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Alte Feinde Thriller

Titel: Alte Feinde Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duane Louis
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auch nur annähernd etwas mit der Wirklichkeit zu tun? Oder entsprang dieser ganze Mist bloß meiner Fantasie?
    Irgendwo in der Nähe der Church Street, etwa zwei Blocks weiter, spürte ich, wie sich etwas um meinen Fuß wickelte - ein Stück Zeitung. Mein Blick fiel zunächst auf die Schlagzeile, doch sie ergab keinen Sinn:
     
    SAIGON BEFÜRWORTET NIXONS BESUCH IN CHINA
     
    Ich warf einen Blick auf den altertümlichen Schriftzug im Zeitungskopf und rechnete damit, dort The Philadelphia Inquirer zu lesen.
    Doch stattdessen stand dort The Evening Bulletin. Die Zeitung war vor inzwischen fast dreißig Jahren eingestellt worden. Ein schwarzes Kästchen in der rechten Ecke verriet mir, dass ich die Sportausgabe in der Hand hielt.
    Das Datum: 22. Februar 1972.
    Zufällig wurde ich an diesem Tag geboren.
     
    Der Nachhimmel hellte sich ein wenig auf, als wäre Gott plötzlich eingefallen: Ach ja, richtig, Morgen, ich sollte das Licht mal ein bisschen hochfahren. Plötzlich überkam mich ein Schwindelgefühl, als hätte ich mir intravenös eine Ladung Tequila verpasst.
    Inzwischen waren noch mehr Leute unterwegs, sie hasteten an mir vorbei, ohne mich wahrzunehmen - den frierenden Kerl in T-Shirt und Turnhose, der an einem eiskalten Morgen Ende Februar 1972 hier herumstand. Es waren Arbeiter aus Frankford, bekleidet mit Overalls, langen Hosen und Kleidern, die von ihren Reihenhäusern und Wohnungen auf dem Weg zur Hochbahnstation waren, um zur Arbeit zu fahren. Ich fragte mich, wie die Innenstadt von Philly wohl aussähe, in diesem Traum-1972. Vielleicht sollte ich der Menge folgen, mit ihr in die Hochbahn springen und mir die
Stadt ansehen. Die Skyline betrachten, bevor man Neubauten errichtete, die höher als das Rathaus waren.
    Doch dann wurde mir erneut schwindlig. Meine Haut fing an zu jucken und zu brennen. Und ich beschloss, mir den Ausflug in die Traum-Center-City zu schenken und das Apartment aufzusuchen … das Büro … was auch immer. Vielleicht war Erna inzwischen damit fertig, Mitchell einen zu blasen. Vielleicht konnte ich mich auf das unbequem aussehende Sofa legen und wieder bei Meghan im Bett aufwachen. Dem physikalischen Aspekt des Ganzen konnte ich später noch auf den Grund gehen.
    Inzwischen brannte meine Haut wirklich heftig. Allmählich machte ich mir ein wenig Sorgen. Ich hatte keine Lust, im Traum auf der Frankford Avenue zu verbrennen, nur um dann mit einem umgekippten Heizgerät auf meinem Körper aufzuwachen und festzustellen: Wow, ich bin ja wirklich verbrannt. À la Rod Serling.
    Ich rannte die Avenue hinunter und schlängelte mich an den Leuten vorbei, die mich nicht sehen konnten. Nur ein Typ, der vor seiner Drogerie den Gehweg fegte, schien mir hinterherzustarren.
    Als ich den zweiten Stock von Grandpa Henrys Gebäude erreichte, wurde ich von mehreren heftigen Schwindelanfällen gepackt. Normalerweise reicht bereits ein Anfall, um einen umzuwerfen, doch diese hörten gar nicht mehr auf. Ich musste mich hinlegen. Oder aufwachen. Irgendwas. Ich griff nach dem Türknauf.
    Abgeschlossen.

    Ich zog daran, und dann fiel es mir wieder ein. Ich hatte die Tür beim Verlassen des Zimmers selbst verriegelt.
    Halt, was redete ich da überhaupt? Das hier war ein gottverdammter Traum, also sollte es keine Rolle spielen, ob ich die Tür verriegelt hatte. Ich zog noch fester daran, trat gegen die Tür, brüllte sie an. Komm schon, Traumtür. Spring. Jetzt. Auf. Erna? Bist du da drin? Würde es dir vielleicht etwas ausmachen, von Mitchells Schoß abzulassen, um die Tür zu öffnen?
    Die frühe Morgensonne drang jetzt durch das Fenster, das nach Osten hinausging. Das sich darin brechende Licht ergoss sich in schillernden Farben über den ganzen Flur. Meine Haut fühlte sich irrsinnig heiß an, Hiroshima-nach-der-Explosions-heiß, kurz davor, bei der geringsten Berührung zu verglühen.
    Ich warf mich mit der Schulter gegen die Tür, und dann noch einmal, mit jedem Mal stärker.
    Immer noch nichts.
    Die Sonne knallte jetzt heftig durch das Fenster am Ende des Flurs. Ich nahm die linke Hand hoch, um meine Augen zu bedecken, und im selben Moment verspürte ich einen stechenden Schmerz, als hätte ich das falsche Ende eines heißen Lockenstabs angefasst. Mit tränenden Augen blickte ich gerade noch rechtzeitig auf, um zu sehen, wie ein Lichtstrahl zwei meiner Finger wegbrannte.
    Erst den Ringfinger.
    Dann den kleinen.

    Aus meinem Mund drang ein gepresster Schrei, dann riss ich meine Hand aus dem Licht. Und

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