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Alraunes Todeskuß

Alraunes Todeskuß

Titel: Alraunes Todeskuß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ins Schloß gefallen. Sie stand für die Alraune wunderbar offen.
    Dann war sie weg.
    Ich hatte einen Fehler gemacht. Meine Hände waren hoch zu den Wangen geglitten, dann noch ein Stück höher, und so hatte ich mir das aus den Wunden quellende Blut nicht nur auf den Wangen verschmiert, einiges davon war leider auch in die Augen gedrungen und sorgte bei mir für eine Sichtbehinderung.
    Ich kümmerte mich nicht um Maria, wischte die Augen einigermaßen frei und nahm die Verfolgung auf.
    Am Türrand hielt ich mich fest, um genügend Schwung zu haben. Ich wirbelte in den kahlen Gang, rechnete eigentlich damit, die Alraune noch zu sehen, aber der Raum zwischen den kahlen Betonwänden war leer.
    Nur die Musik hörte ich wie aus weiter Ferne, auch das Lachen der Frauen, aber das war eine andere Welt.
    Ich durchsuchte den Gang trotzdem.
    Nichts, gar nichts war von ihr zu sehen, aber winzige Blutstropfen, und deren Lage erklärte mir, welchen Weg die kleine Alraune genommen hatte.
    Sie war dorthin gelaufen, woher ich gekommen war und konnte sich durchaus in der Bar versteckt halten. Eine bessere Chance gab es für sie nicht, dort war es schummrig, dort fand sie Deckung und konnte in Ruhe abwarten und alles beobachten.
    Ich betrat die Bar nicht, denn jemand mußte sich erst einmal um Maria kümmern.
    Sie stand nicht mehr nahe der Wand. Als ich den kleinen Raum betrat, hockte sie wieder auf ihrem Stuhl, breitbeinig, die Hände in den Schoß gelegt, den Kopf nach hinten gedrückt. Sie starrte die Decke an und atmete durch den offenen Mund.
    Sie mußte mich gehört haben, nur reagierte sie nicht. Neben ihr blieb ich stehen. Aus den Augen kullerten Tränen. Sie rannen wie kleine Glasperlen an ihren Wangen entlang. Ich räusperte mich.
    Ohne den Kopf zur Seite zu drehen, fragte sie flüsternd: »Sind Sie es, John?«
    »Ja, wer sonst?«
    »Danke.«
    »Hören Sie auf.«
    »Danke, daß Sie mein Leben gerettet haben.«
    Ich gab keine Antwort, sondern nahm Papiertücher vom Schminktisch.
    Im Spiegel schaute ich mir die kleinen Wunden an den Wangen an. Sie bluteten schlimmer, als sie groß waren. Ich tupfte die unmittelbare Umgebung sauber und entdeckte sogar eine kleine Schachtel, in der sich Pflasterstreifen unterschiedlicher Größe befanden. Ich holte mir die entsprechenden Teile hervor und klebte sie über die Wunden.
    Im Spiegel sah ich, daß sich Maria bewegte. Ihr Kopf sank langsam zur Seite und dann nach vorn. Sie betrachtete ihre Oberschenkel, und ich hörte sie sprechen. »Ich habe das Wesen gesehen, John. Es… es hat ausgesehen wie eine Frau. Es muß auch eine Frau gewesen sein. Hat sie… hat sie… in ihm gesteckt?«
    »Ja.«
    »In meinem Bruder?«
    »So ist es.«
    Sie weinte laut, und ihre Schultern zuckten dabei. Dann griff sie nach einem bereitliegenden Tuch und preßte es gegen ihr Gesicht. Ich ließ sie weinen, es mußte so sein, doch meine Gedanken beschäftigten sich bereits mit der nahen Zukunft und auch damit, wie es nun weitergehen sollte. Wir hatten zwar einen kleinen Erfolg erringen können, immerhin hatten wir die Alraune gesehen und wußten nun, daß dieses Wesen keine Einbildung war, aber wir mußten uns auch darauf gefaßt machen, daß sie so einfach nicht aufgeben würde.
    Sie würde kämpfen, sie würde weitermachen, und deshalb mußte auch Suko Bescheid wissen.
    »Können Sie noch etwas bei mir bleiben, John?« fragte Maria, während sie sich noch einmal die Tränen abtupfte.
    »Ja.«
    »Ich möchte mich nur zurechtmachen.«
    Beinahe erschrak ich über die Antwort. »Sie wollen was, bitte, Maria?«
    »Die Schau geht weiter, John. Ich kann nicht einfach absagen. Ich werde tanzen.« Sie blickte mich aus ihren feuchten und verschmierten Augen hart an. »Und Sie werden in meiner Nähe sein und dieses verfluchte Wesen zertreten, wenn Sie es sehen. Okay?«
    »Ich verspreche es!«
    Sie nahm meine Hand und drückte sie.
    ***
    Der dunkelhäutige Tommy Brown lächelte Suko an und fragte: »Möchten Sie noch einen Drink?«
    Suko lächelte, als er in sein leeres Glas blickte. »Gut, einen kann ich noch vertragen.«
    »Sofort, Sir.«
    Mochte der Platz an der Bar auch so gemütlich sein, er gefiel dem Inspektor trotzdem nicht. Immer wieder dachte er an seinen Freund John Sinclair, der schon ziemlich lange weggeblieben war. Irgendwann mußte ja auch die Tänzerin auftreten. Suko glaubte einfach nicht daran, daß sie ihre Nummer schmiß.
    Der Club war gut besucht. Freie Plätze mußte man schon mit der Lupe suchen,

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