Als Lassiter die Furie zähmte
sein und nicht nur die Männer aus dem Madera Canyon warnen, sondern vielleicht auch die Apachen anlocken. Außerdem hatte er in den Tagen, die er nun schon hier herumritt, nicht einmal ein Erdhörnchen oder eine Maus gesehen. Wahrscheinlich hatte die Banditen aus dem Madera Canyon alles Wild in einem Umkreis von zehn Meilen abgeknallt. Wenn er Ray Downey nicht in zwei Tagen gestellt hatte, würde er ins Santa Cruz Valley hinabreiten müssen, um sich neu zu versorgen.
Dann wurde es lebendig in der Weite unterhalb seines Beobachtungspostens. Er erschrak sich mächtig, als er das Schnauben seines struppigen Wallachs vernahm, weil er dachte, dass sich jemand unbemerkt an ihn herangeschlichen hätte. Doch als er in die Richtung blickte, in die die aufgestellten Ohren des Wallachs gerichtet waren, sah er den fast nackten Reiter, der auf dem sattellosen Rücken eines gefleckten Mustangs saß und zur Seite gebeugt Fährten zu betrachten schien.
Ein Apache!
Als der Reiter den Kopf hob, leuchtete sein rotes Stirnband in der Sonne, die ihren Himmelsbogen bald beendet haben würde. Unwillkürlich zuckte Lassiter zusammen, denn der Apache blickte in seine Richtung. Er kannte den Instinkt dieser Naturbuschen, aber er glaubte nicht, dass er auf diese Entfernung etwas gehört oder gewittert haben könnte. Dennoch bewegte er sich nicht hinter seiner Deckung.
Der Apache ritt in die Senke mit dem Tümpel und ließ seinen Mustang saufen, während er sich umsah. Dann saß er wieder auf und ritt über den Rand der Senke auf den schmalen Erdhügel zu, unter dem der Sturgess-Reiter lag. Auch dort saß er ab und untersuchte eine ganze Weile die Spuren.
Lassiter war sich sicher, dass die Apachen wussten, dass sich im Madera Canyon eine Gruppe von Bleichgesichtern niedergelassen hatte, die von den anderen Weißen ausgestoßen worden waren. Offenbar wussten sie auch, dass diese Männer gefährlich waren und es sie viele Tote kosten würde, wenn sie sie angriffen.
Plötzlich warf sich der Apache auf den Rücken seines Mustangs und jagte an der Felswand entlang davon.
Der von den unbeschlagenen Hufen des Indianerponys aufgewirbelten Staubs war kaum zu Boden gesunken, als Lassiter die beiden Reiter sah, die aus der anderen Richtung kamen und auf die Senke vor der Felswand zuhielten. Der Apache war hinter einer Bodenwelle untergetaucht. Sie hatten ihn nicht gesehen.
Auch sie ließen ihre Pferde am Tümpel saufen, stiegen dabei aber nicht aus den Sätteln. Sie schienen sich zu unterhalten und kein Interesse daran zu haben, nach irgendwelchen Spuren zu suchen. Dann ritten auch sie zu der Stelle hinüber, wo sich das Grab des Sturgess-Reiters befand. Sie blieben im Sattel, ritten nur ein paar Kreise, und plötzlich zogen sie beide ihre Gewehre aus den Scabbards. Lassiter vermutete, dass sie die Abdrücke der eisenlosen Hufe des Indianerponys entdeckt hatten. Sie drehten ihre Pferde nach allen Seiten, dann jagten sie im Galopp zurück in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Sie schienen einen Heidenrespekt vor den Apachen zu haben.
Lassiter lehnte sich wieder beruhigt an den sonnenwarmen Felsblock zurück. Das weite Gelände lag wieder still unter ihm. Er dachte ein paar Mal an den Apachenspäher, doch er wusste, dass er sich auf den struppigen Wallach verlassen konnte, der offenbar eine Aversion gegen die Rothäute hatte oder seine empfindliche Nase einfach nur ihre Ausdünstungen nicht ertragen konnte.
Die Sonne stand schon tief über dem Santa Cruz Valley, als er die Staubwolke entdeckte, die sich von Westen her näherte. Sie stieg schräg in den Himmel, was ihm sagte, dass die Reiter ein scharfes Tempo vorlegten.
Er war sich sofort sicher, dass es Reiter der Twin Buttes Ranch waren, die der Sturgess-Reiter alarmiert hatte. Er hatte Josh Gilchrist nicht gefragt, wo seine Farm lag, doch sie konnte nicht viel mehr als zehn Meilen von hier entfernt sein.
Es waren fünf Reiter, die ein lediges Pferd mit sich führten.
Neben dem Grab zügelten sie ihre Pferde. Eine ganze Weile rührten sie sich nicht, dann ritten zwei von ihnen in die Senke und sahen sich dort um. Die anderen drei stiegen aus den Sätteln und begannen den Toten auszugraben. Sie hatten es geschafft, als die beiden anderen Reiter zu ihnen zurückkehrten. Sie hoben den Toten auf den Rücken eines Pferdes und banden ihn im Sattel fest. Eine Weile schienen sie noch zu diskutieren, als überlegten sie, ob sie der Fährte der beiden Männer und der Frau, die ihren Kumpan
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