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Als Spiel fing es an

Als Spiel fing es an

Titel: Als Spiel fing es an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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bezahle, werden sie ihr Haus verlieren. Sie können das Geld nicht aufbringen. Es liegt allein an mir.“
    „Das verblüfft mich jetzt wirklich“, meinte er ironisch. „Ich dachte, die heutige Jugend würde auf Kosten ihrer Eltern leben und nicht umgekehrt.“
    Er war nicht ehrlich interessiert. Es war dumm von ihr gewesen, sich auch nur für einen Moment der Illusion hinzugeben, er könnte ganz gewöhnlichen Leuten zu Hilfe kommen. „Sie leben in einer anderen Welt, Ethan Cartwright“, sagte sie verächtlich.
    „Ich glaube lediglich, dass jeder Mensch für sich selber verantwortlich ist. Wenn Ihre Eltern Schulden gemacht haben, liegt es doch bei ihnen …“
    „Sie wissen gar nichts!“, fiel sie ihm scharf ins Wort. „Manchmal schaffen Menschen es eben nicht allein.“
    „Okay, dann erklären Sie es mir“, forderte er sie auf.
    „Als wenn es Sie interessieren würde! Sie haben doch nicht eine Sekunde an die Folgen gedacht, als sie meine Bitte, mich gehen zu lassen, ignoriert haben. Es hat Ihnen nichts ausgemacht, meine Chefin derart zu beleidigen, dass ich gar keine Chance mehr hatte, meinen Job zu behalten. Und wie soll ich ohne eine Empfehlung von Miss Twiggley eine neue hoch bezahlte Stelle bekommen? Ich bin erledigt!“
    Sie stellte das Glas krachend auf den Boden neben dem Stuhl, stand auf und riss Ethan ihren Hut aus der Hand. „Adieu, Ethan Cartwright. Ich kann nicht behaupten, dass es für mich ein Vergnügen war, Sie kennenzulernen.“
    „Warten Sie.“
    Ehe sie sich’s versah, war er aufgesprungen und versperrte ihr den Weg zum Ausgang des Zeltes. Gezwungenermaßen blieb sie stehen und blickte angriffslustig zu ihm auf. „Warum?“
    Er hatte noch keine Antwort parat, sondern handelte einzig aus dem Bedürfnis heraus, Daisy Donohue in seinem Leben zu behalten. Sie war einfach wundervoll – wie sie sich ihm mit vor Empörung geröteten Wangen und blitzenden Augen kampfbereit stellte. Ethan erinnerte sich, wie sich ihre weiblichen Rundungen angefühlt hatten, als er sie auf seinen Armen getragen hatte. Das, gepaart mit ihrem leidenschaftlichen Temperament, genügte, um erregende Wünsche in ihm zu wecken.
    Die Antwort kam wie eine Eingebung.
    Er hatte die Situation verschuldet, die Daisy veranlasste, vor ihm zu fliehen. Also musste er die Sache einfach umkehren. „Ich gebe Ihnen einen Job“, sagte er schlicht.
    Ihr anfängliches Erstaunen wandelte sich rasch in Argwohn. „Als was? Ihre Putzfrau?“
    Ethans Verstand arbeitete fieberhaft. Er brauchte keine Assistentin. Überhaupt war sein Büro voll besetzt. Was konnte er ihr also anbieten, das sie nicht sofort ablehnen würde? „Sie brauchen eine Rettungsleine, richtig?“, versuchte er Zeit zu gewinnen. „Eine Übergangslösung, bis Sie einen neuen Job nach Ihren Vorstellungen finden, ja?“
    „Ich bin mir nicht zu schade, einen Putzjob anzunehmen, aber nicht bei Ihnen!“ Rebellisch stemmte sie eine Hand in die Hüfte, was ihre zierliche Taille reizvoll betonte. „Sie sind der letzte Mensch, für den ich im Moment irgendetwas tun wollte.“
    Ethan unterdrückte ein Seufzen. Das Bild vom Feudalherren und der Dienstmagd konnte sie augenscheinlich nicht reizen. Es sei denn, er verpackte es in Goldpapier. „Wie wär’s mit leitender Hausverwalterin? Ich habe vor Kurzem eine Immobilie gekauft, die gerade renoviert wird. Sie könnten die Arbeit der Handwerker beaufsichtigen und dafür sorgen, dass alles tipptopp ist. Ich bezahle Ihnen das Gleiche, was Sie bei Lynda Twiggley verdient haben.“
    Ihr offener Blick verriet, dass sie mit sich kämpfte, wodurch sie anrührend verletzlich wirkte. Die Notwendigkeit, das Geld für die Schulden ihrer Eltern zu verdienen, stritt mit einem Berg von Zweifeln, worauf sie sich einließ, wenn sie sich in seine Gewalt begab. Sie schluckte, blinzelte. „Meinen Sie das ernst?“, fragte sie schließlich heiser.
    „Ja. Es tut mir wirklich leid, dass ich Ihnen so viele Probleme bereitet habe“, versicherte er, denn er begriff plötzlich, dass sie mit den Tränen kämpfte. „Das Mindeste, das ich für Sie tun kann, ist, die Zeit zu überbrücken, bis Sie etwas Besseres für sich gefunden haben.“
    Sie presste die Lippen zusammen und blickte zu Boden. „Es … könnte Monate dauern, bis ich etwas Passendes finde“, gab sie zu bedenken.
    „Die Renovierungsarbeiten werden bestimmt noch Monate in Anspruch nehmen. Es ist eine ziemlich aufwändige Angelegenheit, und es wird gut sein, wenn jemand vor Ort ist,

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