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Alraunes Todeskuß

Alraunes Todeskuß

Titel: Alraunes Todeskuß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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neben ihn.
    »Aber wieso fragst du das als…?«
    »Der Keeper ebenfalls.«
    »Los, rede!«
    Das tat Suko mit wenigen Sätzen. Mein Bericht dauerte etwas länger.
    Zwischendurch nahm ich aus seinem Glas einen Schluck Bitter Lemon.
    Ich brauchte einfach einen anderen Geschmack im Mund. Letztendlich saßen wir beide da wie begossene Pudel, aber nur für wenige Sekunden, dann ging es wieder aufwärts.
    »Fest steht, daß die Alraune geflohen ist.« Ich deutete zu Boden. »Du hast sie nicht gesehen?«
    »Auf keinen Fall.«
    Ich nickte vor mich hin. »Welchen Plan sie hat, wissen wir ja. Sie will an die Frau.«
    »Und die möchte noch tanzen?«
    »Ja.«
    »Das ist Wahnsinn.«
    »Weiß ich selbst, Suko, aber ich habe sie nicht davon abhalten können. Ich wollte dir nur Bescheid sagen, daß du die Augen noch stärker offen hältst.«
    »Und wo willst du hin?« Er fragte es, als ich vom Hocker rutschte.
    »Zu Maria zurück. Ich möchte sie nicht länger als nötig aus den Augen lassen.«
    »Dann los!«
    Ich war beruhigter, als ich durch den Gang lief. Mein Freund Suko würde seine Augen schon offenhalten, das stand fest. Und er wußte auch, wie er sich gegen eine derartige Person wehren konnte.
    Mir kamen wieder die ungewöhnlichen Taten in den Sinn. Erst einmal das Herauskriechen der Person aus einem Toten, dann der Selbstmord des Krankenhausangestellten. Beides war schrecklich, es paßte nicht zusammen, und es gab trotzdem eine Gemeinsamkeit.
    Wenn ich die gefunden hatte, war das Rätsel auch gelöst.
    Ich fand Maria Anzaro vor dem Spiegel sitzend. Sie hatte sich wunderbar erholt und schenkte mir sogar ein fast normales Lächeln, als ich die Garderobe betrat.
    »Wie fühlen Sie sich?« fragte ich.
    »Besser.«
    »Das ist gut.« Ich setzte mich wieder in den Sessel. Maria war dabei, die Augen nachzuzeichnen.
    Angestrengt blickte sie in den Spiegel und sagte: »Wissen Sie, John, ich habe mir gesagt, daß ich doch nichts tun kann. Ich habe Angst, aber ich werde tanzen. Vielleicht ist es ja möglich, daß ich durch den Tanz meine Furcht überwinde. Nicht umsonst ist das Tanzen auch Therapie.«
    »Da widerspreche ich nicht.«
    Sie tupfte und zeichnete weiter. »Was ist mit Ihnen? Haben Sie unsere Freundin gesehen?«
    »Nein.«
    »Das dachte ich mir.«
    »Warum?«
    Maria nahm zwei große goldene Ohrringe hoch, um sie anzulegen. »Sie ist schlau, und sie wird zuschlagen, wenn wir nicht damit rechnen.«
    »Das ist durchaus möglich.«
    Maria hustete leicht. »Sagen Sie, John, rechnen Sie damit, daß sie es tut, wenn ich tanze?«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Es wäre zumindest spektakulär.«
    »Das ist es.«
    »Und?«
    »Ich kann es Ihnen nicht sagen. Ich weiß nicht, ob die Alraune soviel Aufsehen will.«
    »Ist auch egal.« Maria erhob sich. Sie drehte sich mir entgegen. »Na, wie gefalle ich Ihnen?«
    Auch ich war nicht länger sitzen geblieben. Ich nickte und machte ihr ein Kompliment, denn sie sah wirklich gut aus. »Aber darf ich ehrlich sein, Maria?«
    »Natürlich.«
    »Ohne Schminke, ohne diese Perfektion haben Sie mir besser gefallen. Da waren Sie irgendwie menschlicher, denke ich.«
    »Sehr gut ausgedrückt und auch treffend. Der Tanz ist nur ein Ausdruck. Eine Verkleidung. Ich bin da in eine andere Rolle hineingeschlüpft, und deshalb sehe ich auch anders aus. Ich fühle mich nicht super, John, das auf keinen Fall, aber wenn ich tanze, übernehme ich die Rolle voll und ganz. Dann bin ich eben eine andere, und das haben Sie und die anderen Zuschauer ja gesehen.«
    »Sie waren toll.«
    »Danke.« Sie lächelte etwas kantig. »Wir sollten jetzt gehen. Suchen Sie sich einen guten Platz, John.«
    »Darauf können Sie sich verlassen.«
    Sie lächelte abermals und hakte sich bei mir ein. »Wie heißt es noch in der Oper Carmen? Auf in den Kampf, Torero…«
    »Meinen Sie das wörtlich?«
    »Und ob, John…«
    ***
    Pepe hatte ebenfalls alle Hände voll zu tun, als Tommy auf einen Wink hin zu ihm trat. »Was gibt es denn?«
    »So einiges. Schau mal hinten nach, ob wir noch genügend Tequila haben. Da sind einige Mexikaner gekommen, die bestellen wie die Wilden.«
    »Da sind noch Flaschen.«
    »Hol sie.«
    »Alle?«
    »Erst einmal drei.«
    »Und wer bedient?«
    »Juana übernimmt deine Tische solange, und ich werde auch einspringen. Es dauert ja nicht lange.«
    »Gut.«
    »Ach, da ist noch was«, sagte Pepe.
    »So? Was denn?«
    »Du hast ziemlich lange mit dem Polizisten zusammengestanden.« Pepe stellte Gläser auf ein

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