Als wir eingeschneit waren
gehen,
sie mußte Mama beim Backen
helfen. So wurde nichts aus dem Baden.
»Ihr könntet statt dessen das
Schwein ein bißchen auf die Weide lassen«, sagte Mama. Ich dachte, dazu würde
Arne wohl keine Lust haben. Aber er wollte es gern. Arne ist nett. Er redet
zwar ziemlich viel und sagt so oft »jedenfalls«, aber das macht nichts.
Wenn Arne nicht da ist, rede
ich manchmal mit mir selbst. Ich merke es gar nicht, bis ich plötzlich jemand
reden höre. Dann sehe ich mich um, und dann ist niemand da. Und dann merke ich,
daß ich vor mich hin geredet habe.
Arne und ich gingen zum
Schweinekoben. Wir wollten es so machen: Arne sollte die Tür öffnen, und ich
wollte mich auf den Hof stellen und aufpassen, wenn das Schwein herausgerannt
kommt. Dann sollte ich es weitertreiben.
»Wie heißt das Schwein
eigentlich?« fragte Arne.
Ich sagte ihm, daß es keinen
Namen hätte. Wir nannten es nur »das Schwein«. Wir hatten es erst einen Monat,
und es war noch ziemlich klein.
»Es muß doch einen Namen
haben«, sagte Arne. »Wir nennen es Waldemar.«
Also nannten wir es Waldemar.
Ich stellte mich auf den Hof,
und Arne öffnete die Tür. Aber Waldemar wollte nicht raus. Die Sonne schien,
und es war furchtbar warm. Dabei war es erst zehn Uhr morgens.
Es hatte lange nicht geregnet.
Der Boden war so trocken, daß es auf dem Hof staubte. Hinter jedem Auto auf der
Landstraße stieg eine Staubwolke auf.
»Komm raus, Waldemar!« schrie
Arne.
Aber es sah fast so aus, als ob
er vor dem Schwein ein bißchen Angst hätte. Er stand vor der offenen Tür und
zitterte. Darum tauschten wir unsere Plätze. Arne stellte sich auf den Hof, und
ich trieb das Schwein aus dem Stall.
»Los, mach, daß du rauskommst!«
rief ich. »Heute nachmittag gibt es Regen.« — Das hatte Papa gesagt.
Waldemar grunzte laut, schoß
durch die Tür ins Freie und gleich zwischen Arnes Beinen hindurch. Arne fiel
hin, und Waldemar
sprang in die Erdbeerbeete. Ich
rannte hinterher und Arne auch. Und da sauste Waldemar los, am Stall vorbei und
hinaus auf die Weide.
Arne und ich liefen hinterher.
Um die Weide herum ist ein ganz gewöhnlicher Zaun. Waldemar konnte
drunterdurchschlüpfen, wenn er wollte, und auf die Straße rennen, wenn er Lust
dazu hatte. Daran mußte ich denken. Aber als wir an das Gatter kamen, stand
Waldemar mitten auf der Weide und fraß von dem trockenen Gras.
Wir setzten uns einen
Augenblick auf das Gatter.
Wir sollten ja auf das Schwein
achtgeben. Es fraß ganz friedlich und brav von dem Gras. Weit hinten, am
anderen Ende der Weide, waren unsere Kühe Maj-Rose und Stjärna, Stine und Antje
und grasten.
Bald hatten wir keine Lust
mehr, auf dem Gatter zu sitzen.
»Puh, diese Hitze!« stöhnte
Arne.
»Heute nachmittag soll es Regen
geben«, antwortete ich. »Hat Papa gesagt.«
»Jedenfalls ist es bestimmt
nicht gut, hier so in der Sonne zu sitzen«, meinte Arne. »Am besten, wir gingen
baden. Man kann davon sterben, wenn einem die Sonne so auf den Kopf knallt.«
»Aber wir können doch Waldemar
nicht allein lassen!« rief ich.
»Jedenfalls könnten wir eine
Hütte bauen«, sagte Arne da.
Ritva und ich hatten ja schon
im vorigen Sommer eine Hütte gebaut. Die lag oben auf dem Berg. Aber vielleicht
sollten wir ruhig noch eine zweite bauen.
Arne und ich wollten die Hütte
ein Stückchen vom Gatter entfernt auf der Weide aufbauen. Dann konnten wir
dabei auf Waldemar achten. Und nachher wollten wir uns in die Hütte hineinsetzen,
wenn die Sonne allzu stark brannte, oder auch, wenn es vielleicht regnete.
Drüben am Weidenzaun hatte Papa
Buschwerk geschlagen.
Wir schleppten eine Menge
Zweige und Buschwerk heran, und von Leena holte ich mir einen dicken Bindfaden,
so daß wir auch ein richtiges Dach machen konnten. Dann gingen wir ins Haus und
aßen zu Mittag. Währenddessen paßte Leena auf, daß Waldemar nicht davonlief.
Papa hatte schon ein paarmal gesagt, daß er für das Schwein einen Auslauf
einzäunen wollte, aber bis jetzt war nichts daraus geworden.
Bei;«) Mittagessen sagte Papa,
er und Mama wollten mit Leena und Ritva ins Dorf fahren. Das war Arne und mir
recht. Wir wollten sowieso nicht mit. Wir mußten ja noch die Hütte
fertigmachen.
Als wir gegessen hatten, liefen
wir wieder hinaus auf die Weide und bauten weiter an unserer Hütte. Papa und
Mama und die beiden Mädchen fuhren auf der Straße in der Kutsche vorbei, und
wir winkten. Da sahen wir hinter dem Wald Regenwolken heraufkommen.
Es dauerte nicht lange,
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