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Altern verboten

Altern verboten

Titel: Altern verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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»Ich werde das tun, sobald Sie mir ein signiertes Protokoll unseres anregenden Gespräches geschickt haben. Ich brauche eine Sicherheit, Sie verstehen.«
    »Ich verstehe selbstverständlich, Subhauptmann. Einen guten Tag noch.« Das Sichtfeld über dem Visuquanten löste sich auf, und mit ihm das Gesicht der Blonden.
    »Miststück!« Kalderion schlug mit der Faust auf den Tisch. Von einem Leutnant auf diese Weise abgefertigt zu werden machte ihn rasend. Noch dazu von einem weiblichen Leutnant. »Blödes Miststück!« Seines Wissens ließen sich die IKHs überhaupt nicht deaktivieren. Jedenfalls hatte er bei seinem Gerät eine derartige Funktion noch nicht entdeckt.
    Er sprang auf, lief zur Fensterfront und schnüffelte an den Blüten der Hawaii-Novum-Agave. Die beruhigende Wirkung stellte sich augenblicklich ein. Kalderion atmete ein paarmal tief durch. Das Thermoglas des Fensters beschlug. Der Blick auf die Skyline der Metropole deprimierte ihn: ein Wohnturm am anderen, ein gigantischer Wald aus Carbon-Beton. Dazwischen Sendemasten bis in die Wolken und Heere von Gleitern, deren rasende Fahrt in alle vier Himmelsrichtungen und nach unten und oben keiner einleuchtenden Regel zu gehorchen schien. Und darüber die schwarzen Hufeisenkonturen – ganze Karawanen von Raumern starteten oder landeten, jede Stunde, jeden Tag, es wollte kein Ende nehmen.
    »Was für ein häßliches Stück Dreck du bist!« Kalderion meinte schon nicht mehr die Blonde, er meinte Terra Tertia im allgemeinen und die Hauptstadt New Rome im besonderen und ein wenig vielleicht noch sich selbst. Er ballte die Fäuste und steckte seine Nase erneut in eine der blauen Blüten; diesmal länger und tiefer. Anschließend wankte er zu seinem Arbeitstisch zurück – der war nierenförmig, schwarz und aus Kunstglas.
    Das VQ-Sichtfeld flimmerte auf, ein Schriftstück erschien – das Protokoll seines Gesprächs mit dem Vorzimmer des Generals. An Subhauptmann K. Duck stand im Adreßfeld. »Blöde Kuh!« Die Blonde hatte Vor- und Nachnamen verwechselt. So etwas bekam er öfter zu lesen. Eine gewisse Leutnant Hanna Boor hatte signiert. Hanna Boor – den Namen würde er sich merken! Er legte das Dokument ab, verfaßte ein Anschreiben an den General und hing die Nachricht vom Flaggschiff des Zwölften Pionierkampfverbandes an. »Kampf!« schrie er, als er die Botschaft ins Netz geschickt hatte. »Kampf, Stufe drei!«
    Er schrie noch einiges mehr, riß seine Waffe aus dem Gurtholster, stellte sie auf V-Modus ein und warf sich neben seinen Schreibtisch. Fenster und Wände wurden dunkel. Sterne glitzerten an der Decke, fahles Dämmerlicht enthüllte die Kulisse einer Felslandschaft. Schatten stürmten einen Hang herab oder zeigten sich für Sekundenbruchteile hinter Felsnadeln und Gesteinsbrocken. Kalderion warf sich nach links, Kalderion warf sich nach rechts, Kalderion schoß, wo immer sich eine der blonden Frauen zeigte.
    Irgendwann flammte das VQ-Feld über seinem Schreibtisch auf. Das Konterfei des Generals nahm Profil an. Schweratmend zog Kalderion sich an der Kunstglaskante seines Schreibtisches hoch. »Hey, Subkalderion – Sie trainieren?« Das großporige, fleischige Gesicht verzog sich zu einem amüsierten Grinsen.
    »Was denken Sie, mein General – ich trainiere dreimal am Tag.« Er warf sich in seinen Sessel. »Sie wissen doch: Wer sich nicht bewegt, wird getrieben.«
    »Sehr gut, Kalderion. Meine Rede, seit ich rauchen kann.« General Lurenz Myr sog am Mundstück einer Wasserpfeife. Er war einer von neunundvierzig Generälen der Galaktischen Republik Terra und leitete seit vier Jahren die Logistische Abteilung des militärischen Hauptquartiers auf Terra Tertia. Sensible Frachtrouten und -missionen fielen genauso in seinen Verantwortungsbereich wie die Aufsicht über die Bergwerksplaneten. Glaucauristransporte gehörten zweifellos in die Schublade »sensible Frachtmissionen«.
    »Mein Zweiter Adjutant hat mir eben Ihre Nachricht zukommen lassen.« Myr blies die Rauchwolke in den Sichtfeldvordergrund. Kalderion meinte den Tabak zu riechen. »Warum, beim Schwanz des Satans, informieren Sie mich nicht persönlich, Subduck?« Myrs schwarze Brauen vereinigten sich zu einem durchgehenden Horngestrüpp.
    Für einen Moment schloß Kalderion entnervt die Augen. Als er sie wieder öffnete, tauchten ungefähr neun Blondinen ringsum aus ihrer Deckung auf. Alle richteten sie ihr Laserkaskadengewehr auf ihn. Er seufzte. »Die Dame behauptete, Sie vor Störungen

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