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Alte Feinde Thriller

Titel: Alte Feinde Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Duane Louis
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er gesagt hat: ›Ich habe ihn getötet, weil ich dachte, er wäre du.‹«
    »Ich habe keine Ahnung.«
     
    Etwas später gab Meghan in meinen schrottreifen Laptop ein paar Suchanfragen ein, was uns half, ein paar Fragen zu beantworten, die die Aufzeichnungen aus dem Schreibtisch offengelassen hatten. Zunächst einmal stieß sie auf eine Notiz zu DeMeos Tod.
    »Im Inquirer steht, dass Dr. Mitchell DeMeo 2002 gestorben ist. Wann ist dein Großvater hierhergezogen?«
    »Ein Jahr später.«
    »Scheiße. Er ist nicht einfach so gestorben. Er wurde auf der Frankford Avenue erstochen, an der … Sellers Street? Ist das hier in der Nähe?«
    »Nur ein paar Blocks von hier. Hast du ›erstochen‹ gesagt?«
    »Er war auf dem Weg zu seinem Wagen. Er hatte die Schlüssel schon in der Hand. Einen Raubüberfall hat die Polizei ausgeschlossen, denn seine Autoschlüssel und seine Brieftasche hatte er noch bei sich, als man seine Leiche fand.«
    »Billy.«
    »Ja, ich würde sagen, dass wäre durchaus möglich.«
    Meghan tippte weiter, und ich wühlte weiter. Als ich noch Reporter gewesen war, hatte ich ein Faible für gedruckte Quellen gehabt. Sie waren wie Puzzleteile. Doch diesmal waren es zu viele. Nichts schien zusammenzupassen oder einen Sinn zu ergeben.

    »Ähm …«
    »Was denn?«
    »Ich habe einen Mitarbeiter aus der Kanzlei meines Vaters für mich was überprüfen lassen - er hat mir gerade eine E-Mail geschickt. Dieses Gebäude ist immer noch im Besitz der US-Regierung. Ich schätze, dein Großvater hat die Wohnung einfach besetzt. Was genau genommen bedeutet, dass du sie ebenfalls besetzt hältst.«
    Irgendwie war diese Nachricht nicht so niederschmetternd wie erwartet. Mir war sowieso klar, dass ich unter keinen Umständen eine weitere Nacht in dieser Wohnung verbringen würde. Nicht jetzt, da Billy Derace wusste, wo er mich finden konnte.
    Und Meghan.
     
    Eine halbe Stunde später ging über der Skyline von Frankford langsam die Sonne auf. Wir hatten die ganze Nacht herumgestöbert, gelesen und uns gegenseitig Fragen an den Kopf geworfen. Doch jetzt, bei Tageslicht, fand ich, dass es für Meghan an der Zeit war, nach Hause zu fahren.
    »Soll das ein Witz sein? Ausgerechnet jetzt, wo sich alles zusammenfügt?«
    »Die Wohnung ist nicht mehr sicher.«
    »Sag bloß - Frankford ist eine üble Gegend.«
    »Das meine ich nicht. Ich meine Derace. Verdammt, ich versuche mich gerade dazu durchzuringen, meinen Stolz zu vergessen, meinen Kram zu packen und meine
Mom zu fragen, ob ich für ein paar Tage im Gästezimmer schlafen kann. Bis ich das hier geregelt habe.«
    »Ich lass dich jetzt auf keinen Fall im Stich.«
    »Wirklich, Meghan, mir wäre wesentlich wohler, wenn du dich von mir fernhieltest. Ehrlich, es geht mir nicht darum, dich außen vor zu lassen.«
    Und normalerweise hätte ich das auch nicht getan. Nichts wäre mir lieber gewesen, als wenn Meghan an meiner Seite geblieben wäre. Und für immer an meiner Seite blieb. Aber ich durfte nicht aus reinem Egoismus ihr Leben aufs Spiel setzen. Billy Derace wusste nicht, wer sie war, wo sie wohnte. Für ihn war sie einfach irgendeine Frau. Die einzige Verbindung zwischen ihm und ihr war ich.
    »Ich kann’s nicht fassen. Nach all der Zeit willst du mich jetzt loswerden. Ehrlich, Mickey - was zum Geier soll das?«
    Sie durfte nicht bleiben. Sie durfte sich nicht in meiner Nähe aufhalten. Nicht jetzt. »Ich ruf dich an.«
    Diesmal gab sie mir zum Abschied keinen Kuss. Sondern achtete nur darauf, dass ich für einen Moment ihr Gesicht sah und die Wut in ihren Augen, bevor sie schließlich verschwand.
    Klickend fiel die Tür ins Schloss, und ich hockte mich auf die Couch, um nur kurz die Augen zuzumachen. Eben noch starrte ich die Risse in der Decke an, dann wurde ich von bleierner Müdigkeit überwältigt. Und war eingenickt. Weg.
    Es tat gut, endlich loszulassen.

     
    Irgendwann später - es musste früher Nachmittag sein -, klingelte mein Handy. Durch einen Schleier aus grauem Dunst konnte ich erkennen, dass der Anruf aus dem Frankford Hospital kam. Wahrscheinlich hockte meine Mutter bei meinem Großvater im Zimmer und wollte mir die Ohren vollheulen, ihn doch zu besuchen. Ich ließ die Mailbox anspringen und rollte mich wieder auf die Seite. Vielleicht lief mir jetzt der Sabber an der anderen Wange hinunter, zum Ausgleich. Etwas später klingelte das Telefon erneut. Hör bitte auf, Mom. Lass mich in Ruhe mein Koma genießen. Aber dann schrillte es nochmal. Und ein

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