Altar der Ewigkeit: Thriller (German Edition)
Bobby gesagt, dass ich seinen Bruder nie in Verlegenheit bringen würde, dass ich ihm nur helfen wolle. Dem Präsidenten helfen. Deshalb habe ich es Bobby gegeben, damit er es Jack gibt.«
» Du hast das Amulett Bobby gegeben?«
Sie nickte. » Ja, heute. Aber keine Angst, Bobby weiß, dass es nicht für ihn ist, dass es ein Geschenk von mir an Jack ist. Ein Abschiedsgeschenk. Ich habe zu Bobby gesagt: ›Es ist nicht für dich, es ist für den Oberbefehlshaber. Denn er wird die Welt verändern.‹«
Und im nächsten Moment änderte sich in der Tat alles. Mein ganzes Leben, Katjas Leben, selbst Popows Leben, nehme ich an– alles änderte sich. Der Russe bewegte sich so schnell, dass es mir vorkam, als gäbe es eine Verzögerung von fünf Sekunden, bis mein Gehirn begriff, was ich sah. Im einen Moment stand er noch neben mir, das Tagebuch in der Hand, im nächsten lag das Tagebuch auf dem Boden, und er saß rittlings auf Marilyn, die dieses raue Keuchen ausstieß.
Irgendwann musste sie nach dem Telefon gegriffen haben, denn sie hielt den Hörer in der Hand und schlug damit in die Luft.
Es kann sein, dass ich gerufen habe: » Was machen Sie da?«, oder etwas in dieser Art. Aber was ich dachte, war, dass der Russe jetzt wirklich den Verstand verloren hatte und sie vergewaltigen wollte.
» Was stehen Sie hier herum wie ein Ochse?«, sagte er zu mir. » Halten Sie sie fest.«
Ich weiß nicht, warum ich gehorchte, aber ich tat es. Sie lag jetzt mit dem Gesicht nach unten auf dem Bett und bewegte sich nicht mehr. Aber sie atmete immer noch. Ich konnte es hören, dieses raue Keuchen, das nun lauter war als die Brandung aus Blut, die in meinen Ohren rauschte.
Und dann sah ich mit wachsendem Entsetzen, wie der Russe langsam in seine Tasche griff und ein kleines Klistier herauszog.
Es dauerte nicht lange, wahrscheinlich nicht mehr als fünf Minuten, aber es war ein hässlicher Anblick. Ich drückte sie nieder, während Popow das Klistier in sie stieß und sie voll Chlorhydrat pumpte.
Jedenfalls sagte er, dass es das war, während ich sie festhielt. Zwar wurde es mit jeder Sekunde weniger notwendig, aber ich hielt sie trotzdem fest.
Als er fertig war, nahm er ihr Nembutal vom Nachttisch, leerte die Pillen in seine Tasche und stellte die Flasche auf den Tisch zurück. Er hob ihr Tagebuch auf und klemmte es sich wieder unter den Arm.
Sein Blick wanderte langsam durch den Raum und hielt dann bei mir; er lächelte. » Wir sind fertig hier.«
Ich bemerkte, dass ich noch immer Marilyns Schultern nach unten drückte, und riss meine Hände hoch, als hätten sie plötzlich Feuer gefangen. Ich taumelte vom Bett fort und folgte Popow, der bereits auf dem Weg nach draußen war.
An der Tür hielt er jedoch inne, machte kehrt und ging zum Bett zurück. Er hakte ihren BH auf und drehte sie herum. Er zog dieses armselige Stück Rüstung, diese paar Streifen Gummiband und Baumwolle herunter und warf es auf den Boden. Dann sah er sie einen Moment lang an, ehe er sie wieder so platzierte wie zuvor, mit dem Gesicht nach unten, das Telefon unter dem Körper.
Schließlich kam er zu mir an die Tür geschlendert, und er bewegte sich so verdammt lässig, als hätten wir nicht gerade Marilyn Monroe ermordet, dass ich nicht anders konnte, ich musste fragen.
» Warum haben Sie das getan?«
Popow zuckte mit den Achseln. » Ich wollte ihre Titten sehen.«
Wieder im Auto, war Popow still, nicht furchtsam still, sondern konzentriert still. Ich fühlte mich, als hätte ich gerade ein halbes Dutzend Aufputschpillen geschluckt. Ich war so nervös, dass meine Beine zuckten.
Ich sah ständig Marilyn vor mir, wie wir sie zurückgelassen hatten, nackt hingestreckt auf ihren weißen Satinlaken, das Telefon in der Hand, als hätte sie noch Zeit für einen letzten, verzweifelten Hilferuf. Diese arme, mitleiderregende Hand mit ihren abgebrochenen Nägeln und dem abgeblätterten Nagellack.
Sie hätte die Vorstellung gehasst, so zu sterben, nicht gerade den besten Eindruck zu hinterlassen. Und ich dachte damals, es müsste mir schlechter gehen wegen dem, was wir getan hatten, aber darüber war ich schon hinaus. Alles, was mich interessierte, war, wie wir ungeschoren davonkamen.
Ich schaltete das Radio an, und für einen wahnwitzigen Moment erwartete ich halb, ihr Tod würde bereits in den Nachrichten sein, aber stattdessen sang Shelley Fabares » Johnny Angel«.
Ich schaltete aus und drehte den Knopf dabei so heftig, dass er abbrach.
Ich konnte
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