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Alphavampir

Titel: Alphavampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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fremde Kerle gewesen, die sie auf Partys aufgerissen hatte. Solch ein Typ Frau war sie nicht. Sie hatte die Männer meist länger gekannt, manchmal waren es Freunde, manchmal nur Bekannte, aber immer hatte ein Vertrauensverhältnis geherrscht, eine zarte emotionale Bindung, irgendeine Art von Nähe.
    Genau dasselbe empfand sie für Kristobal. Obwohl er ein Vampir, ein Feind war, und es sogar passieren konnte, dass Claw zum Schutz der Werwölfe den Krieg gegen die Illusionisten ausrief. Sie fühlte sich stark zu ihm hingezogen. Wäre sie sonst ein weiteres Mal zu ihm gekommen? Natürlich wollte sie mit ihm reden, aber das war nur die halbe Wahrheit. Sie hatte kaum abwarten können, ihn wiederzusehen. Allein.
    Was soll’s, dachte sie sich und legte ihre Hand an seine Wange. Nanouk strich ihm die kurzen schwarzen Haare an der Schläfe zurück. Seine Haut war warm, nicht kalt, nicht als wäre er tot, sondern er war heißblütig und voller Energie und Kraft. Er war anders als die anderen Vampire. Aber was wusste sie schon von ihnen?
    «Du hast gewonnen», wisperte sie atemlos und sagte dann etwas, das die meisten ihrer Liebhaber angemacht hatte: «Nimm mich hart.»
    «Oh, nein, so nicht!» Er packte ihre Handgelenke, drückte sie wieder auf die Kostüme nieder und legte sich halb auf sie. «Hast du noch nie davon gehört, dass Vampire Verführer sind? Ich werde nicht wie ein Tier über dich herfallen und mit Gewalt in dich eindringen. Wenn es das ist, was deine Wölfin begehrt, bin ich der falsche Liebhaber für sie. Aber wie sieht es mit dir aus, Nanouk?»
    Sie hatte erwartet, dass ihm der Sinn nach unverbindlichem Sex stand, aber nun sah es so aus, als wollte er mehr. Die Vereinigung, die ihm vorschwebte, teilte sie normalerweise nur mit einem festen Partner. Wenn sie sich derart intim liebten, würde sie es danach schaffen, sich emotional wieder von ihm zu lösen?
    Gefühle, die sich tief im anderen verankerten, entwickelten mitunter Widerhaken, was dazu führte, dass das Band zwischen zwei Liebenden nur mit Gewalt gelöst werden konnte. Und das hinterließ lebensgefährliche Wunden. Nanouk hatte es selbst gesehen.

Neun
    «Die Paarung dauert bei Wölfen nur dreißig Minuten. Bei Vampiren kann sie Stunden dauern.» Kristobal gab ihre Hände frei und neigte den Kopf zu ihr herunter. Behutsam saugte er an ihrer Ohrmuschel.
    «Das mit der halben Stunde trifft vielleicht auf Wölfe zu, aber nicht auf Werwölfe.» Nanouks Hände glitten über seinen Oberkörper. Er fühlte sich so gut an, so fest, der Flaum jedoch weich. «Die vereinte Kraft des Menschen und des Tieres machen mich enorm ausdauernd.»
    Mit den Lippen zupfte er einige Strähnen aus ihrem Zopf. Das reichte ihm offensichtlich nicht, denn er nutzte seine Zähne, um das Haarband zu lösen. «Das werden wir ja sehen.»
    «Eine neue Herausforderung?» Es lag eine subtile Drohung darin, wie sie ihre Hand auf seine Wölbung schob und leichten Druck ausübte.
    «Schluss mit dem Kämpfen!» Stöhnend presste er sich fester gegen ihre Hand, als wollte er ihr demonstrieren, dass er ihr vertraute. «Wenn man sich liebt, muss man eins werden, wie du mit deiner Wölfin.»
    Ihr Herz schmolz bei dem, was er sagte. Er fand genau die richtigen Worte, um sie zu berühren. Weshalb tat er das? Warum überzog er ihren Hals mit tausend Küssen? Wieso streichelte er erst ihr Dekolleté, ihre Seiten und ihren Bauch, bevor er es wagte, ihren Busen zu kraulen? Bei einem One-Night-Stand war es nicht nötig, liebevoll zu sein. Es ging nur darum, zusammen Spaß zu haben.
    Die Lust in ihr wuchs, als er ihr Langarmshirt nach oben schob und ihre Brüste betrachtete. Nanouk keuchte, denn er kitzelte ihre Brustspitzen mit seinem Atem. Müsste der Odem eines Toten nicht kalt wie Frost sein? Seiner war angenehm warm, wie auch seine Hände. Aber er hatte ja behauptet, gar nicht tot zu sein. Der Verdacht erhärtete sich in ihr, dass diese Vampire ganz anders waren als die in den Mythen.
    Etwas zu eilig zog sie ihr Shirt aus, weil es sie störte und um ihm einen besserer Zugang zu ermöglichen.
    «Wir haben Zeit», wisperte er.
    Nanouk errötete. Ihr lag ein spitzer Kommentar auf der Zunge, dass der Sonnenaufgang schneller kam, als er dachte, doch sie schluckte ihn herunter. Stattdessen machte sie sich an seiner Hose zu schaffen.
    Kristobal jedoch wehrte ihre Hände ab und schmiegte seine Lenden wieder an ihre Hüften. Während er sich an ihrer Mitte rieb, glitt seine Zungenspitze über die Hügel

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