Als Erzieherin gelassen und erfolgreich
Begriff Feedback wird regelmäßig mit negativen Rückmeldungen verwechselt. Viele Menschen schrecken zusammen, wenn jemand sagt: »Darf ich dir mal ein Feedback geben?« Oje, ist oft der erste Gedanke, was ist denn nun schon wieder los? Ein Feedback kann aber auch ein Lob sein!
Dass viele Menschen so ungern ein Feedback bekommen, liegt auch daran, dass viele von uns noch nicht gelernt haben, Feedback nach den »Regeln der Kunst« zu geben.
Hier einige Hinweise, die Sie darin unterstützen möchten, Feedback auf gute Weise anzunehmen und zu verschenken (beachten Sie: schenken! Ein gutes Feedback ist eine Bereicherung, für die man sich bedanken sollte).
Wichtigste Regel
Ein Feedback gibt man nicht ungefragt oder ungebeten.
Die Feedback-Regeln
Echtes Feedback ist wohlmeinend, unterstützend, aufklärend, mitfühlend, hilfsbereit, niemals von oben herab und immer sachlich und neutral.
Wenn Sie ein Feedback geben möchten
• Erkundigen Sie sich, ob Ihr Gegenüber daran interessiert ist.
• Wählen Sie eine ruhige Minute dafür aus.
• Überlegen Sie genau, was Sie rückmelden möchten und überprüfen Sie, ob es sich wirklich um ein Feedback handelt oder ob Sie etwa ein »Fiesback« geben möchten.
• Formulieren Sie Ihre Rückmeldung, ohne Vorhaltungen oder Vorwürfe zu verwenden.
• Stellen Sie lieber Fragen, die einen Hintergrund beleuchten.
• Bleiben Sie auf der Sachebene.
• Sprechen Sie in Ich-Botschaften, etwa: »Ich fühlte mich übergangen« und nicht »Du hast mich übergangen«. Noch besser: »Ich war frustriert, weil ich in Entscheidungen miteinbezogen werden möchte.«
• Erteilen Sie keine Anweisungen.
• Besprechen Sie ausführlich vor allem das, was Sie gut finden. Auf guten Rückmeldungen wächst gutes Verhalten!
Feedback entgegennehmen
• Sagen Sie nur dann Ja zu einem Feedback-Angebot, wenn Sie es auch wirklich hören wollen.
• Hören Sie aufmerksam zu.
• Vermeiden Sie Rechtfertigungen, auch wenn es Sie noch so zwickt.
• Verteidigen Sie sich nicht.
• Fragen Sie nach Beispielen, um besser zu verstehen.
• Suchen Sie nach Lösungen und Kompromissen.
• Bedanken Sie sich, besonders für positive Rückmeldungen und Anregungen!
»Fiesback«
Wann tut ein Feedback weh, sodass Menschen emotional reagieren? Immer dann, wenn es sich um ein »Fiesback« handelt.
»Fiesback« kommt äußerlich als Feedback daher, ist aber eher: (mal ordentlich) die Meinung sagen, jemandem was ins Gesicht schleudern, Ärger loswerden und Luft rauslassen. Es ist in der Regel
besserwisserisch, von oben herab und meist alles andere als einfühlsam. Die Reaktion des Gegenübers ist oft Verletzung, Gekränktheit oder Rückzug.
Katharina kommt mit dem Vater eines Kindes nicht ins Gespräch. »Er hört nicht zu und redet einfach über mich drüber.« »Na, vielleicht liegt es an deinem tiefen Ausschnitt«, äußert sich dazu eine Teamkollegin. »Das Feedback wollte ich dir schon länger einmal geben!«
Nur dass dies kein Feedback war, sondern eine Grenzverletzung.
Katharina hatte alle Mühe, ihre Tränen zu unterdrücken.
Frage
Wie hätte Katharinas Kollegin hilfreicher reagieren können?
Für mich ist in der Zusammenarbeit das Wörtchen »wohlwollend« eines der wichtigsten. Egal, ob Sie Rückmeldungen geben, eine Kollegin unterstützen möchten oder es um Vorschläge geht. Meine Kollegin Liz Howard verwendet dafür den schönen Satz: »Sag die Wahrheit mit Liebe!« Als Kolleginnen müssen Sie sich nicht lieben, aber achten und wertschätzen. Sie sollten interessiert daran sein, wie andere Menschen zu ihren Entscheidungen finden, und respektieren, dass das möglicherweise andere Wege sind, als Sie selbst bevorzugen. Wenn Sie dann alle, jede für sich, mehr nach dem Gemeinsamen
suchen, nach dem, was schon glückte und damit ein guter Ansatz war, oder nach Kompromissen, die für alle akzeptabel sind, wird sich Ihre Zusammenarbeit verändern.
»Was ist schon gut und wie könnte es noch besser werden?« ist bei diesem Prozess eine unterstützende Frage. Was können Sie selbst einbringen und wie profitieren Sie von den Landkarten Ihrer Kolleginnen? Sie müssen einander nicht lieben. Aber Sie sollten wissen, was Sie an jeder einzelnen Kollegin schätzen. Und natürlich auch an sich selbst.
Richtig gut gelingt die gemeinsame Arbeit, wenn Aufgaben klar verteilt sind und diese Rollen immer wieder besprochen, reflektiert und erneuert werden. Viele Konflikte im Team entstehen durch
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