Als Mutter streikte

was sie darauf geschrieben hatte.
    «Nein!» schrie ich. «Das ist doch nicht möglich!» Ich faßte mich mühsam.
    «Aber Mrs. Kemble, das können wir doch nicht annehmen», sagte Johnnie.
    «Ich werde natürlich das Haus noch auf eurer beider Namen eintragen lassen», sagte Mutter. «Und du, Viola, hast ja jetzt auch Geld, um das alte Pfarrhaus, wenn ihr wollt, etwas herrichten zu lassen. Und wenn ihr vorzieht, auf der Farm zu wohnen, könnt ihr’s ja immer noch vermieten.»
     
    Es war spät, als Perse aufstand und erklärte: «So, ich muß zurück in die Tretmühle.»
    Johnnie erbot sich: «Ich bring dich hin.»
    Mutter legte beide Hände auf die Schultern meines Verlobten, zog ihn an sich und legte ihre Wange liebevoll an die seine. «Auf Wiedersehen, Johnnie. Aber geheiratet wird auf Sark.»
    Draußen gab ich ihm noch einen Kuß.
    «Du», sagte er, «deine Mutter ist wirklich umwerfend nett.»
    «Ja», sagte ich und fügte hinzu: «Ihre älteste Tochter ist aber auch ganz nett. Flirte nur nicht zu sehr mit Perse.»
    Und dann fuhren die beiden davon.
    Als ich wieder hereinkam, saß Mutter noch in der Halle und hatte zwei Gläser mit einer goldfarbenen Flüssigkeit vor sich. Sie hielt mir eines entgegen und sagte: «Komm, Liebes, Benediktiner.»
    Wir stießen miteinander an, und sie sagte: «Auf dich und Johnnie.» Sie lächelte mir über den Rand des Glases zu. «Ich habe ihn wirklich sehr gern, mein Kind.»
    Ich saß neben ihr auf dem Sofa. Sie nahm meine Hand und drückte sie. «Ach, Liebes, es ist doch sehr schade, daß du zurück nach Derbyshire gehst.»
    Seltsam. In meinen Kakaotagen, als ich noch mit Zöpfen und im baumwollenen Nachthemd neben ihr zu sitzen pflegte, hatte ich sie geliebt und angebetet. Und nun, in der Likörära, war das nicht anders.
    «Ach», sagte sie. «Wir hätten uns auf Sark noch so schön streiten können. Dein Vater tut ja auf dem Gebiet, was er kann, aber er gibt immer gleich nach. Na, jedenfalls habt ihr ja geräumige Gästezimmer, falls er sich je überwinden kann, die Stätte seiner Untaten zu besuchen.»