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Als die Erde bebte

Als die Erde bebte

Titel: Als die Erde bebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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Rock war nach oben gerutscht. Dax streichelte ihren Rücken, eine Geste, die anfangs nur beruhigend wirken sollte. Doch als er mit den Händen unter ihre Jacke glitt und die seidene Bluse berührte, änderte sich die Stimmung plötzlich zwischen ihnen.
    Amber hob den Kopf, und ihr Blick heftete sich auf seinen Mund, den sie auf einmal unbedingt auf ihrem spüren wollte.
    Dax stöhnte auf. “Schau mich nicht so an, das schadet meiner Gesundheit.”
    Und in diesem Moment wusste sie nicht mehr, warum sie sich noch gegen ihn sträubte, warum sie sich so gegen diese magische Anziehungskraft wehrte, die sie verspürte, sobald sie in seiner Nähe war.
    Himmel, sie spürte sie inzwischen schon, wenn sie nicht einmal bei ihm war.
    Ohne weiter darüber nachzudenken, schlang sie ihm die Arme um den Hals und vergrub die Hände in seinem Haar. Sie wollte ihm noch näher sein. So nah, dass ihre Münder nur noch Millimeter voneinander getrennt waren.
    “Amber.”
    Sie schloss die Augen, öffnete einladend die Lippen und spürte, wie sich sein warmer Atem mit ihrem vermischte.
    Die Bürotür wurde aufgerissen.
    “Oh, Entschuldigung”, erklang Nancys Stimme.
    Professionalität hinderte sie daran, einen belustigten Kommentar von sich zu geben, doch Amber war sich sicher, dass sie es gern getan hätte. Wann sah sie schließlich schon einmal ihre Chefin auf dem Fußboden in den Armen eines Mannes?
    “Entschuldigung”, murmelte Nancy noch einmal.
    Amber stöhnte auf, als die Tür geschlossen wurde, und kroch schnell unter dem Schreibtisch hervor.
    Dax gab einen frustrierten Seufzer von sich, während er ihr folgte. “Dem Ausdruck auf deinem Gesicht nach zu urteilen, ist das, was gerade geschehen ist, schlimmer als ein Erdbeben.” Er betrachtete sie belustigt.
    “Ich habe hart daran gearbeitet, dass mich hier jeder respektiert. Und innerhalb von Sekunden habe ich meinen Ruf ruiniert.”
    “Das ist doch Quatsch.”
    Amber maß ihn mit einem hochmütigen Blick. “Das sagt sich so leicht für dich. Du bist ein Mann, der unter Männern arbeitet. Du wirst nicht danach beurteilt, wie du aussiehst oder mit wem du ins Bett gehst.”
    “Genauso wenig wie du.”
    “Hier ist es anders. Es herrscht eine große Konkurrenz. Ein böses Gerücht, und ich bin ruiniert.”
    “Ich verstehe. Mit mir zusammen erwischt zu werden, gleicht einem bösen Gerücht. Sehr schmeichelhaft.”
    Sie zuckte bei seinem ungewöhnlich eisigen Ton zusammen. “Ich wollte dich nicht kränken.”
    “Das ist ja das Schlimme daran.”
    Als Dax an diesem Abend Taylor zurückbrachte, machte er keine Anstalten, sich aufzuhalten. Er kam nicht herein, sondern blieb an der Tür stehen. “Ich liebe dich, mein Baby”, flüsterte er zum Abschied Taylor zu und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn.
    Diese offensichtliche Gefühlsbezeugung machte Amber betroffen. “Möchtest du nicht hereinkommen?”
    Er schüttelte den Kopf und übergab ihr Taylor samt Tragetasche, wobei er peinlich darauf achtete, mit ihr nicht in Kontakt zu kommen. Obwohl sie kein Recht dazu hatte, fühlte sie sich verletzt.
    Sie wusste, dass er auf dem Weg zu einem Einsatz war. Amber hatte es in den Nachrichten gehört. In der Innenstadt war in einem Hochhaus ein Feuer ausgebrochen, und Hunderte von Menschen waren in Gefahr. Obwohl Dax nur noch selten direkt Brände bekämpfte, würde er zur Stelle sein. Jeder Mann wurde gebraucht.
    Doch seine abweisende Haltung hatte nichts mit seiner Arbeit zu tun, sondern mit ihr. “Sei vorsichtig.”
    Er nickte, streichelte noch einmal Taylors Wange, dann ging er.
    “Dax.”
    Langsam drehte er sich zu ihr um, doch ihr fiel nichts ein, was sie ihm noch hätte sagen können. Wie sie sich ihm hätte verständlich machen können.
    Wie sollte sie auch, wenn sie sich selbst nicht einmal verstand. “Nichts”, flüsterte sie.
    Amber tat ihr Möglichstes, um sich für den Rest des langen Abends abzulenken. Sie badete Taylor, sang ihr etwas vor, bevor sie sie ins Bett legte, und versuchte sich dann auf ihre Arbeit zu konzentrieren, die sie sich aus dem Büro mitgebracht hatte. Doch immer wieder schweiften ihre Gedanken ab.
    Zu Dax.
    Schließlich schaltete sie den Fernseher ein, um sofort zu erstarren. Der Brand in dem Hochhaus wurde auf allen lokalen Sendern gezeigt.
    Die Flammen waren noch immer nicht unter Kontrolle, und zu ihrem Entsetzen musste Amber sehen, dass noch Menschen in den oberen Stockwerken eingeschlossen waren.
    Dax würde sich niemals im Hintergrund

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