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Alptraum in Pink

Alptraum in Pink

Titel: Alptraum in Pink Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John D. MacDonald
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anfing, sich regelmäßig mit Miss Gibson zu treffen.«
    »Ich weiß noch gar nicht, was Armister-Hawes ist.«
    Er errötete, als hätte man ihn bei einem ganz schrecklichen Fehler ertappt. »Die Firma heißt eigentlich nicht mehr Armister-Hawes. Das war es einmal, vor Jahren. Es war eine Handelsbank mit Zweigstellen in London, Brüssel und Lissabon. Aber der Sitz der Firma befindet sich immer noch in denselben entzückenden alten Büros, und auf der Messingplatte am Eingang steht Armister-Hawes. Es wird einem zur Gewohnheit. In Wirklichkeit ist es aber nur die Firmenzentrale, von der aus die Finanzgeschäfte bei Armister geführt werden.«
    »Dafür braucht man eine Zentrale?«
    »Oh, ja, unbedingt, Mr. McGee. Und einen ziemlich umfangreichen Mitarbeiterstab. Es ist sehr altes Geld, und eine ganze Menge davon. Die Immobilienabteilung muss geführt werden und eine ziemlich komplizierte Gruppe von Holdinggesellschaften, Vermögensverwaltungen, Stiftungen, Firmeninvestitionen verwaltet werden. Und verschiedene laufende Portfolios betreut werden, natürlich. Charles McKewn Armister der Vierte als das jetzige Oberhaupt der Familie arbeitet noch aktiv mit.«
    »Warum sind Sie gegangen?«
    Er musterte mich und saß so reglos da, dass ich mich fragte, ob er überhaupt atmete.
    »Wie bitte?«
    »Ich wollte nicht neugierig sein. Ich dachte nur, dass die Arbeit ganz interessant gewesen sein muss.«
    »Ja, das war sie. Und eine ausgezeichnete Weiterbildung obendrein. Man musste sich in die komplizierten Sachverhalte von so vielen unterschiedlichen Dingen einarbeiten. Aber mir wurde diese Chance hier geboten. Und es bestand auch die Möglichkeit, dass man mich nicht mehr hätte halten können, selbst wenn ich geblieben wäre. Sehen Sie, Howard Plummer war schon länger da.«
    »Sie meinen, es sollten Stellen gestrichen werden?«
    »Nicht direkt. Es ist ziemlich schwer, das einem Laien zu erklären. Man wollte ein langfristiges Programm zur Verringerung von aktiven Verwaltungsverantwortlichkeiten auflegen. Ein großes Bürogebäude zum Beispiel kann viel Papierkram bedeuten: Mietverträge, Wartungsverträge, Steuerangelegenheiten und so weiter. Man hatte angefangen, sich Aufgaben dieser Art zu entledigen, Stück für Stück. Und sie planten, das Wertpapiergeschäft zu vereinfachen, auch dort die Zahl der Geschäftsvorgänge zu verringern. Und der Vorstand ging keine neuen Risikogeschäfte mehr ein.«
    »Wenn sich das so entwickelt hat, frage ich mich, warum Howard nicht auch gegangen ist.«
    »Ich habe Grund zu der Annahme, dass er das in Erwägung gezogen hat. Aber er hat sehr gut verdient. Außerdem fühlte er sich Mr. Armister gegenüber sehr zur Loyalität verpflichtet. Ich kann mir vorstellen, dass er nicht mehr lange geblieben wäre. Er war ein Mann mit gesundem Menschenverstand, Mr. McGee, ausgezeichnet in der Beurteilung von Investitionen.«
    »Als Laie drängt sich mir da eine Frage auf, Mr. Imber. Wenn sich die Geschäftspolitik geändert hat, wenn sie angefangen haben, Zeug zu verkaufen, tun sich da nicht jede Menge Gelegenheiten auf, wie man etwas vom Geld der Firma Armister abzweigen könnte?«
    Ihm fielen fast die Augen aus dem Kopf. »Wie kommen Sie auf diese absurde Idee?«
    »Wäre es nicht möglich?«
    »Ich hoffe, Sie scherzen nur, Mr. McGee. So etwas. So etwas ist ausgeschlossen, Sie haben ja keine Ahnung. Diese Transaktionen werden praktisch ständig von der Steuerbehörde geprüft. Im Buchhaltungssystem gibt es Bilanzen und Stichproben. Mr. Armister ist sehr auf der Hut. Der Leiter der Rechtsabteilung, Mr. Baynard Mulligan, ist ein sehr fähiger und geachteter Mann. Mr. Lucius Penerra, der Leiter der Buchhaltung, ist äußerst kompetent und respektiert. Und es geschieht nichts ohne Mr. Armisters persönliche Beurteilung und Zustimmung. Nein, Mr. McGee, solch eine unbegründete Anschuldigung in den Raum zu stellen ist ziemlich dumm, und nicht nur dumm, es könnte auch gefährlich sein. Ich nehme an, es ist immer gefährlich, wenn man eine wichtige und angesehene Organisation verleumdet.«
    »Es gibt also keine Möglichkeit, in dem Laden ein krummes Ding zu drehen?«
    »Absolut keine. Wie sind wir nur auf dieses Thema gekommen ?«
    »Nur noch eine Frage, Mr. Imber. Glauben Sie, dass es klug war, die Geschäftspolitik zu ändern?«
    »Das kommt ganz darauf an.«
    »Worauf?«
    »Falls Sie den größtmöglichen Vorteil aus einem Vermögen von etwa sechzig oder siebzig Millionen Dollar ziehen, das Kapital bewahren

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