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Als die schwarzen Feen kamen

Als die schwarzen Feen kamen

Titel: Als die schwarzen Feen kamen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Beer
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wilden Grinsen. Auf einmal war die Luft erfüllt von flirrendem, hässlichem Gelächter, das den Atem aus Leas Lungen presste und ihren Kopf zu sprengen drohte. Keuchend schlug sie die Hände auf ihre Ohren und kauerte sich zusammen, um dem Geräusch zu entgehen.
    Gib es auf. Du kannst dich nicht wehren. Du willst unsere Hilfe. Du brauchst unsere Hilfe. Öffne die Tür für uns.
    Die Stimme brannte sich in ihren Geist. Sie konnte sie nicht aussperren. Lea wollte schreien, aber es kam nur ein klägliches, luftleeres Wimmern aus ihrer Kehle.
    Wir sind die Reisenden. Du bist der Schlüssel und das Schloss. Öffne die Tür zu der Welt, aus der wir kommen, oder der Nebel wird euch töten. Wir bringen das Leben zurück, das der Stadt gestohlen wurde. Öffne nur die Tür für uns.
    Ein spitzes Jammern, das ihr selbst in den gepeinigten Ohren stach, entwich Leas staubtrockenem Mund. Blind schlug sie nach der Fee, ohne sie zu treffen, und krabbelte einige hilflose Schritte rückwärts.
    Im nächsten Moment wurde sie mit einem Ruck in die Höhe gezerrt und war plötzlich mitten im Nebel, den Kopf an die Brust des Maskierten gedrückt, der sie auf den Armen trug. In rasendem Tempo liefen sie durch das dichte Grau, immer weiter und weiter, ohne anzuhalten, bis die Stimmen und das Licht der Feen vollständig von den trüben Schwaden verschluckt wurden.
    Erst nach einer Weile wurde der Maskierte langsamer und blieb schließlich stehen, um Lea vorsichtig abzusetzen. Aber er ließ sie nicht los.
    Zitternd klammerte Lea sich an ihn. Die Stelle, an der die Fee ihre Wange berührt hatte, brannte, als hätte jemand kaltes Eisen dagegengedrückt. Der Nebel umschloss sie mit dichtem Grau. Nur die Laterne, die am Gürtel des Maskierten schwankte, erhellte einen winzigen, schützenden Kreis.
    » Sind sie weg?« Leas Stimme war nicht mehr als ein Wispern. Sanft strichen die Hände des Maskierten über ihren Rücken. Doch ein Gedanke, flatterhaft wie ein Flügelschlag, berührte ihren Geist und jagte einen Schauer über ihre Haut: Nein, sie waren nicht weg. Sie wusste es genau. Die Feen waren immer noch in der Nähe. Sie konnten nicht vor ihnen weglaufen. Weder sie noch ihr Begleiter.
    Der Maskierte drückte Lea ein letztes Mal an sich. Dann ließ er sie vorsichtig los und machte die Laterne von seinem Gürtel los, um sie in die Höhe zu halten.
    Natürlich, dachte Lea und griff mit bebenden Fingern nach seiner Hand. Sie mussten weitergehen, auch wenn sie das Gefühl hatte, kaum mehr stehen zu können. Sie waren tief in den Nebel vorgedrungen, weiter, als sie es je zuvor gewagt hatten. Sie mussten einen Weg zurück finden, bevor das Licht verlosch. Schon jetzt spürte Lea, wie der Nebel sie mit jedem Schritt dichter umhüllte, durch die Poren in ihre Haut sickerte und in ihren Körper eindrang. Sie mit Leere füllte. Mit Trostlosigkeit. Und mit Tod.
    Ein Knoten saß in Leas Kehle. Ungewollt kamen ihr die Tränen. Die Tropfen froren auf ihren Wangen. Die Laterne flackerte.
    Sinnlos, dachte sie, und wie von selbst wurden ihre Schritte langsamer. Es ist sinnlos. Wenn wir hierbleiben, werden wir sterben. Wenn wir den Nebel verlassen, werden wir auch sterben. Die Feen warten draußen auf uns. Und wenn sie uns nicht töten, dann wird es der Nebel tun, auch wenn wir nie wieder hineingehen.
    Dicht bei ihr schlug das Herz des Maskierten, langsam und dumpf: ein sterbendes Herz. So bösartig sie auch sein mochten, die Feen hatten recht, das wusste Lea. Sie würde ihn niemals retten, indem sie ihn zwang, mehr Zeit im Nebel zu verbringen, auf einer Suche, die vollkommen hoffnungslos war.
    Öffne die Tür … Wie ein leises Echo klangen die Worte der Fee in ihrem Kopf wieder. Oder du wirst bis in alle Ewigkeit allein sein.
    Lea blieb stehen. Vielleicht war es der letzte Ausweg. War es denn nicht dumm, ein Hilfsangebot auszuschlagen, nur weil sie sich fürchtete? Sie hatte versprochen, für den Maskierten stark zu sein. Was auch immer die Feen im Schilde führten– konnte, nein, musste es ihr nicht egal sein, solange sie dadurch wenigstens eine Chance bekam, ihren letzten, ihren einzigen Freund zu retten? Ihm seinen Namen zurückzugeben? Und sein Gesicht? Selbst wenn alles andere leere Versprechungen sein sollten, allein für diese Möglichkeit musste sie es riskieren. Was hatten sie denn zu verlieren?
    Nichts mehr, dachte Lea. Gar nichts mehr.
    Der Griff des Maskierten um ihre Finger wurde fester. Aber Lea wollte nicht sehen, wie er den Kopf schüttelte,

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