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Als Erzieherin gelassen und erfolgreich

Titel: Als Erzieherin gelassen und erfolgreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Weiner
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mit Ihrem Gegenüber wie er sich selbst helfen könnte, und lösen Sie nicht sofort jedes (fremde) Problem. »Hilf mir, es selbst zu tun«, empfahl bereits Maria Montessori.
    • Stellen Sie viele Fragen und halten Sie sich mit eigenen Meinungen und Ansichten eher zurück. Fragen helfen weiter, denn dann denken Menschen nach und kommen auf eigene Lösungen.

Wir sind ein Team! Wie Zusammenarbeit gelingt
    Nichts ist so belastend wie die Zusammenarbeit mit einem Team, in dem die Chemie nicht stimmt, die Arbeitsauffassungen differieren oder die Teammitglieder aufgrund von Kommunikationsstörungen nur mit Mühe einen gemeinsamen Nenner finden.
    Schon allein aus diesem Grund, also um Ihrer selbst willen, sollte es Ihnen ein Anliegen sein, die Zusammenarbeit mit Ihren Kolleginnen immer wieder aufs Neue positiv zu beeinflussen und anzuregen. Wie könnte es auch anders sein: Wenn wir das wollen (und ich will es wie Sie, denn ich arbeite ja ebenso mit Menschen zusammen), kommen wir nicht umhin, bei uns selbst anzufangen. Aber das macht auch nichts. Wir selbst sind schließlich für uns selbst immer verfügbar.

Wie wünschen Sie sich Ihr Team?
    Wenn eine Fee käme und anbieten würde: »Ich schenke dir ein gutes Team. Sage mir aber genau, was du willst!« - was würden Sie sich wünschen? Wie sollten Ihr Team und die Kolleginnen sein? Welche Eigenschaften fallen Ihnen ein? Mit welchen Worten und Begriffen
würden Sie der Fee Ihr Team beschreiben? Zu wie viel Prozent soll jede Zutat enthalten sein?
     
    In meinen Seminaren wünschen sich die Teilnehmerinnen häufig eine Kollegin, die
    80 %
gut gelaunt
95 %
hilfsbereit
100 %
ehrlich
90 %
meinungsstark
80 %
anregend
100 %
eine gute Kameradin

    100 %
zuverlässig
100 %
fachkundig
100 %
belastbar
80 %
motivierend
100 %
verschwiegen und schlau ist.
Nach der Gruppenarbeit pinnen die Teilnehmerinnen diese Resultate an die Wand und nicken dazu noch unterstreichend. Ja, so soll sie sein, die Kollegin. Das würden sie sich wünschen.
    Frage
    Weiches Team, welche Kollegin entspräche Ihren Wünschen? Ist vor allem Teamgeist, Verlässlichkeit oder gute Laune gefragt? Sollen Hilfsbereitschaft, Wissen, Tatkraft oder Know-how dominieren? Verwenden Sie dafür auch Prozentangaben, das macht Ihre Erwartung konkreter.
    Nun haben Sie eine Idee von den Eigenschaften und Zutaten, die Sie sich von Ihrem Team oder Ihrer Kollegin wünschen. Jetzt kommt die nächste Aufgabe, die ich so auch in meinen Seminaren stelle:
    »Schreiben Sie in Prozenten daneben, was Sie selbst von diesen Zutaten in die Arbeitsbeziehung einfließen lassen.« Schließlich haben Ihre Kolleginnen ja vermutlich ähnliche Wünsche. Also, was davon bringen Sie denn mit?
     
    Uuups?
    Genau!
     
    Das Team beginnt bei Ihnen. Sie sind ein Teil. Können Sie mehr fordern, als Sie bereit sind zu geben? Meine Beobachtungen bei der Teamentwicklung ähneln oft Momenten in der Paarberatung: Zwei sind da und wünschen sich etwas - vom anderen. Aber das Verblüffende ist, dass das, was sich der eine wünscht, der andere ebenfalls erwartet.
    »Nie beachtest du mich und machst mir mal ein Komplement. Da kann ich anziehen, was ich will«, sagt sie.
    »Ach ja? Und als ich mir zum Sommerfest extra einen neuen Anzug gekauft habe, hast du da vielleicht etwas gesagt? Was glaubst du wohl, wie motivierend das für mich war«, schimpft er.
    Oje … aufhören! Einer muss eben mal anfangen mit »Liebling, du siehst schön aus!« Beide sehnen sich doch nach dem Gleichen!

Der Kindergartenalltag unterliegt einem permanenten Wandel
    Es gibt ihn kaum mehr, den Kindergarten mit drei Gruppen, die alle getrennt sind und jede für sich arbeiten. Jeder Kindergarten hat sein eigenes Konzept, das sich immer wieder neu verändert und den Bedürfnissen der »Kunden« anpasst. Das stellt hohe Anforderungen an die einzelne Erzieherin und an das gesamte Team.
    Lea arbeitet in einem Kindergarten mit 102 Kindern. Krabbelkinder und Kindergartenkinder sind dabei - und es gibt keine Gruppen mehr. Was einst die Unternehmungen waren, die in den einzelnen Gruppen durchgeführt wurden, hat sich durch offene Räume in ein großes Angebot verwandelt.
    Nicht nur die Tagesgestaltung, auch das Team-Empfinden hat sich dadurch verändert. Wo früher zwei Erzieherinnen mit Praktikantin oder Helferin für eine Gruppe zuständig waren, steht manche Erzieherin mit ihrem Angebot und den damit verbundenen Aufgaben allein. Aber auch in Kindergärten mit festen Gruppen kann das passieren, etwa,

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