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Alphavampir

Titel: Alphavampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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Bank, die neben dem Spiegel stand, wohl beherbergte, denn es war gespickt mit stecknadelkopfgroßen Löchern und noch kleineren Kotablagerungen. Während Spinnweben zwischen den Kleiderbügeln, auf denen Kostüme aus allen Epochen hingen, ihre Netze gewebt hatten, erspähte sie in der Ecke hinter den Requisiten Mäusekot.
    Plötzlich entdeckte sie Kristobal hinter einer kleinen Guillotine kniend und erschrak, da er sie zwischen Wippe und Fallbeil anstarrte. «Was machst du hier?», war alles, was ihr spontan einfiel.
    «Wir überlegen die Show etwas umzugestalten.» Er zog das Beil hoch und gab dann wieder etwas mehr Seil, als würde er prüfen, ob die Konstruktion einsatzbereit oder reif für die Entsorgung war.
    Nanouk stellte sich auf die Zehenspitzen und machte eine Unschuldsmiene. «Suchst du nach einem Ersatz für den Auftritt von Pavel?»
    Als Antwort ließ er das Beil herunterfallen. Kristobal wartete einen Moment, damit sich die Wirkung entfalten konnte, dann zog er das Beil wieder hoch und verknotete das Seil. Er erhob sich und kam um die Guillotine herum. Mit verschränkten Armen blieb er davor stehen. «Ich werde meine Meinung nicht ändern.»
    «Warum nicht? Weil du dir dann einen Zacken aus der Krone brichst?»
    Blitzschnell sprang er vor. Er riss ihr die Jacke aus der Hand, legte seinen Arm um ihre Taille und zog sie an sich heran. «Nicht einmal du wirst mich umstimmen können.»
    Seine Nähe brachte sie einen Moment lang durcheinander, doch sie fing sich wieder und atmete tief durch. «Du bist unsagbar stur. Und ein Lügner. Aber ich verzeihe dir, um dir zu zeigen, dass man manchmal über seinen Schatten springen muss.»
    «Was meinst du?» Er hob ihr Gesicht an, damit sie ihm in die Augen sah.
    «Du hast vorgeschlagen, dass die Vampire und Werwölfe sich auf neutralem Boden treffen sollten, doch das Krematorium ist euer Revier. Wir haben die Tierkadaver entdeckt.»
    Er lächelte hintergründig. «Egal, wo wir das sinnlose Gespräch geführt hätten, der Ausgang wäre derselbe geblieben.»
    «Warum hast du dir dann überhaupt die Mühe gemacht, die zwei Schritte über die Straße zu gehen?»
    «Vielleicht wegen dir.» Unerwartet neigte er sich vor, um sie zu küssen.
    Obwohl es wundervoll in ihren Lippen prickelte, legte sie ihre Finger auf seinen Mund. Das machte es nur noch schlimmer, denn durch die Berührung kribbelte es nun auch in ihrer Hand. «Hast du mich heute Mittag wirklich geküsst, weil du mich schmecken und spüren wolltest? Oder um dich lustig über mich zu machen und mir vor Augen zu führen, dass du mit mir machen kannst, was dir gefällt?»
    «Wie kommst du darauf?» Seine Zungenspitze hinterließ eine feuchte Spur auf ihren Fingern.
    Erschrocken nahm sie ihre Hand weg. «Bei dem Treffen eben hast du deutlich gemacht, dass du nicht viel von Lykanthropen hältst. Aber ich bin nun mal eine Gestaltwandlerin, deiner nicht würdig und dir nicht ebenbürtig.»
    «Ich bin ein Alpha, keiner ist mir ebenbürtig.»
    «Aber ich bin kein Vampirliebchen.» Wütend knurrte sie. «Und ich lasse mich auch nicht zähmen.»
    «Genau das gefällt mir an dir. Du weißt deine Krallen und Zähne einzusetzen, aber du kannst auch winseln wie eine läufige ...»
    «Ich warne dich, sprich es nicht aus!» Nanouk fuhr ihre Krallen aus. «Du bist stur.»
    «Ich bevorzuge: beharrlich. Auch was die Wahl meiner Geliebten betrifft. Ich will dich heute Nacht und ich werde dich bekommen.» Zärtlich küsste er eine ihrer Krallen.
    Das verwirrte sie so sehr, dass Nanouk sie augenblicklich wieder einzog.
    Er schob ihr Langarmshirt nach oben und kraulte ihren Bauch. Als seine Hände sich jedoch an ihrer Hose zu schaffen machten, hielt sie seine Arme fest. «Es war nur ein Kuss.»
    «Ein Kuss ist ein Auftakt.» Seine Fingerspitze tauchte in ihre Hose ab und dehnte den Bund ein wenig. Kristobal wagte einen Blick. «Keine Unterwäsche, interessant.»
    «Trag ich nie. Bild dir nichts ein!» Aufgebracht schlug sie seine Hand weg. «Der Kuss heute Mittag war auch kein Appetizer.»
    «Ganz Gentleman hielt ich mich zurück.» Sein Ton war gönnerhaft. «Ich gab dir genug Zeit zu akzeptieren, dass du dich mir hingeben wirst.»
    Hatte er sie beeinflusst? War es möglich, dass er ihr mit dem ersten Kuss die Sehnsucht nach ihm eingepflanzt hatte und die Saat gewachsen und zu Verlangen geworden war? Nanouk rief sich die Begegnung in Erinnerung, doch dann wurde ihr bewusst, dass das Interesse an ihm bereits in der Mitternachtsshow

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