Vereinigten Staaten sei vor Zehntausenden von Jahren von einem sehr fortgeschrittenen Volk besiedelt gewesen.
    Bei dem Gedanken an ihn lächelte sie; doch dann schob sie die Erinnerungen beiseite und widmete sich wieder der anstehenden Arbeit – eine ihrer Eigenschaften, die sowohl Segen als auch Fluch war.
    Sie griff nach dem abhörgeschützten Funktelefon und wählte die Nummer des NASA-Hauptquartiers. Eine solche Nachricht konnte nur nach ganz oben gehen.
    Die Vermittlung meldete sich, und Lynn vergeudete keine Zeit. »Verbinden Sie mich mit dem Administrator.«
    Samuel Bartholomew Atkinson war der Administrator der NASA, der »Weltraum-Oberhäuptling«, wie seine Leute ihn voller Zuneigung nannten.
    Seine Liebe zum Kosmos reichte, wie seine Mutter behauptete, bis in die Zeit zurück, als er gerade drei war, und seitdem hatte er seine Weltraumkarriere mit einer geradezu grimmigen Leidenschaft verfolgt. Jetzt arbeitete er in seinem Traumjob und genoss jede Minute. Sicher, er traf auch auf Herausforderungen, aber welchen Spaß machte das Leben schon ohne Herausforderungen? Durch seine Stellung besaß er Kenntnisse über den Kosmos, die den Dreijährigen geängstigt hätten, aber dieses Wissen ging ihm inzwischen über alles.
    Die Nachricht, die er eben von Evelyn Edwards erhalten hatte, war äußerst beunruhigend, und er würde seinen Vorgesetzten einschalten müssen. Er erklärte Lynn, er werde sich innerhalb der nächsten Stunde wieder mit ihr in Verbindung setzen.
    Rasch wählten seine Finger auf dem abhörsicheren Telefon auf seinem Schreibtisch eine Nummer, und Stephen Jacobs nahm beim ersten Klingeln ab.
    Atkinson erklärte ihm die Lage, so schnell er konnte, doch Jacobs unterbrach ihn mitten im Satz. »Ich weiß, Samuel. Und ich habe bereits mit unseren Freunden gesprochen.«
    Atkinson wirkte erstaunt. Andererseits war Jacobs ein Mann, der immer für eine Überraschung gut war. »Und was haben sie gesagt?«
    Jacobs räusperte sich. »Sie meinen, wir hätten eindeutig Grund zur Sorge. Es könnte eine Verbindung geben, obwohl man das ohne eine genauere Untersuchung nicht wirklich feststellen kann. Wir müssen die Situation kontrollieren.«
    »Ja, Sir. Wie sollen wir vorgehen?«
    »Okay«, erklärte Jacobs, »hören Sie gut zu. Ich möchte, dass Sie Folgendes tun …«
    In dem engen, metallverkleideten Kommunikationsraum der kleinen Basis klingelte das Funktelefon. Sofort nahm Lynn ab.
    »Hey, Lynn«, sagte Atkinson in seinem gutmütigen, freundlichen Ton. »Wie sieht’s bei Ihnen aus?«
    »Aufgeregt«, bestätigte Lynn. »Wir sind aufgeregt, aber bereit, diese Sache richtig anzupacken. Was empfehlen Sie?«
    »Sie bleiben einstweilen auf der Basis«, erklärte Atkinson. »Wir wollen die Fundstätte nicht gefährden. Ein Spezialistenteam befindet sich bereits auf dem Weg zu Ihrem Standort. Sie sollen mit diesem Team zusammenarbeiten und die Leute, so gut Sie können, unterstützen. Ist das klar?«
    »Ja, Sir«, bestätigte Lynn. »Geschätzte Ankunftszeit?«
    »Geschätzte Ankunftszeit ist 0700 morgen früh. Sie fliegen zuerst nach McMurdo und dann zu Ihnen. Sehen Sie zu, dass Sie den Leuten einen netten Empfang bereiten.«
    »Das werden wir, Sir.«
    »Und, Lynn?«
    »Ja, Sir?«
    »Die Sache ist als streng geheim eingestuft worden. Niemand sonst weiß davon, und wir wollen, dass das auch so bleibt. Außer über mich werden Sie jeden Kontakt zur Außenwelt ab sofort einstellen.«
    Zehntausend Meilen entfernt, in seinem privaten Arbeitszimmer in Washington, legte Atkinson den Hörer auf und rieb sich die Augen. Diese Nacht würde lang werden.

4
    Das Team traf wie versprochen am nächsten Morgen um Punkt sieben Uhr ein. Es landete mit zwei identischen Chinook-AH-46-Doppelrotoren-Hubschraubern nur fünfzig Meter von der Basis entfernt, sodass Schnee und Eis durch den mächtigen Abwind hoch in die Luft gewirbelt wurden.
    Rasch stiegen je sechs Männer aus den Helikoptern und rannten mit gesenkten Köpfen unter den auslaufenden Rotoren hindurch. Lynn hielt ihnen

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