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Als Lassiter die Furie zähmte

Als Lassiter die Furie zähmte

Titel: Als Lassiter die Furie zähmte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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zwei Stunden vor Mittag, als Joshua Gilchrist mit seinem Braunen auf dem Hang der Senke auftauchte und sich umsah.
    Lassiter trat ein paar Schritte aus dem Felseinschnitt hervor und machte sich durch Winken bemerkbar. Der bärtige Alte ritt sofort auf ihn zu. Als er am offenen Grab vorbeikam, hielt er den Braunen an und starrte in die leere Grube hinab.
    Er saß nicht ab, als er den großen Mann erreicht hatte, und sagte: »Er ist heute Morgen wieder weggeritten.« Mit dem Kopf wies er über die Schulter. »Hast du gesehen, wer ihn ausgegraben hat?«
    Der große Mann nickte. »Es waren Sturgess-Reiter. Sie haben den Toten mitgenommen, wollen ihn wahrscheinlich auf der Ranch begraben. Bist du Downey länger gefolgt?«
    Josh schüttelte den Kopf. »Er verschwand in einem anderen Canyon. Ich hatte Angst, ihm zu folgen. Vielleicht lauert er dort einige Zeit, um festzustellen, ob ihm jemand folgt. Der würde mich auf der Stelle umlegen.«
    »Beschreib mir den Canyon.«
    Josh griff in sein Hemd und holte ein Blatt Papier hervor. Es war eine Seite aus einem Buch. Über die gedruckte Schrift hatte er Linien gekritzelt, die er dem großen Mann erklärte. »Hier – wenn du dich an diese Punkte hältst, kannst du den Canyon nicht verfehlen. Du findest dort genug Deckung, um ihm aufzulauern. Dann kannst du ihn abknallen und mit seiner Leiche das Weite suchen. Die Männer im Madera Canyon berichteten, dass sie Apachen gesehen hätten. Lass dich von ihnen nicht erwischen.«
    Er wollte sein Pferd schon herumziehen, aber Lassiter fasste nach dem Kopfgeschirr des Braunen. Er wollte Josh nicht erzählen, dass er auch hinter Downeys Beute und noch einem anderen Mann her war. Außerdem hatte er bei dem Gedanken Shauna das Gefühl, dass er helfen musste, dem unwürdigen Leben zwischen Banditen zu entkommen.
    »Ich will erst sehen, was Downey im Canyon zu suchen hat«, sagte er. »Wenn er wieder rauskommt, werde ich hineinreiten und mich dort umsehen. Kennst du den Canyon oder hat einer der Männer bei euch im Camp mal etwas darüber erzählt?«
    Der Alte schüttelte den Kopf. »Die meisten wagen sich gar nicht aus dem Camp. Nur, wenn sie über die Grenze abhauen wollen. Und einige behaupten, dass es dort spuken würde. Dort scheinen die Geister der Apachen zu hausen. Erst vor einer Woche hat jemand dort ein schlimmes Geheul gehört.«
    »Gut«, sagte Lassiter grinsend. »Ich werde mir Downey aber erst beim nächsten Besuch in seinem Canyon schnappen. Wenn ihr ihn euer Camp verlassen seht, folgt ihm nach einer Weile. Nicht nur du, sondern auch Shauna, und wartet dann in der Senke auf mich.«
    Der Alte legte den Kopf schief. Seine grauen Augen glitzerten.
    »Was hast du mit uns vor, Lassiter?«, krächzte er.
    »Das ist kein Leben für Shauna, Josh! Irgendwann wird ein Kerl über sie herfallen, wenn Judd Coolidge mal nicht da ist. Oder Coolidge selbst wird sie sich schnappen. Außerdem, das hast du selbst gesagt, sind die Apachen in der Gegend. Sie haben früher im Madera Canyon gelebt. Ich könnte mir vorstellen, dass sie scharf darauf sind, euch auszuräuchern und zu massakrieren, weil ihr die Gräber ihrer Ahnen geschändet habt.«
    Der Alte starrte ihn an und kratzte sich im Bart.
    »Du weißt, dass der Strick auf mich wartet, wenn Brandon Sturgess mich erwischt, Lassiter. Was wird dann aus Shauna? Kannst du mir versprechen, dass du sie beschützt?«
    »Ich kann dir versprechen, dass ich alles tun werde, dass ihr nichts geschieht, Josh. So wie es jetzt ist, hat sie nicht die geringste Chance, irgendwann mal ein normales Leben zu führen.«
    Der Alte nickte. Sein faltiges Gesicht war verzerrt. »Ich hatte gehofft, du würdest Downey heute schon umlegen«, murmelte er.
    »Warum?«
    »Er hat sich gestern Shauna geschnappt und ihr gesagt, dass er sie morgen mitnehmen wird, wenn er den Canyon verlässt.«
    »Das wird Coolidge nicht zulassen.«
    »Doch. Downey hat ihm den Rest der zehntausend Dollar gegeben. Coolidge wird ihn mit Shauna reiten lassen.«
    Lassiter starrte den Alten an. »Was wird Shauna tun?«
    »Sie hat gesagt, dass sie sich lieber erschießen würde, als mit ihm zu reiten.«
    Lassiter überlegte ein paar Sekunden. Dann sagte er: »Shauna soll mit ihm reiten. Aber nicht allein. Sie soll Downey sagen, dass sie nur mit ihm reitet, wenn er auch dich mitnimmt. Ich nehme an, er wird dann ein letztes Mal in seinen Canyon reiten. Ich werde euch folgen und mir Downey vor den Revolver holen.«
    »Und wenn er nicht mehr in seinen

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