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Alterra: Der Herr des Nebels: Roman (German Edition)

Alterra: Der Herr des Nebels: Roman (German Edition)

Titel: Alterra: Der Herr des Nebels: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam
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mbre starrte ihn mit offenem Mund an.
    »Alles?«
    CPO wirkte verlegen.
    »Ja.«
    »Ihr wollt uns auf den Arm nehmen, oder?«, fragte Chen ungläubig.
    »Nein, wir können Blitze schleudern, Feuer, Wind oder Eis entstehen lassen, Schatten verdichten, Licht erzeugen, unsere Kraft oder Schnelligkeit erhöhen und noch ein paar andere Dinge …«
    »Warum habt ihr die Stadt dann nie verlassen?«, fragte Floyd.
    »Wir wussten nicht, wohin! Wir haben abgestimmt, mehrmals sogar, und die Mehrheit hielt es für klüger, hier zu bleiben und abzuwarten, bis die Rettungskräfte kommen. Wenn wir die Stadt verlassen hätten, wären wir das Risiko eingegangen, uns zu verlaufen.«
    »Außerdem ist da der Zirkus …«, fügte Marvin leise hinzu.
    »Marvin!«, schimpfte CPO.
    »Der Zirkus?«, wiederholte Tania. »Was ist das?«
    »Wir können es ihnen ruhig sagen, oder?«, sagte Tina und blickte CPO an. Der zuckte resigniert die Achseln und schwieg.
    »Der Zirkus ist das Böse«, erklärte das Mädchen.
    Tobias beugte sich neugierig vor.
    »Ein richtiger Zirkus, mit Tieren und Clowns?«
    Marvin erschauerte.
    »Mit Clowns, ja …«
    Seine Schwester fuhr fort:
    »Die Zirkusleute waren gerade auf Tournee, als der Unfall passierte. Sie hatten ihr Zelt im Hafen von Quebec aufgeschlagen. Die nukleare Wolke hat sie vollkommen verstrahlt.«
    »Der Atomunfall hat das Tor zur Hölle aufgestoßen!«, fügte Marvin todernst hinzu.
    »Und jetzt kontrolliert der Zirkus die Stadt!«, ergänzte ein anderer Junge.
    »Seid ihr auf dem Weg zu uns keinen Clowns begegnet?«, fragte Marvin verwundert.
    »Clowns?«, fragte Floyd.
    »Ja, den Zirkusleuten! Raubtiere, gruselige Wohnwagen, Dompteure und eben … Clowns.«
    Das letzte Wort sprach Marvin ganz leise aus.
    »Wir haben niemanden gesehen, weder am Hafen noch in der Nähe des Schlosses. Die Straßen waren völlig ausgestorben.«
    »Habt ihr ein Glück gehabt!«, rief der Junge.
    CPO schüttelte den Kopf.
    »Unmöglich«, sagte er trocken. »Die Zirkusleute haben euch auf jeden Fall bemerkt. Zu siebt fallt ihr auf.«
    Matt dachte an die Hunde. Mit ihnen bildeten sie einen noch viel größeren Trupp.
    »Wenn der Zirkus sie gesehen hätte«, entgegnete Tina, »wären sie jetzt nicht da und würden mit uns reden.«
    »Genau das macht mir Sorgen.«
    »Warum? Unsere Besucher gehören nicht zum Zirkus, das sieht man doch.«
    »Das will ich ja gar nicht behaupten. Aber wenn die Zirkusleute sie zu uns durchgelassen haben, muss es dafür einen Grund geben. Er wollte , dass sie durchkommen.«
    »Hat der Zirkus einen Anführer?«, erkundigte sich Matt.
    CPO nickte nervös.
    »Er heißt Yorick.«
    »Habt ihr versucht, Verhandlungen mit ihm zu führen?«
    »Keine Chance, er will nur eines: uns vernichten. Yorick ist auf jegliche Art von Leben eifersüchtig. Er will alles zerstören.«
    »Und sind die Zirkusleute zahlreich?«, wollte Tobias wissen.
    »Ziemlich«, antwortete Tina.
    »Vor allem sind sie sehr gefährlich!«, ergänzte Marvin. »Sie sind unglaublich stark!«
    »Aber wenn in der Stadt der Zirkus sein Unwesen treibt, wie kommt ihr dann an Lebensmittel?«, fragte Ambre. »Ihr habt die Supermärkte erwähnt …«
    »Recht lange haben wir von den Vorräten des Hotels gelebt«, erklärte Tina. »Die haben eine ganze Weile gereicht. Aber manchmal müssen wir das Hotel verlassen … Wir gehen alle zusammen, und unsere Alteration hat uns bisher immer das Leben gerettet!«
    Sie verstummte. Man sah ihr an, dass schreckliche Erinnerungen in ihr hochkamen.
    »Deshalb traut sich der Zirkus auch nicht ins Schloss«, erklärte Marvin. »Sie haben begriffen, dass wir auch sehr stark sind und uns wehren können. Allerdings waren wir nie besonders lange draußen. Sobald der Zirkus uns entdeckt, rennen wir zurück zum Schloss, bevor sie uns angreifen können.«
    »Gut, dass ihr hier in Sicherheit seid«, meinte Chen.
    CPO schnaubte auf.
    »Das ist ja genau das Problem … Selbst in Frontenac sind wir nicht mehr sicher«, gestand er.
    »Warum?«
    »Unsere gemeinsame Macht, also … Wir haben sie verloren.«
    »Kann man seine Alteration verlieren?«, fragte Tobias besorgt.
    »Vor einem Monat wurde einer von uns krank. Fieber, Schüttelfrost und Husten. Nach einer Woche ist er gestorben. Seitdem sind wir nicht mehr vollständig, und unsere Kraft ist verschwunden. Bislang hat der Zirkus noch nichts davon mitbekommen, aber wenn er es bemerkt … sind wir verloren.«
    »Ihr könnt nicht hierbleiben«, erklärte Matt.

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