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Alphavampir

Titel: Alphavampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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nicht länger gegen ihn wehren zu können. Deshalb drückte sie zu. Nicht zu fest, denn sie beabsichtigte nicht, ihm Höllenschmerzen zuzufügen, aber auch nicht zu sanft, damit ihr Griff seine Wirkung nicht verfehlte.
    Er schrie zwar auf, aber mehr vor Schreck, denn seine Wölbung wuchs durch das Kneifen sogar noch an.
    Obwohl er ihr leid tat, konnte sie sich einen Kommentar nicht verkneifen: «Vampire sind also doch nicht allmächtig, wenn sie Schmerz empfinden können.»
    Er schaute sie an, als wollte er sie jeden Augenblick bei lebendigem Leib fressen. Anstatt zu antworten, packte er sie, schleuderte sie herum und drückte sie mit dem Rücken auf die Bank.
    Nanouk fluchte leise. Sie hatte zu lange gewartet, hatte den Kampf aus den Augen verloren und zu spielen begonnen. Diese Unaufmerksamkeit rächte sich nun. Aus Leibeskräften versuchte sie, ihn wegzustemmen, aber er war viel zu kräftig. Ihr Vorteil lag in ihrer Schnelligkeit, in dieser Hinsicht war sie ihm überlegen – falls sie sich nicht gerade ablenken ließ.
    Für Kristobal war es ein Leichtes, sie unter Kontrolle zu halten. Er hielt ihre beiden Handgelenke locker mit einer Hand fest, presste mit der anderen ihren Busen am Ansatz zusammen, damit ihre Brustwarzen ihm entgegen wuchsen, und ließ sie seine Zähne spüren, ohne Nanouk wegzutun. Zur Wut über die Niederlage kam nun noch die Schmach hinzu, denn ein Stöhnen entfloh ihrem Mund, bevor sie ihn schließen konnte.
    «Du magst es wild, scheint mir.» Seine Stimme besaß dieses Timbre, das etwas tief in Nanouk berührte.
    Doch sie konnte nicht verkraften, dass er auf Werwölfe herabschaute. «Nur mit meinesgleichen.»
    «Vielleicht bist du bei mir richtiger, als du denkst», hörte sie ihn noch sagen, doch da hatte sie schon ihre Beine unter ihm angewinkelt und stieß ihn mit aller Kraft weg.
    Was hatte er damit gemeint? Diese Frage hallte in ihr wider, doch diesmal erlaubte sie sich keine einzige Sekunde des Zauderns, sondern sprang auf und riss die Arme zur Abwehr hoch. Ihr Busen beschwerte sich, ihr Schoß pochte protestierend und ihr Herz wummerte, vor Kampflust und vor Verlangen nach ihm.
    Wenn Kristobal wüsste, dass sie ihn in diesem Moment süß fand, wie er überrumpelt die Stirn krauste und seine Überlegenheit bröckelte, hätte er sie vermutlich übers Knie gelegt, weil süß das letzte war, was ein Vampir, besonders ein Alphavampir sein wollte!
    Überrascht stand er vor der Tür, nicht aus Absicht, sondern weil ihr Stoß ihn dorthin geschleudert hatte, was bedeutete, dass er ihr erneut den Fluchtweg abschnitt. Sie musste ihn von dort weglocken. Und sie verspürte den Wunsch, ihn doch noch ein wenig zu necken.
    Gleichsam aus Übermut und Kalkül stürmte Nanouk auf ihn zu. Während sie sich unter seinen Händen, die nach ihr griffen, hinweg duckte, fuhr sie ihre Krallen aus und schnitt ihm im Vorbeilaufen den obersten Hosenknopf ab. Mochte Kristobal auch stärker sein, so war sie schneller, das hatte sie ihm hiermit bewiesen. Ihre Schnelligkeit war die einzige Chance ihm zu entkommen. Aber wollte sie das überhaupt?
    Nanouk lief in einem Halbkreis und kam erst vor den Kleiderstangen mit den Kostümen zum Stehen. Ihr Blick glitt zu dem Knopf, der über den Boden zur Bank rollte, dagegenstieß und schließlich liegen blieb.
    «Soll ich jetzt beeindruckt sein, weil du nicht einmal außer Atem bist?» Es war eine rhetorische Frage gewesen, denn Kristobal wartete nicht auf eine Antwort, sondern griff erneut an. Vorfreude spiegelte sich auf seinem Gesicht.
    Nanouk schämt sich für das breite Lächeln, das auf ihren Lippen lag, als sie vor ihm floh. Sie war eine Kämpferin. Eine Werwölfin! Und er ein arroganter Vampir, der glaubte, er wäre jedem überlegen. Ein ... ein ... Am liebsten hätte sie geschimpft wie ein Rohrspatz, doch ihr fiel nichts ein. Verdammt sollte er sein!
    Sie duckte sich unter einer Kleiderstange hindurch und rannte im Kreis herum zurück zur Tür. Kristobals Größe wurde ihm zum Verhängnis, denn er blieb an einem wallenden Rokokokleid hängen, was ihr einen Vorsprung einbrachte. Ihre Timberwölfin jankte traurig, weil die lustvolle Jagd ein Ende fand, als Nanouk den Griff der Tür erreichte und sie aufzog.
    Plötzlich wurde ihr der Knauf aus der Hand gerissen. Wie von Geisterhand, denn im Gang stand niemand und Kristobal hatte sich gerade erst von dem Kleid befreit und aufgerichtet. Nanouk erschrak fast zu Tode. Sie schaute den Alphavampir ungläubig und fragend an.

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