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Als wir eingeschneit waren

Als wir eingeschneit waren

Titel: Als wir eingeschneit waren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Peterson
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und rief, so laut er konnte: »Frääääuuulein—!«
    »Das hat wohl wenig Zweck«, meinte
Papa.
    Aber ich rief auch: »Fräulein,
Fräääuuuleeiin!« Immer wieder und aus Leibeskräften.
    Und da antwortete plötzlich
jemand, ganz in der Nähe. Es war Fräuleins Stimme. Sie antwortete ganz leise.
Es hörte sich an, als käme ihre Stimme tief aus dem Schnee heraus.
    Wir fanden Fräulein ganz genau
dort, wo Arne stand. Und dort war nämlich auch die Hütte. Das, was ich dafür
gehalten hatte, war bloß ein alter Reisighaufen, von Schnee zugedeckt.
    Unser Fräulein hatte schon drei
Tage in der Hütte gesessen und war jetzt ziemlich matt. Aber sie war jedenfalls
gesund geblieben. Es war ihr geglückt, hin und wieder ein kleines Feuer
anzuzünden. Dann hatte sie Schnee vor den Hütteneingang gescharrt, so daß es
drinnen warm wurde. Sie hatte sich im Schneesturm verlaufen und ganz durch
Zufall unsere Hütte gefunden. Sie hatte nicht gewagt weiterzugehen, um nicht
noch mehr vom richtigen Weg ins Dorf hinunter abzukommen.
    Nun halfen wir ihr, auf die
Skier zu kommen. Aber fahren konnte sie nicht allein. Den ganzen Weg hinunter
bis zur Schule mußte Papa sie stützen. Eigentlich war es ja gar nicht so weit.
Im Sommer konnte man sich nicht verirren, selbst nicht, wenn man wollte. Aber
der Schneesturm hatte alle Wege und alle Zeichen verwischt.
    Das alte Fräulein war sehr
glücklich, als wir kamen. Sie steckte die Lehrerin gleich ins Bett, weil sie so
durchgefroren war. Papa, Arne und ich nahmen stillschweigend unsere Rucksäcke
und fuhren nach Hause.
    Unterwegs blieb Arne plötzlich
stehen.
    »Merkt ihr was?« fragte er.
    Wir sahen ihn an.
    »Jedenfalls merkt ihr gar
nichts«, sagte Arne.
    Da endlich begriffen wir, was
er meinte. Es hatte aufgehört zu schneien! Und der Sturm hatte sich gelegt. Es
war tatsächlich still ^geworden. Das kam mir ganz komisch vor. Der Himmel wurde
klar. Man konnte sogar ein paar Wolken sehen.
    Als wir nach Hause kamen, war
die Luft ganz ruhig. An allen Fenstern standen Leute und guckten nach uns aus.
Denn es wurde schon dunkel, und wir waren den ganzen Tag unterwegs gewesen.
     
    Der
Schneepflug kam erst am nächsten Vormittag, dazu Leute mit großen
Schneeschaufeln. Als der Schneepflug die Straße geräumt hatte, waren die Wälle
an beiden Seiten mindestens drei Meter hoch.
    Und dann fuhren all die fremden
Leute wieder ab, die bei uns gewohnt hatten. Das war auch seltsam. Unser Haus
war plötzlich so groß und so leer und so merkwürdig still. Nur Arne blieb noch
da. Seine Eltern wollten mit seinem kleinen Bruder für eine Woche nach
Stockholm, und Mama meinte, da könnte doch Arne gut so lange bei uns bleiben,
bis sie auf dem Rückweg nach Mölle wieder vorbeikämen.
     
    Als
alle die Menschen abgereist waren, trugen wir zunächst das Heu nach draußen und
machten die Zimmer sauber. Dann legte Mama sich hin. Es war das erstemal, daß
ich sah, wie Mama sich am hellen Tag ins Bett legte. Sie mußte todmüde sein.
Mama schlief den ganzen Abend und die ganze Nacht.
    Der Schnee lag immer noch. Er
lag sogar noch einen ganzen Monat. Aber wir hatten uns schon so daran gewöhnt,
daß es uns gar nicht mehr auffiel. Jeden Tag kam wieder der Schulbus. Leider.
Und nachmittags, solange Arne noch bei uns war, bauten wir beide auf dem
Hofplatz ein großes Schneehaus. Ritva und Leena halfen auch dabei. Und das war
bestimmt das größte Schneehaus, das es jemals gegeben hat.
    Aber es war ja auch der
schlimmste Schneesturm, den ich erlebt habe.

Unser Schweinchen im Regen

    Im Winter stehen die Kühe und
Blesse, unser Pferd, im Stall. Aber jetzt ist es Sommer, da bleiben sie draußen
auf der Weide und grasen. Das neue Schwein steht im Schweinekoben und grunzt.
    Jetzt, im Sommer, ist es warm.
Der Wald schützt uns vor dem Wind, und die Sonne brennt.
    Kürzlich ist Arne aus Mölle zu
Besuch gekommen. Mölle liegt sehr weit weg, irgendwo an der See. Auf einer
Landkarte habe ich es einmal gesehen.
    Arnes Mama und Papa wollten
nach Stockholm. Sie haben Arne hiergelassen, als sie vorbeikamen.
    Arne kommt erst im Herbst zur
Schule; er wird dann sieben Jahre alt. Ich werde im August schon neun.
    »Was wollen wir anfangen?«
fragte Arne, als er angekommen war. »Am liebsten möchte ich baden. Aber jedenfalls
habt ihr hier keinen See. In Mölle haben wir das ganze Meer.«
    »Doch, wir haben wohl einen
See«, sagte ich sofort. »Aber Leena muß mitkommen, die kann schwimmen.«
    Leena hatte keine Zeit, mit uns
zu

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