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Alte Feinde Thriller

Titel: Alte Feinde Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duane Louis
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und ihm war klar, worum es sich handelt.«
    »Schön. Was nur beweist, dass ich in der Hauptsache die Wahrheit sage: dass ich nicht auf Droge bin. Ich bin vielleicht auf billigem Bier, vielleicht bin ich ein Junkie, was Erdnussbutter und Äpfel betrifft, aber ich bin nicht auf Droge.«
    Meghan kniff die Augen zusammen.
    »Erdnussbutter? Hat deine Haut deswegen diese gelbliche Färbung angenommen?«
    »Außerdem habe ich seit einiger Zeit die Wohnung nicht mehr verlassen.«
    »Jedenfalls ist das kein Beweis dafür, dass du nicht auf Droge bist. Das beweist nur, dass du nicht auf dieser speziellen Droge bist, weil das nichts als Zucker ist.«
    »Himmelherrgott nochmal. Du hast mir beim Umzug geholfen! Bist du dabei über eine Kiste mit der Aufschrift ›Drogenzubehör‹ gestolpert? Oder hast du mitgekriegt, wie aus einem alten Schuhkarton Dutzende von Spritzen gepurzelt sind?«
    »Was … Du glaubst, ich hätte deine Sachen durchstöbert?«

    »Du hast selbst gesagt, du wärst eine alte Neugiernase.«
    »Der Punkt geht an dich.«
    Ich nutzte den kurzen Moment der Stille, um Meghans Beweise in jenem müden und verwirrten Computer durchzugehen, der von meinem Schädel umgeben war. Angenommen, sie hatte Recht. Die Tabletten bewirkten rein gar nichts.
    Sie bestanden lediglich aus Zucker. Die absurd lebhaften Träume, in denen ich durch die Straßen des Frankford der frühen Siebziger spazierte, entsprangen allein meiner Einbildung. Patty Glenharts Geschichte war seit Jahren in meinem Unterbewusstsein herumgegeistert und hatte nur auf den richtigen Traum, die richtige Halluzination gewartet. Und vielleicht war es mit Billy Derace dasselbe. Offensichtlich musste ich die Sache irgendwie verarbeiten, also hatte mein Gehirn sich eine Erklärung dafür zurechtgelegt. So wie es das auch bei meinem Erst-Semester-Aufsatz im College getan hatte.
    Moment.
    Ich sah zu Meghan.
    »Bin gleich wieder da.«
     
    Der Name auf dem Briefkasten unten von Apartment 2-C lautete HYND und nicht Derace. Statt eines Plastikstreifens mit weiß ausgestanzten Buchstaben war es auf einen Adressaufkleber gekritzelt. Mit meinem linken Daumennagel kratzte ich das Etikett ab. Vielleicht
gab es darunter irgendeinen Hinweis. Na los, Gesetze von Raum und Zeit. Helft mir ein bisschen.
    Meghan trottete die Stufen herunter.
    »Was machst du da?«
    Ich beachtete sie gar nicht und kratzte weiter. Ich war Ahab, und die Buchstaben unter dem Etikett waren mein riesiger weißer Wal. Schließlich löste es sich, doch darunter war nichts. Kein blaues Plastikschildchen, keine weißen Buchstaben. Da war nur die klebrige Rückseite des Etiketts, das ich gerade abgelöst hatte.
    »Mickey?«
    Außer …
    Da. Sie waren, wenn auch nur schwach, zu lesen. Die Umrisse von sechs Buchstaben in dem Dreck, der an dem billigen Metall klebte.
    »Komm her. Kannst du diese Buchstaben entziffern?«
    Da sie sowieso schon so tief mit drinsteckte, konnte sie mich ruhig noch ein wenig bei Laune halten. Mit zusammengekniffenen Augen beugte sie sich vor.
    »Was soll das hier sein, ein Test? D-E-R … H … nein, warte, A.«
    »Weiter.«
    »A-C-E … Derace?«
    Sie sprach es so aus, dass es sich auf »terrace« reimte. Ich hatte es als Kind immer so ausgesprochen, dass es sich auf »the ace« reimte.
    So oder so, die Buchstaben waren da. Es war kein Traum gewesen. Keine Halluzination.

    Meghan legte mir die Hand auf die Schulter.
    »Kennst du den Namen?«
     
    Dagegen kam selbst Meghan mit ihrer Anwaltslogik nicht an.
    Tatsache war: Grandpa Henry hatte in derselben psychiatrischen Einrichtung gearbeitet, in der der Mann untergebracht war, der meinen Vater mit einem Steakmesser getötet hatte. Ich hatte die Gehaltsabrechnungen gefunden, hatte Meghan die Ausschnitte aus der Daily News und dem Bulletin gezeigt.
    Tatsache war: Grandpa Henry hatte im selben Gebäude eine Wohnung gemietet, in dem der Mann aufgewachsen war, der meinen Vater getötet hatte.
    Tatsache war: Grandpa Henry hatte eine Flasche mit weißen Tabletten in seinem Arzneischrank weggeschlossen, die einen Teil des Anwenders in die Vergangenheit beförderten.
    »Den letzten Punkt lass ich nicht gelten«, sagte Meghan.
    »Schön. Rätselhafte weiße Pillen, die die Seele der Anwender angeblich in die Vergangenheit zurückbefördern. Ist das in Ordnung, Frau Anwältin?«
    »Reine Spekulation. Aber schön, in Ordnung - nehmen wir an, dass die Pillen diese Wirkung haben. Was hatte dein Großvater dann vor?«
    »Den Mann zu töten, der

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