Als Flora zuviel Rotwein trank - Noch eine sehr romantische Komödie (Leckere Lords von Ruby Royce) (German Edition)
sind.
Auch der Duke war noch nicht fertig.
"Ständig lungerte er bei den Bauern und den Holzfällern rum, betrank sich mit den Dienern und den Köchen und schäkerte mit den Dienstmädchen… ich will gar nicht wissen, wie viele Landmädel seinem kaiserlichen Charme zum Opfer gefallen sind, wahrscheinlich können wir Surreys gesamte Ernte von kleinen Karlsburgern einfahren lassen."
"Hmmm", schmunzelte Darlington und blickte gedankenverloren in sein Glas.
Flora beobachtete ihn genau und mutmaßte, welch wohlgeformter Satz sich im Augenblick hinter des Grafen güldener Stirn formte. Sie nippte genüsslich an ihrem Rotwein - ihrem neuen Lieblingsgetränk - und wartete auf den Schuss, den Darlington ohne Zweifel abfeuern würde.
Er tat es.
"Gib es zu, Surrey, du kannst ihn doch nur nicht leiden, weil er besser aussieht als du."
"NIEMAND sieht besser aus als—"
Der Duke fing sich, aber es war zu spät. Für einen Moment herrschte absolute Stille. Dann brachen Lackerby, Eugenia und Flora in schallendes Gelächter aus. Darlington zuckte mit den Achseln, hob eine Augenbraue, trank seinen Brandy und lächelte in sich hinein.
Surrey knallte sein Glas auf eine Anrichte und stürmte aus dem Salon. Flora wischte sich die Lachtränen aus den Augen. Der Duke war wirklich schwer aus der Reserve zu locken. Ein solcher Fehltritt war eine echte Rarität.
Nur Clara, die einmal mehr in Gedanken meilenweit weg gewesen war - und ich glaube, ich weiß ganz genau wo sie war, nämlich genau zwei Meilen entfernt, am anderen Ufer des Sees, bei ihrem Adonis von einem Cousin - wand sich verwundert an Flora.
"Was ist passiert?", flüsterte das Mädchen.
Flora antwortete ihr kichernd. "Darlington hat gesagt, dass der Prinz besser aussähe, als dein Bruder."
"Das hat her?"
"Ja, er hat."
"Oh.. Das ist… wie… oh." Clara senkte die Lider.
Na, da ist aber jemand einverstanden.
"Sie sind ja richtig fies, Darlington", rügte Gigi den Earl, nachdem sie sich von ihrem Lachkrampf erholt hatte.
"Ich bin einfach ehrlich, Durchlaucht."
"Das sind sie in der Tat. Ich kann es nicht leugnen. Nun ja, er wird keinen Schaden davon tragen. Aber ich finde nicht , dass irgend jemand besser aussieht, als mein Ehemann."
"Das ist uns allen klar, Gigi", stöhnte Flora. "Glasklar. Klar wie Kloßbrühe."
"Sie tun mir schrecklich leid, Miss Parker", meinte Lackerby fröhlich. "Wirklich! Meine es! Auf großer Fahrt mit einem Liebespärchen und einer Innocente . Grauenhaft!"
"Miss Parker ist genauso unschuldig wie ich!", rief Clara entrüstet. "Sie ist nicht verheiratet und sie ist nur drei Jahre älter als ich. Gigi nicht einmal zwei! Warum behandelt mich hier jeder, als ob ich ein Kind bin?"
Darlington sah von seinem Glas auf.
"Wäre. Ein Kind wäre . Und Miss Parker ist schließlich kein unschuldiges, junges Mädchen wie Du. Sie ist ein ganz anderer Typ, Claramaus." Er lächelte wohlwollend. "Sie ist schon viel zu lange auf dem Parkett unterwegs; wir können einigermaßen sicher sein, dass sie aus dem Gröbsten raus ist."
"Sollte das eine Beleidigung sein, Mylord?", frotzelte Flora. Irgendwie hatte sie sich durch seine Bemerkung herabgesetzt gefühlt und wollte sich zur Wehr setzten.
Der Earl stand auf und verbeugte sich vor Flora.
"Ganz im Gegenteil, Miss Parker, aber ich bereue es zutiefst, meine Worte falsch gewählt zu haben. Es war als Kompliment gemeint! Niemals würde ich den Wunsch haben, Sie zu beleidigen und ich hoffe, Sie können mir vergeben. Ich hatte gehofft, Miss Clara ein wenig erziehen zu können."
Er meinte es ernst. Natürlich! James Crawford, der "Darl von Schmeichlington", würde niemals eine Dame beleidigen.
Flora bedauerte ihren kleinen Ausbruch. "Ich nehme Ihre Entschuldigung an, Sir."
"Siehst du, Clara, du kannst eine Menge von Miss Parker lernen. Sie ist eine sehr gebildete junge Frau, die ihren Standpunkt klar machen kann, ohne dabei gleich in die Luft zu gehen. Du solltest versuchen, sie nachzuahmen."
Clara errötete.
"Mädchenhaft verschämt, Pünktchen? So soll es sein."
Gigi seufzte. "Ach, Darlington, lassen Sie das arme Kind in Ruhe. Außerdem wird es langsam spät und ich muss noch die Wogen glätten, die der Sturm in Surrey aufgeworfen hat. Ich kann Ihnen leider nicht erlauben, mit den Innocentes allein zu bleiben, meine Herren. — Komm Clara, wir müssen Flora mit der Treppe helfen."
Clara schmollte heftig, erhob sich aber von der Couch.
Was für ein eigenartiges Mädchen… So unbeherrscht. Hm,
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