Als Erzieherin gelassen und erfolgreich
wenn eine Kollegin erkrankt.
Wie immer Sie auch arbeiten, ob zu zweit, mit einem kleinen Team oder wie Lea mit vielen Kolleginnen und einem Kollegen: Team bleibt Team. Sie müssen miteinander auskommen, haben eine gemeinsame Aufgabe, müssen innovativ sein, am Puls der Zeit bleiben, Erwartungen und Anforderungen erfüllen. Und es gilt anzuerkennen, dass alle Menschen grundverschieden sind.
Was ist ein Team?
Das Wort Team stammt aus dem Altenglischen. Team bedeutet hier Familie oder Gespann, Nachkommenschaft. In der Berufswelt versteht man unter dem Begriff Team den Zusammenschluss von mehreren Personen. Das Team hat gemeinsame Aufgaben, Projekte,
soll etwas lösen oder ein Ziel erreichen. In der Regel steht dem Team eine Führungskraft vor oder zumindest jemand, der das Team leitet.
Die Verschiedenartigkeit und die unterschiedlichen Kompetenzen werden in den unterschiedlichen Arbeitsbeiträgen sichtbar. Jede Kollegin verhält sich anders. Manchmal handelt es sich nur um feine Nuancen, die aber auch - mal mehr, mal weniger - Reibung verursachen können.
Es menschelt, und das ist auch sehr gut so, denn die Kinder Ihres Kindergartens lernen nicht zuletzt von den Erzieherinnen, wie Zusammensein gelingt und wie wir mit unterschiedlichen Menschen ein Ziel verfolgen. In der Arbeit mit den Kindern nennen Sie dies »soziale Kompetenz«; auf Ihre Teamarbeit bezogen könnte man dazu »kollegiales Miteinander« sagen.
Wir müssen akzeptieren, dass andere Menschen anders sind als wir und nach persönlichen Gesetzmäßigkeiten agieren. Das, was Ihnen leicht fällt, ist für andere eine Hürde. Die Themen, in denen Sie Unterstützung brauchen, sind für andere ein Klacks.
Viele Kolleginnen - viele »Länder«
Jeder Mensch lebt nach den Prinzipien und Regeln seines eigenen »Landes«. Das Land ist üppig oder karg, es hat Flüsse, Berge und Burgen, Wüstenlandschaften, Oasen und unterirdische Kraftquellen. Jedes Land hat seine Landkarte und eigenen Grenzen. Die können sehr dehnbar oder flexibel sein oder unverrückbar, wie eine Mauer.
Übung
Haben Sie Ihren eigenen Grenzen schon einmal genau nachgespürt? Wissen Sie, wie weit ein Mensch gehen darf, wie nahe Ihnen jemand kommen darf? Probieren Sie es aus!
Stellen Sie sich mit einer Freundin gegenüber und tarieren Sie beide ganz langsam aus, wie nah sie aufeinander zugehen können und ab wann die Nähe unangenehm wird. Wenn Sie diese Grenze bei Ihrer Freundin erkennen, dann spüren Sie nach, wo die Grenze bei einer Kollegin, einem Vorgesetzten wäre. Die Grenzen sind bei jedem Menschen unterschiedlich und höchst variabel, je nachdem, wer einem in welcher Situation nahe kommt. Doch nicht nur Körper, auch Worten können zu dicht oder intim werden.
Wo liegen Ihre Grenzen? Was macht Sie ungeduldig und wo liegen Ihre heimlichen Empfindlichkeiten?
Was immer Sie auch fühlen oder denken, alles hat eine Geschichte, deren Wurzeln sich häufig bis in Ihre Kindheit erstrecken. Und zu dem Zeitpunkt, an dem Sie sich Ihre Verhaltens-, Gefühls- und Denkstrukturen zulegten, waren diese absolut passend und sinnvoll.
Melanie ist in einer großen Familie aufgewachsen und hatte kein Zimmer für sich. Sie lernte sich auch dann zu konzentrieren, wenn viele andere Menschen in einem Raum sind. Lärm und Herumtollen bedeuten für sie Lebendigkeit und Energie. Die Großfamilie lehrte sie zudem, verschiedene Ansichten zu diskutieren, eigene deutlich zu machen und Rücksicht auf andere Menschen zu nehmen.
Simone ist ein Einzelkind. Da sie keine Geschwister hatte, musste sie oft alleine spielen. Sie bastelte, schrieb, malte und studierte kleine Lieder ein. Kreativität ist Simone wichtig, aber es muss ruhig dafür sein. Ihre Eltern nahmen Simone ernst und bevormundeten sie nie. Kein Wunder, dass Simone es heute nicht mag, wenn man ihr Vorschriften macht.
Wenn wir uns begegnen, dann ähnelt das dem Besuch in einem anderen Land. Wir müssen uns nach der Sprache, den Gesetzen und den Traditionen erkundigen, denn die sind von Land zu Land unterschiedlich. Nicht einmal sehr ähnliche Länder, nehmen wir in der Realität Deutschland und Österreich, haben die gleichen Angewohnheiten und Bedingungen. Das fängt bei dem Bestellen einer Tasse Kaffee an und hört bei dem Wienerle auf, das in Wien Frankfurter heißt.
Frauke arbeitet mit einer Kollegin zusammen, die sie bereits seit der Fachschulzeit kennt. Das ist nun 15 Jahre her. Die beiden Frauen haben dieselbe Ausbildung genossen und nehmen nahezu
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