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Alter Sack, was nun

Titel: Alter Sack, was nun
Autoren: Kester Schlenz
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ABNIMMT, IST IHRE AGILITÄT.
    Denn gegessen wird mit den Jahren nun einmal in der Regel besser, öfter, mehr. Und anders: Wenn man sehr viel Sport macht, fordert der Körper einfach gesündere Nahrungsmittel ein - Vitamine, Eiweiße, auf all das gesunde Zeug hat man quasi automatisch Lust und Laune. Mit wachsender Bequemlichkeit aber bekommt man auch Bock auf Essen, das eigentlich mehr unter Genussmittel läuft. Und so werden aus dem einen automatischen Kilo zusätzlich pro Jahr ohne große Mühe locker drei und mehr.

    ES IST IRRE FRUSTRIEREND, WENN MAN 1 PLÖTZLICH SEIN LIEBLINGSHEMD AM BAUCH NICHT MEHR ZUKNÖPFEN KANN.
    Einige von Ihnen werden dieses Gefühl kennen, ich sowieso. Und bei manchen von Ihnen wird in diesem Moment ein Widerstand erwachen, ein Impuls, diesen Fremdkörper über dem Unterleib nicht kampflos hinnehmen zu wollen.
    ALLE JENE, DENEN ES SO GEHT, BEGRÜSSE ICH NUN RECHT HERZLICH IN DER WUNDERSAMEN WELT DER DIÄTEN.
    Es ist eine Welt voller Vorurteile und Missverständnisse, voller Verzweiflung und Niederlagen - nur manchmal bietet sie ein paar Glücksmomente, für die der oft zitierte Orgasmus als Analogie nicht mehr ausreicht.
    Als ich das erste Mal abgenommen habe, war ich knapp über zwanzig. Ich spielte Fußball, hatte in der Sommerpause extrem über die Stränge geschlagen, erkundigte mich bei meiner Mutter nach FDH und verlor in vier Wochen zehn Kilo, ohne Probleme.
    Zehn Jahre später spielte ich nicht mehr Fußball, war Familienvater ohne Bewegung, sah aus wie der junge Günter Strack und war unglücklich. Ich ging zu den Weight Watchers. Es war nicht mehr so leicht wie vorher, aber immer noch erfolgreich: In einem halben Jahr verlor ich 27 Kilo.
    Beim letzten Mal - ich war knapp vierzig - bin ich wieder um die zwanzig Kilo losgeworden. Aber diesmal habe ich ein Jahr gebraucht, mit der LOGI-Diät, mit Coaching, mit Fasten-Yoga … Was ich damit sagen will: Es gibt viele Wege, Gewicht zu verlieren. Aber je älter man wird, desto schwerer fällt es, zum Erfolg zu gelangen.
    KLAR IST: WENN MAN ABNEHMEN WILL, MUSS MEHR RAUS ALS REIN.
    Deshalb gilt: Ohne Sport wird das alles nix. Wenn Sie bislang überhaupt nichts machen, wird Ihnen der Schritt zur Bewegung am Anfang irre schwerfallen. Aber gerade Sie profitieren am meisten, schließlich wird Ihr Körper den neu entdeckten Sport extrem schnell belohnen. Und das fühlt sich verdammt gut an.

    ALSO, WICHTIGSTE REGEL: HOCH DEN HINTERN! RAUF AUF DAS FAHRRAD, IN DIE JOGGINGSCHUHE ODER IN DIE BADEHOSE!
    Das allerdings ist nur ein Anfang. Klar müssen Sie auch an Ihrer Ernährung drehen und weniger reintun als Sie verbrennen. Für den Weg dahin gibt es handgeschätzte 1,8 Millionen verschiedene Theorien und Philosophien, sprich: Diäten. Werfen wir doch mal einen Blick auf die führenden:
    ATKI NS-DIÄT
    Wird neudeutsch auch unter »Low-Carb« geführt und klingt für die Fleischesser unter uns erstmal verlockend. Schließlich nimmt man hauptsächlich Fett und Proteine zu sich, na gut, später auch viel Gemüse, aber hey: Steaks! Schnitzel! Fett! Yippieh! Bloß Brot, Nudeln, Kartoffeln und andere Kohlehydratträger sind verpönt. Dummerweise gilt diese Ernährung unter übel meinenden Wissenschaftlern inzwischen als ungesund, und die Atkins Nutritionals Inc. hat 2005 Insolvenz angemeldet. Vielleicht also versuchen Sie es doch lieber mit dem
    LOGI-PRINZIP
    LOGI steht für Low Glycemic Index und will, dass man den Blutzuckerspiegel niedrig hält. Ist Atkins gar nicht mal unähnlich, Eiweiß und gute Fette sind wichtig. Aber Kohlenhydrate sind deutlich erlaubter, was den Speiseplan erfreulich abwechslungsreicher macht.
Die oben erwähnten Wissenschaftler kritisieren hier, dass der glykämische Index ja noch gar nicht bewiesen hätte, dass er wirklich wichtig sei. Ist übrigens auch als dauerhafte Ernährungsumstellung gedacht. Genau wie die Methode der
    WEIGHT WATCHERS
    Da ist irgendwie alles erlaubt - aber in Maßen, meine Herren. Fettarm soll es sein, vitaminreich, und wenn schon Süßes, dann bitte in homöopathischen Dosen. Kalorien werden bei den WWs nicht gezählt, dafür Punkte. Jedes Lebensmittel hat nämlich einen Punktwert, und man bekommt einen bestimmten Wert errechnet, bis zu dem man täglich futtern darf. Klingt gut, erzielt übrigens auch die schönsten Erfolge und hat einen Haken: Man trifft sich wöchentlich zu Gruppensitzungen. Sie werden dort wahrscheinlich der einzige Mann sein, all die dicken Frauen dort werden Sie hassen, weil
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