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Alte Feinde Thriller

Titel: Alte Feinde Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duane Louis
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viertes Mal. Also nahm ich schließlich das Telefon und fragte die Mailbox ab, um zu erfahren, was die ganze Aufregung zu bedeuten hatte …
    Es war gar nicht meine Mutter. Es war Grandpa Henry, der mich aus dem Krankenhaus angerufen hatte. Ich wählte seine Nummer. Und er hob ab.
    »Mickey?«
    »Grandpa? Bist du wach?«
    »Ja. Schon ein ganzes Weilchen. Du musst sofort kommen.«

XI
    Der Nachtwächter

    Grandpa Henry lag in mehrere Decken gehüllt in seinem Bett. Seitlich an seinem Bett führte ein Katheterschlauch zu einem Plastikbehälter, der nur teilweise von einem dünnen Stück blauem Leinen bedeckt war. Seine Pisse war für jeden deutlich sichtbar.
    Als er mich ansah, hatte er Tränen in den Augen.
    »Dein Arm.«
    Seine Stimme klang heiser und schwach. Ich blickte auf meinen rechten Arm in der Schlinge hinunter.
    »Mir geht’s gut. Das ist nichts. Hey, du bist derjenige, der im Krankenhaus liegt, vergessen?«
    »Du bist in die Vergangenheit gereist, oder?«
    »Das ist dir auch passiert, was?«
    »Ich kann seit zwei Jahren meinen linken Arm nicht mehr bewegen. Aber halb so wild. Erzähl mir alles, was du gemacht hast. Wir haben nicht viel Zeit.«
    »Was ich gemacht habe?«
    »Ja, ich konnte dich bei deinem letzten Besuch gut hören. Du hast die Tabletten gefunden.«
    »Wir wär’s, du erzählst mir alles, was du getan hast, Grandpa? Denn ich habe die letzte Woche damit verbracht, das alles zu verstehen.«
    »Dafür haben wir jetzt keine Zeit. Ich muss sichergehen, dass du nichts durcheinandergebracht hast.«

    Na toll. Ich bringe was durcheinander? Ich war nicht hier, um mich belehren zu lassen. Ich wollte wissen, worum es bei der Sache ging. Mein ganzes Leben lang hatte meine Familie hinter meinem Rücken anstatt mit mir geredet. Ich hatte es satt.
    »Nein.«
    »Was soll das heißen, nein?«
    Ich schaute ihm in die Augen.
    »Von mir erfährst du überhaupt nichts, wenn du mir nicht alles erklärst.«
    »Pah.«
    »Ich will, dass du’s mir ins Gesicht sagst. Du hast versucht, in die Vergangenheit zu reisen, um Billy Derace zu töten, den Mann, der deinen Sohn umgebracht hat. Meinen Vater.«
    »Ist ja lächerlich.«
    »Du leugnest es also?«
    »Ja, ich leugne es. Ich bin nämlich in die Vergangenheit gereist, um Billy Derace’ Vater zu töten.«
     
    »Nach dem Mord an deinem Vater kam es nicht zum Prozess. Man konnte Derace nicht nachweisen, dass er in der Bar war, also blieb er, wo er war - in der Klapsmühle am anderen Ende der Straße. Aber das reichte mir nicht. Ich wollte ihm in die Augen blicken, wollte wissen, ob er es war oder nicht. Und tun, was zu tun war. Doch mir war klar, dass ich der Anstalt nicht näher als eine Meile komme, wenn ich ihnen sage, wer ich wirklich bin.«

    »Also hast du dort einen Job angenommen.«
    »Hey. Wer erzählt jetzt, du oder ich? Also ja, ich habe dort einen Job angenommen. Aber das war Jahre später - 1989. So lange habe ich gewartet. Die Zeitungen studiert, falls er vorzeitig entlassen wird. Ich habe alle lokalen Zeitungen von der ersten bis zur letzten Seite durchgelesen, um auch nicht die kleinste Meldung über ihn zu verpassen. Dabei bin ich auch auf all die Artikel über diese Flittchen gestoßen, die er umgebracht hat - allerdings hatte ich keine Ahnung, dass er das war. Keiner wusste das. Keiner weiß das. Dann hast du ein paar Jahre später diesen Artikel geschrieben -«
    »Du hast ihn gelesen?«
    »Ja, ich hab ihn gelesen, ich habe alles gelesen, was du für die Zeitung geschrieben hast, selbst wenn du mit irgendwas falschlagst, und das kam oft vor. Also, hörst du jetzt auf, mich zu unterbrechen? Ich hab nicht viel Zeit. Jedenfalls hast du vor ein paar Jahren diesen Artikel geschrieben, und da wusste ich bereits Bescheid, wusste ich, was er im Schilde führte, denn ich war in der Wohnung auf DeMeos Aufzeichnungen gestoßen, und damit war mir klar, wozu er in der Lage war.«
    »DeMeo wurde 2002 getötet.«
    »Ja, dieser zwielichtige Scheißkerl. Ich weine ihm keine Träne nach. DeMeo hat gekriegt, was er verdient hat. Er wusste von den Morden an den Nutten, hat aber nichts gesagt, weil er dachte, Billy wäre sein großer Durchbruch. Nachdem er jahrelang die Leute mit diesem Gift vollgepumpt hat, findet er schließlich
jemanden, der diese bescheuerte Ich-verlassemeinen-Körper-Nummer draufhat. Dumm nur, dass es dieser verrückte Junge war, der sich seinen Medikamentenvorrat krallte, wenn seine Hurenmutter nicht aufpasste.«
    »Erna Derace.«
    »Erna Derace,

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