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Alphavampir

Titel: Alphavampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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brauchte jemanden an seiner Seite, der ihm nicht alle Flausen durchgehen ließ.
    «Können wir kurz in die Küche gehen, bitte?» Ihre Aufregung stieg. Ihr Herz pochte unruhig und sie wusste, dass Nanouk und Claw ihre Nervosität witterten. Kristobals Sinne waren vermutlich nicht mehr ausgeprägt genug, sicher konnte sie sich allerdings nicht sein.
    Tala schloss die Tür hinter ihnen und atmete tief durch. «Wir müssen dringend etwas besprechen. Ich halte das nicht mehr aus.»
    «Ich auch nicht», sagte Nanouk und nickte.
    «Die Rangfolge.» Claws Stimme klang eine Nuance dunkler als normal, wie immer, wenn etwas Unangenehmes zu klären war. «Ihr müsst kämpfen.»
    Mehrmals strich Tala über ihren braunen Cordrock. «Das will ich nicht! Unter keinen Umständen.»
    «Daran führt kein Weg vorbei», stellte er klar und verschränkte die Arme vor dem Körper. «Die Hierarchie ist Teil unseres Rudellebens. Eure Wölfinnen werden nicht ruhen, bis durch gewaltsame oder freiwillige Unterwerfung geklärt wurde, wer von euch beiden die Alphawölfin ist.»
    «Und somit an deine Seite gehört», führte Nanouk den Satz zu Ende und wandte sich eindringlich an ihre Gefährtin: «Du musst mir glauben, dass ich diesen Platz nicht einnehmen möchte.»
    Kristobal drehte Nanouks Gesicht in seine Richtung. «Das will ich doch wohl meinen.»
    Einen Moment lang hatte es so ausgesehen, als wollte der Alphavampir Nanouk küssen, doch er tat es nicht. Tala lächelte. Welch ein hübsches Paar! «Ich möchte nicht gegen dich kämpfen, sondern deine Freundin sein. Wir sind Gefährten, keine Gegner.»
    «In einem Werwolf-Rudel bedeutet ein Kampf nicht gleich Feindschaft», erklärte Claw ihr.
    «Das alles ist so ...» Tala suchte nach dem passenden Wort.
    Claw kam ihr zu Hilfe. «Neu?»
    «So unverständlich für mich.»
    «Deine Polarwölfin ist noch jung. Ihr werdet euch an die neuen Regeln gewöhnen», sagte Claw und wollte zu ihr kommen.
    Doch Tala hob abwehrend die Hand und hielt ihn davon ab. «Nein! Wir sind zu einem Großteil immer noch Menschen, also können wir uns auch so verhalten.»
    «Was meinst du damit?» Neugierig horchte Nanouk auf.
    «Die meiste Zeit verbringen wir in menschlicher Gestalt und verwandeln uns immer nur für kurze Zeit, denn wenn wir zu lange in Wolfsgestalt bleiben würden, käme unser Verstand nicht damit klar.»
    «Aber der Wolf in uns zwingt uns dazu, regelmäßig seine Gestalt anzunehmen», erinnerte Claw sie.
    Unbeirrt fuhr Tala fort: «Wir leben in Wohnungen, haben Jobs, wir essen wie Menschen.»
    «Und hin und wieder einen Hasen oder ein Karibu, wenn wir als Wölfe jagen gehen», warf er mürrisch ein.
    Breitbeinig stellte sich Tala vor ihn hin. «Und wir lieben uns in Menschengestalt.» Mit Genugtuung sah sie, wie Röte in sein Gesicht stieg. Am liebsten hätte sie ihn geküsst, aber sein Starrsinn machte sie ärgerlich.
    «Hör auf damit.» Ein drohendes Knurren stieg aus seiner Kehle.
    Sie stemmte ihre Hände in die Hüften und zeigte ihm, dass sie genauso stur sein konnte wie er. «Haben wir uns jemals als Wölfe geliebt? Gib es schon zu. Wir schlafen nur in Menschengestalt miteinander. Und wenn du behauptest, das würde sich ändern, glaube ich dir kein Wort.»
    Plötzlich schnellte seine Hand hervor. Er schob seine Finger unter ihren Rocksaum und zog sie so nah zu sich, dass ihre Nasenspitzen sich berührten. Schwer atmend vor Wut blickte er ihr einfach nur einige Sekunden in die Augen. Talas Beine wurden schwach. Zum einen, weil ihre Wölfin winselte und sich in die Tiefen ihres Ichs zurückzog, denn einen Alphawolf forderte man nicht heraus, erst recht nicht, wenn man ganz unten in der Rangfolge stand. Zum anderen weil, seine dominante Art sie erregte.
    Sie hatte noch nie einen Mann getroffen, der so strikt, so stur und so unglaublich sexy war.
    Als er einen Arm um ihre Taille schlang und sie an sich drückte, spürte sie die harte Wölbung in seinem Schritt. Nur mit Mühe konnte sie ein heroisches Lächeln unterdrücken. Sein leises Knurren klang fast wie Schnurren.
    «Außerdem», fügte sie zögerlich hinzu, «ist Nanouk doch schon so etwas wie eine Alphawölfin und zwar in Kristobals Rudel.»
    Ein schwaches Argument, denn im Grunde stellten die Vampire kein Rudel dar und Nanouk gehörte sowieso nicht zu ihnen, sondern zu Claw. Das würde sich trotz ihrer Verbindung zu Kristobal nicht ändern. Dennoch ließ der Alpha Tala los. Ihre Wölfin war erleichtert, Tala jedoch wünschte sich zurück

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