Als Erzieherin gelassen und erfolgreich
das auch so? (Antwort abwarten) Ich würde gerne wieder an die Zeiten anknüpfen, in denen wir Hand in Hand gearbeitet haben. Wie wäre das für dich? (Antwort abwarten) Was haben wir damals besser gemacht als heute? (Liste erstellen) Gibt es etwas, das auch eine Lösung sein könnte? Wie wollen wir dafür sorgen, dass wir zukünftig nicht aneinander vorbeiarbeiten, sondern miteinander? Wie können wir Störungen benennen und wann ist dafür der beste Zeitpunkt? (Regelmäßige Teamsitzungen?)«
2.) Üben Sie den Perspektivenwechsel
Wie sieht Ihre Kollegin den Konflikt? Welche Gründe könnte sie anbringen? Denken Sie sich diesmal in andere Köpfe und versuchen Sie zu formulieren, was darin vorgehen könnte und welche Argumente Ihre Kollegin vorbringen würde, wäre sie jetzt gefragt. Möglicherweise können Sie sogar etwas spüren. Wir interpretieren oft, dass unser Gegenüber in einem Konflikt stark, sicher und unnahbar ist. Spüren wir dann hin, so fühlen wir, dass auch Kollegen nur Menschen sind, die Unsicherheiten und Ängste haben.
3.) Erzählen Sie von sich
In der Fachliteratur finden Sie viel über Ich-Botschaften. Diese sind in der Tat gerade bei einem Konflikt sehr hilfreich. Wenn Sie etwas sagen möchten, dann vermeiden Sie Schuldzuweisungen, sondern erzählen Sie von sich.
»Ich habe den Eindruck...«
»Bei mir taucht dann das Gefühl auf...«
»Mir ist wichtig...«
»Für mich ist in diesem Punkt entscheidend...«
4.) Nehmen Sie sich die Zeit, die Sie brauchen
Es kann sein, dass Sie noch mal nachdenken müssen. Etwas in Ihnen wird Ihnen signalisieren, wenn es für Sie für ein Fazit noch zu früh ist. Das verfrühte »Beenden« eines Konfliktes (»Ja, schon in Ordnung, wir können es auch dabei belassen«) kann einen neuen provozieren. Etwas brodelt dann weiter und nach kurzer Zeit fängt man schon wieder damit an. »Ich dachte, es wäre gut!«, sagt unsere Kollegin dann vorwurfsvoll. Nein, es war eben noch nicht gut und der vorwurfsvolle Blick bringt Sie jetzt vermutlich erneut auf die Palme. Sie können diese Situationen vermeiden und Ihre eigenen Nerven schonen, wenn Sie sich gleich noch etwas Zeit ausbedingen. »Bitte lass mich noch eine Nacht drüber schlafen. Können wir morgen den
Faden aufgreifen? Ich habe das Gefühl, dass ich vorab noch etwas für mich klären will, was für die Lösung hilfreich ist.«
5.) Nörgeln Sie nicht an Ihren Kolleginnen herum
Wenn es etwas gibt, das Sie stört, dann bleiben Sie sachlich und am Thema. Nörgeleien sind oft persönlich. Etwas »gefällt« uns nicht am anderen. Wir können aber die Struktur unseres Gegenübers nicht verändern und entsprechende Versuche wirken eher übergriffig als unterstützend. Fremdes Verhalten liegt nicht in unserer Macht. Was wir jedoch können, ist
• an unserer eigenen Haltung arbeiten
• unsere Kommunikation schulen
• herausfinden, wie wir für uns sorgen können
Das hilft, damit wir nicht unter (eigenen oder fremden) Druck geraten.
Je öfter und kollegialer Sie Missstimmungen im Team ansprechen, desto mehr Selbstsicherheit ist für Sie drin. Sie stellen dann bald fest, dass viele Menschen - genauso wie Sie - froh sind, wenn Spannungen verschwinden. Kein Mensch arbeitet gerne mit anderen zusammen, wenn der Haussegen schiefhängt. Viele Menschen wissen einfach gar nicht, was sie sagen sollen oder sind sehr scheu. Sie sind nun auf einem guten Weg und werden immer besser darin werden, wenn es darum geht, eine Situation sachlich und lösungsorientiert zu klären.
6.) Gehen Sie über das Gefühl hinaus
Es ist nahezu unmöglich, einen Konflikt fruchtbar zu beenden, wenn wir ausschließlich Gefühle als Auslöser benennen.
• »Mir stinkt es hier schon lange!«
• »Ich fühl mich nicht gut.«
• »Ich hab Frust.«
• »Das geht für mich nicht so weiter.«
• »Die Kollegin ist komisch.«
All das sind Aussagen, bei denen wir zwar eine Stimmung erahnen können, aber ändern können wir daran nichts. Ihr Gegenüber kann nicken oder den Kopf schütteln, aber dazu sagen kann er eigentlich nichts, denn es ist ja Ihr Gefühl. Gut möglich, dass er ein ganz anderes hat. Bei Gefühlen gibt es kein »Ich habe Recht!« oder »Nein, ich!«. Gefühle haben immer Recht und zwar für den, der sie fühlt und verbalisiert. Besser ist es, Sie beschreiben, welche Sicht Sie auf den Konflikt haben und was Sie sich wünschen würden.
• »Für mich stellt sich die Sachlage so dar:...«
• »Wenn ich mein Erleben
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