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Alptraum in Pink

Alptraum in Pink

Titel: Alptraum in Pink Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John D. MacDonald
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Wohnsituation gehört.« Ihre Augen trübten sich. »Lassen Sie mich nachdenken. Wenn eine Frau Klatschgeschichten vergisst, McGee, ist sie dem Ende nahe. Was war das noch mal? Ach ja, ich habe gehört, dass er mit seinem Rechtsanwalt und dessen Sekretärin zusammenlebt. Wenn das kein undurchsichtiges Arrangement ist!« Sie schüttelte den Kopf. »Meine Güte, wie konnte ich das nur vergessen? Es könnte sich aber als praktisch erweisen. Der Rechtsanwalt ist zur Hand, wenn er Papiere vorbereiten soll, nicht wahr? Er heißt Baynard Mulligan. Ich bin ihm schon begegnet. Wirklich ein ganz attraktiver und amüsanter Mann. Aus einer guten Familie in Virginia, aber soviel ich weiß, haben sie ihr Geld verloren, als er klein war.
    Warten Sie mal. Er hat Elena Garrett geheiratet, als er dreißig war und sie nicht älter als neunzehn. Das hat überhaupt nicht hingehauen, die Ehe dauerte keine vier Jahre, glaube ich. Sie soll zur Alkoholikerin geworden sein. Dann hat sie einen kleinen Pfarrer in Princeton geheiratet, ist sehr bieder und glücklich geworden und bekommt ein Kind nach dem anderen. Baynard hat nicht wieder geheiratet. Lassen Sie mich nachdenken, was ich noch über Charlie Armister weiß.«
    »Sie sind phantastisch, Connie, und ich bin Ihnen sehr dankbar, aber ich höre schon seit fünf Minuten, dass Ihre Gäste eintreffen.«
    »McGee, mein Lieber, die Bar ist nicht zu übersehen, und diese Bande ist entsetzlich langweilig, eigentlich eine Party, zu der ich die Armisters auch einladen würde, wenn sie noch zusammen und in der Stadt wären. Ich trommle die ganzen Scheintoten auf einmal zusammen und überlasse sie sich selbst. Das ist besser, als sie in kleinen Portionen meinen lebhafteren Freunden zuzumuten. Ich werde erst hinübergehen, wenn ich Lust dazu habe. Das Interessanteste an Charlie Armister ist vielleicht seine Schwägerin, Joannas ältere Schwester. Eine Sekunde, dann fällt mir ihr vollständiger Name wieder ein. Teresa Howlan Gernhardt ... äh ... Delancy Drummond. Die Leute sagen Terry zu ihr. Eine Frau von Welt und eine entzückend bodenständige Dame, für die Moral und Anstand Fremdwörter sind. Für ihr Alter hat sie eine phantastische Figur. Sie muss sechsundvierzig sein. Normalerweise lebt sie in Rom oder Athen, aber ich habe gehört, dass sie im Lande ist, wahrscheinlich, um ihrer Schwester das Händchen zu halten. Erstaunlich, dass zwei Schwestern so unterschiedlich sein können. McGee, Süßer, ich nehme an, Sie sind unverfroren genug, Terry nach Charlie zu fragen, und sie ist wahrscheinlich so verärgert, dass sie Ihnen alles erzählt. Wo könnte sie wohnen? Hm. Entweder im Plaza oder in der Wohnung der Armisters. Versuchen Sie es da einmal. Aber rufen Sie nicht in der falschen Wohnung an. Die alte Wohnung, in der sie wohnt, ist die in der 79. Straße. Ich glaube, Charlies Versteck ist weiter stadteinwärts. Jetzt muss ich aber doch zu meinen Gästen, so sehr es mir davor graut. Und Sie müssen wiederkommen und mir haarklein berichten, warum Sie sich für Charlie Armister interessieren. Ich werde es keiner Menschenseele weitererzählen.«
    »Zum Teufel mit Charlie. Ich interessiere mich für diese Sekretärin.« Wir erhoben uns. Ich bückte mich und gab ihr einen Kuss auf die weiche, runzlige Wange.
    »Schlüpfen Sie schnell hinaus, mein Lieber, bevor eines von diesen alten Schlachtrössern Sie zu fassen bekommt und Ihnen die Ohren voll dröhnt. Und rufen Sie mich bald wieder an.«
    Ich lächelte und ging. Der alte Fahrstuhl kam klappernd den Schacht hoch, also nahm ich die Treppe. Constance Trimble Thatcher hatte ihre eigene Lebensweisheit. Eines schönen Morgens, als ich auf meinem Boot stand, war ich fest davon überzeugt, sie hätte den Verstand verloren. Das war der Morgen, an dem Joanie auf meiner Gangway erschien, blass und nervös. In ihren Freizeitkleidern sah sie wie ein Opferlamm aus. Mit zitternder Hand hielt sie mir einen Zettel hin. Ich sah, wie ihr Kinn bebte, nachdem ich ihn gelesen hatte. Connie hatte mit lila Tinte in übergroßen Buchstaben auf den Zettel geschrieben: ›Seien Sie ganz besonders nett zu diesem lieben, geplagten und erschöpften Kind. Ein paar vollkommene Idioten wollten sie in eine Anstalt stecken. Aber ich als ihre Patentante glaube, ich weiß besser, was sie nötig hat.‹ Am nächsten Tag legte ich ab und tuckerte zu den Keys hinunter, mit einem bleichen, zusammengekauerten, schreckhaften Passagier an Bord. Drei Wochen später lieferte ich sie am

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