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Alphavampir

Titel: Alphavampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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Verunsichert flackerte sein Blick. Hatte er vielleicht? Nein, das konnte unmöglich sein. Oder doch?
    Er kam immer näher. Nur noch eine Armlänge trennte Nanouk von ihm. Kristobal brauchte lediglich seine Hand ausstreckten, um sie zu packen. Verzweifelt warf sie ihre Jacke nach ihm und zog an dem Griff, doch die Tür blieb verschlossen.
    Erneut rannte sie vor ihm davon. Seine Unsicherheit verschwand so schnell wie sie aufgetaucht war. Wieso lachte er so unverschämt sinnlich? Innerlich schalt sie ihre Timberwölfin, denn sie schien Nanouk auszubremsen, wollte herumtollen und sich sogar von Kristobal fangen lassen, weil sie sich nach mehr Zuwendung von ihm sehnte. Verrücktes Tier! Sie waren immer eins gewesen, und ausgerechnet jetzt gab es seinem Paarungstrieb nach.
    Auf keinen Fall! Nanouk war nicht läufig. Warum prickelte es dann zwischen ihren Schenkeln? Noch nie hatte sie eine Jagd erregt, bei der sie die Gejagte war. Das passte nicht zu ihr, weder zur Frau noch zur Wölfin.
    Nanouk lief zwischen den Kleiderstangen hindurch, sie sprang über die Wippe der Guillotine und hastete kreuz und quer durch die Requisiten. Sie entkam Kristobal nur knapp, aber sie entkam ihm. Hastig warf sie die Kleiderstangen hinter sich um, die Kostüme verteilten sich auf dem Boden.
    Die Hindernisse hielten Kristobal einige Sekunden lang auf, wertvolle Zeit, die Nanouk nutzte, um das Fenster aufzureißen, das hinter den Kleiderstangen zum Vorschein kam. Kalter Wind wehte einige Schneeflocken hinein. Durch die Hitze, die im Theater herrschte, wirkten die Temperaturen draußen wieder wie zwanzig Grad unter null.
    Nanouk stützte sich mit den Händen auf der Fensterbank ab, um sich über den Sims zu schwingen. Just als sie Schwung nahm, packte Kristobal sie und warf sie zu Boden. Die Kostüme dämpfen ihren Aufprall. Dennoch war sie sauer, dass er so grob mit ihr umging. Was hatte sie denn erwartet? Immerhin hatte sie den Kampf eröffnet.
    Ihre Wölfin lag ungern auf dem Rücken. Nanouk wollte sich gerade herumdrehen, um sich hinzuknien und aufzuspringen, als Kristobal sich auf sie stürzte. Er legte sich auf sie und hielt sie fest, jedoch ohne sie mit seinem Gewicht zu belasten. Ohne zu zögern stieß er zwischen ihre Beine und presste ihre Schenkel auseinander. Während er ihre Handgelenke umschlang, da sich ihre Krallen bereits zeigten, drückte er seine Wölbung gegen ihren Schritt. Er hielt ihre Hände über ihrem Kopf fest und wollte sie küssen.
    Nanouk drehte widerspenstig ihr Gesicht zur Seite, aber in ihrem Inneren gab ihr Tier ein Wolfsgeheul von sich, um mit Kristobal in Kontakt zu treten und Zusammengehörigkeit zu signalisieren.
    Er schnupperte an ihrem Hals. Seine Nasenspitze strich über ihren Kiefer. Sanft knabberte er an ihrem Ohrläppchen und hinterließ mit seiner Zunge eine heiße Spur auf ihrer Wange. «Du bist doch längst überfällig. Normalerweise paaren sich Wölfe von Januar bis März und wir haben schon fast April.»
    «Denk ja nicht, dass ich es derart nötig habe.» Hatte sie sich eben noch dazu hinreißen lassen, seine Liebkosungen zu genießen, sich zu räkeln und zu seufzen, wehrte sie sich nun wieder gegen ihn.
    Kristobal hob eine Augenbraue. Sein Griff war wie Stahl. «Wieso hast du mich dann mit dem kleinen Kampf bezirzt?»
    «Das war gar nicht meine Absicht!» Sie hörte sich keifen und erkannte sich selbst kaum wieder. «Ich wollte weg von dir.»
    Jegliche Arroganz verschwand aus seinem Gesicht, als wäre sie nur eine Maske gewesen, die er von jetzt auf gleich hatte fallen lassen. Einige Sekunden lang musterte er sie prüfend, dann ließ er ihre Hände los und rutschte von ihr runter. «Ist das immer noch dein Wunsch?»
    Nanouk zögerte. Würde er sie wirklich gehen lassen, wenn sie nickte? Langsam wurde ihre Wölfin wütend. Sie begehrte an die Oberfläche zu steigen, um die Kontrolle zu übernehmen und sich endlich mit Kristobal zu paaren.
    Die Betroffenheit in seiner Miene versetzte Nanouk einen Stich. Es war nicht ihre Absicht gewesen, ihn zu verletzen, sondern sie hatte ihn nur ein wenig necken wollen, aber über dieses Stadium waren sie längst hinaus. Ihr Körper verzehrte sich nach ihm. Er sollte sich wieder auf sie legen, sie streicheln und küssen und all die Dinge mit ihr tun, die sein Blick ihr versprachen.
    Es ist nur Sex, redete sich Nanouk ein. Sie hatte schon mehr als einen One-Night-Stand in ihrem Leben gehabt, da sie sich schwer mit festen Beziehungen tat. Ihre Liebhaber waren nie

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