Als Spiel fing es an
um ein Auge auf alles zu haben. Eigentlich wären Sie meine Assistentin für ein besonderes Projekt, okay?“
Sie sah ihn an. Wieder berührte ihn der offene, aufrichtige Ausdruck in ihren samtbraunen Augen. „Sie meinen das wirklich ernst? Sie bezahlen mir so viel wie Lynda Twiggley?“
Und schon wird wieder geschachert, dachte Ethan zynisch. Aber wenn es das war, womit er diese Frau locken konnte, sollte es ihm recht sein. Er zückte die Brieftasche. „Ich gebe Ihnen einen Vorschuss, um die Abmachung zu besiegeln.“
Daisy beobachtete angespannt, wie er die gut gefüllte Brieftasche öffnete. Ein Köder, der noch nie versagt hatte. „Wie viel hat sie Ihnen gezahlt? Zwei-, dreitausend pro Woche?“ Er blätterte die Scheine durch, bereit, jede Summe zu zahlen, die Daisy ihm nannte. Warum auch nicht? Schließlich hatte Midas Magic ihm gerade zwei Millionen Dollar Preisgeld eingebracht.
Doch Daisy schüttelte stolz den Kopf. „Ich nehme kein Geld an, das ich mir nicht verdient habe, Mr Cartwright. Mein Gehalt belief sich auf fünfzehnhundert Dollar brutto die Woche. Wenn Sie nach der ersten Woche mit meiner Arbeit als Baustellen-Assistentin zufrieden sind, können Sie mich gern bezahlen.“
„Einverstanden.“ Ethan konnte kaum verbergen, wie sehr es ihn überraschte, dass sie das Geld nicht genommen hatte. Ehrlichkeit … Fairness … Daisy Donohue zeigte für beides ein feines Gespür und machte ihm fast ein schlechtes Gewissen wegen seiner heimlichen Hintergedanken.
„Wo befindet sich das Haus?“
„In Hunters Hill.“
Sie bat ihn um weitere Einzelheiten, bis sie überzeugt war, dass dort tatsächlich sinnvolle Arbeit auf sie wartete. Nachdem sie sich dann mit Ethan Cartwright für den kommenden Montag früh um acht Uhr an dem Haus verabredet hatte, verabschiedete sie sich von ihm.
Ethan ließ sie gehen. Anerkennend folgte er dem verführerischen Schwung ihres sexy Hinterns mit den Blicken, während er sich zufrieden ausmalte, dass er in der nahen Zukunft noch sehr viel Zeit mit Daisy Donohue verbringen würde. Er freute sich darauf. Tatsächlich konnte er sich nicht erinnern, sich jemals so sehr auf die Gesellschaft einer Frau gefreut zu haben!
4. KAPITEL
Hunters Hill … der wohlhabendste Vorort von Sydney. Daisy erinnerte sich auch, dass viele Prominente ihre Villen hier besaßen. Kein Wunder also, dass Ethan Cartwright eine Immobilie in einer derart repräsentativen Gegend erstanden hatte. Man blieb eben gern unter sich.
Daisy war es immer noch ein Rätsel, warum er sich beim Magic-Millions-Rennen überhaupt um ihre Bekanntschaft bemüht hatte. Vermutlich hatte ihr ablehnendes Verhalten einfach sein aufgeblasenes Ego gekränkt. Sie hatten doch wirklich nichts gemeinsam. Außer dass sie jetzt beide die Zeche für die Folgen dieser flüchtigen Begegnung zahlten: Er hatte ihr aus schlechtem Gewissen einen Job angeboten, den sie angenommen hatte, weil ihr auf die Schnelle keine andere Wahl blieb.
Natürlich war die Lösung alles andere als ideal, weshalb Daisy am Montagmorgen auf der Fahrt dorthin zunehmend von Zweifeln geplagt wurde, ob es auf der Baustelle wirklich eine sinnvolle Aufgabe für sie geben würde. Zwar wusste sie vom Umbau ihrer Eltern, dass Handwerker oft nachlässig arbeiteten, wenn man ihnen nicht auf die Finger schaute, dennoch hatte sie Sorge, dass sie den größten Teil der Zeit dasitzen und Däumchen drehen würde.
Glücklicherweise war Hunters Hill mit dem Auto von ihrem Elternhaus in Ryde sogar besser und direkter zu erreichen als Lynda Twiggleys Büro im zentrumsnahen Woolloomooloo, sodass sie wenigstens keine zusätzlichen Benzinkosten hatte. Je näher sie ihrem Bestimmungsort kam, desto imposanter wurden die Anwesen – große, alte Villen inmitten weitläufiger Gärten. Manche waren aus massivem Sandstein gebaut, was heutzutage kaum noch bezahlbar gewesen wäre, aber dies war nicht umsonst eine alteingesessene, gehobene Wohngegend in reizvoller Nähe zum Hafen, an der Mündung des Lane Cove River.
Tatsächlich konnte sie sich nicht vorstellen, dass Ethan Cartwright in einer dieser Villen wohnte. Warum sollte sich ein Junggeselle allein mit einem riesigen Herrenhaus am Stadtrand abmühen, wenn er sich genauso gut ein geräumiges Luxusapartment mitten im Stadtzentrum leisten konnte, wo das Leben ihm alles bot und viel unkomplizierter für ihn war? Sicher war der Kauf dieser Immobilie nur eine weitere schlaue Investition gewesen.
Der Immobilienmarkt war selbst im
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