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Als unser Kunde tot umfiel  - 25 knifflige Fuehrungsprobleme und ihre nachhaltigen Loesungen

Als unser Kunde tot umfiel - 25 knifflige Fuehrungsprobleme und ihre nachhaltigen Loesungen

Titel: Als unser Kunde tot umfiel - 25 knifflige Fuehrungsprobleme und ihre nachhaltigen Loesungen
Autoren: Timo Hinrichsen Boris Palluch
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als sie ihren Mitarbeiter aus der Sachbearbeitung, Ralf Fiedler, auf der Bühne eines Konferenzsaals vor mehr als hundert Vereinsmitgliedern sprechen sah. „Das Foto lügt nicht“, sagte ich zu Frauke. „Der Fiedler hat mehr auf dem Kasten, als er hier von sich aus zeigt“, ergänzte ich noch. „Was machen wir denn jetzt?“, fragte Frauke. „Komm heute Abend zu mir ins Büro“, schlug ich ihr vor, „wir lassen uns was einfallen.“
    Am nächsten Morgen baten Frauke und ich Herrn Fiedler zu einem Gespräch. Frauke begrüßte ihn und sagte: „Herzlichen Dank, dass Sie es so kurzfristig einrichten konnten. Herr Fiedler, wir wollen mit Ihnen heute über Ihre Zukunft im Unternehmen sprechen. Ganz besonders wichtig uns dabei Ihre Sichtweise und wir wollen genau herausfinden, wie und wobei wir Sie als Unternehmen unterstützen können, Ihre Ziele noch besser zu erreichen.“ Fiedler bekam große Augen und ich vermutete, diese Eröffnung machte ihm gehörig Angst. „Sagen Sie, Herr Fiedler, wenn Sie so an Ihre bisherige Arbeit denken, was macht Ihnen da ganz besonders viel Freude, was machen Sie gerne?“, fragte ich ihn, bevor die Angst noch größer werden konnte. „Ich muss mal überlegen“, sagte Fiedler „ich glaube, die Kontinuität und dass ich am Abend weiß, was mich am nächsten Morgen erwartet, schätze ich meisten.“ Oje, dachte ich, nicht gerade die Antwort, die ich mir vorgestellt hatte. Frauke schaute mich fragend an. Ich änderte die Fragestrategie. „Herr Fiedler, Sie sind Präsident des Rassekaninchenzuchtvereins Hohensyburg, richtig? „Ja, richtig“, sagte er mit leuchtenden Augen, „jetzt schon seit fünf Jahren“, fügte er hinzu. Ich merkte sofort, wie sich seine ganze Körperhaltung änderte, als wir über seine Vereinstätigkeit sprachen. „Was macht Ihnen bei dieser Tätigkeit besonders viel Spaß?“, fragte ich weiter. Ohne zu überlegen, sagte er: „Die Verantwortung für die Vereinsentwicklung und als kompetenter Ansprechpartner für meine Vereinskameraden da zu sein. Ja, das sind die Punkte, die an diesem Amt wirklich sehr schätze.“ An der ganzen Art, wie er das sagte, merkte ich, dass er viel Anerkennung dafür bekam. Ich nickte Frauke kurz zu und sie verstand sofort, worauf ich hinaus wollte. „Herr Fiedler, was, glauben Sie, gehört zu den wichtigen Tätigkeiten einer Führungskraft in unserem Unternehmen?“, fragte Frauke. „Ich denke, dass es wichtig ist, ein Vorbild für seine Mitarbeiter zu sein, und dass auch eine hohe Fachkompetenz dazugehört.“ Die restliche Zeit des Gesprächs nutzten wir, Herrn Fiedler die Parallelen aufzuzeigen, die eine Vereinspräsidentschaft mit einer Führungsaufgabe haben kann. Auf die Frage, ob er sich nicht als Potenzialkandidat für die Führungslaufbahn interessiere, sagte er uns, dass er darüber noch gar nicht nachgedacht hätte. Frauke offerierte ihm eine Schnupperzeit als Potenzialkandidat, was Herr Fiedler sehr gerne annahm. Wir waren mehr als zufrieden und Frau Herzblatt brauchte nicht mehr lange überredet zu werden. Sie war sehr froh, dass ein weiterer Kandidat für eine Führungslaufbahn in den eigenen Reihen gefunden worden war.

21. „Machen Sie das jetzt einmal freiwillig!“ Ziele setzen oder aushandeln?
    Wie Sie trotz klarer Vorgaben Zielvereinbarungsgespräche führen können
    Führen Sie echte Zielvereinbarungs- und keine Zielvorgabegespräche. Erfahren Sie alles über Zielvereinbarungen, die ihren Namen verdienen, und wie Sie auch Ziele vermitteln, die nicht verhandelbar sind.
    „Schon nächsten Monat?“ Ich ließ mich ein wenig geschockt von dieser Nachricht zurück in den Sessel fallen. Meine Chefin zog tadelnd die Augenbrauen hoch: „Ich verstehe nicht ganz, wollen Sie den Job nicht übernehmen?“, fragte sie. „Doch, doch, natürlich will ich“, sagte ich mit Nachdruck. „Ich hätte nur nicht gedacht, dass es schon so bald sein wird.“ Ich war Vertriebsmitarbeiter in einem mittelständischen Unternehmen. Schon als ich den Job vor vier Jahren angenommen hatte, war für mich klar gewesen, dass ich mehr als ein Mitarbeiter sein wollte. Ich wollte die Karriereleiter hinaufklettern und jetzt, als unser Vertriebsleiter in den wohlverdienten Ruhestand ging, war es so weit. Nur hatte ich nie damit gerechnet, dass es so schnell gehen würde. „Wake up and smell the coffee – das ist die Chance, auf die du immer gewartet hast!“ „Also gut“, sagte ich zu meiner Chefin. „Wie geht es denn jetzt
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