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Alterra: Der Herr des Nebels: Roman (German Edition)

Alterra: Der Herr des Nebels: Roman (German Edition)

Titel: Alterra: Der Herr des Nebels: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam
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Tobias und runzelte die Stirn.
    Matt wagte sich bereits vor, die Hand am Schwertgriff. Die anderen folgten ihm rasch. Da sprangen plötzlich alle Türen gleichzeitig auf und gaben gut zehn Soldaten in Kampfanzügen und Strumpfmasken frei. Sie legten mit Armbrüsten auf die Eindringlinge an und brüllten in einer Sprache, die Matt als Französisch identifizierte. Nur Tobias hatte es geschafft, rechtzeitig seinen Bogen zu spannen. Er zielte auf den erstbesten Soldaten in seiner Nähe.
    Sollte Matt versuchen, seine Waffe zu ziehen, würde er von Bolzen durchbohrt werden. Er hob die Hände, um zu zeigen, dass sie in friedlicher Absicht kamen.
    »Ich spreche nur Englisch«, sagte er entschuldigend.
    »Keine Bewegung!«, schrie ein Junge in französisch gefärbtem Englisch.
    Beim genaueren Hinsehen fiel den Freunden auf, dass die Soldaten recht klein waren.
    »Ich hab euch doch gesagt, dass das keine Clowns sind!«, rief ein Soldat mit Kinderstimme triumphierend. Er sprach perfekt Englisch.
    Die Soldaten waren Pans.
    »Wir wollen euch nichts Böses …«, setzte Matt an.
    »Ruhe!«, bellte der größte Soldat.
    »Ich sage euch, das sind solche wie wir!«, beharrte der Kleine. »Das sieht man doch gleich.«
    Mit diesen Worten senkte der Junge seine Armbrust, trat auf den Flur und ging auf Tania und Floyd zu.
    »Marvin!«, schrie ein Mädchen. »Komm sofort zurück!«
    Marvin ignorierte sie. Er baute sich vor Tania auf und fragte:
    »Seid ihr gekommen, um uns zu befreien?«
    »Euch befreien?«, wiederholte Tania.
    »Ihr seid der Rettungsdienst, oder?«, beharrte Marvin. »Ihr kommt von außerhalb der Unglückszone, nicht wahr? Hört mal, ihr habt ganz schön lange gebraucht!«
    Die Jugendliche, die Marvin gerufen hatte, trat nun ebenfalls aus ihrem Zimmer, die Armbrust immer noch auf Tania gerichtet, und näherte sich, um den Jungen bei der Schulter zu packen.
    »Seid … seid ihr wirklich der Rettungstrupp?«, fragte sie ungläubig.
    Tania blickte zu Floyd, dann zu Matt. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte.
    »Nein«, antwortete Matt. »Wir sind Pans wie ihr.«
    »Was?«, fragte Marvin verwirrt.
    Matt deutete auf die Waffen, die auf sie gerichtet waren:
    »Wollt ihr die nicht weglegen, damit wir uns mit euch unterhalten können, ohne Angst zu haben, dass ihr uns umbringt?«
    »Wer seid ihr?«, fragte derjenige, der ihr Anführer zu sein schien.
    »Das ist eine lange Geschichte.«
    »Aber außerhalb der Unglückszone ist alles in Ordnung, stimmt’s?«, fragte Marvin plötzlich.
    »Seid ihr nie aus eurer Stadt rausgekommen?«, fragte Chen erstaunt.
    »Der Unfall hat die ganze Umgebung verseucht, es ist zu gefährlich«, erklärte die Jugendliche. »Wie habt ihr es geschafft, die Wolke zu durchqueren?«
    »Marvin, stimmt’s?«, fragte Ambre. »Dort draußen sind einige Dinge passiert. Ich schlage vor, dass wir uns irgendwo zusammen hinsetzen, und zwar ohne Waffen. Seid ihr einverstanden?«
    Sie wandte sich an den Anführer. Dieser musterte die Eindringlinge, dann zog er sich die Strumpfmaske vom Kopf. Zum Vorschein kam das Gesicht eines etwa sechzehnjährigen blonden Jungen mit grünen Augen und kräftigem Kinn.
    »Ich heiße Charles-Philippe Osmond«, sagte er mit französischem Akzent, »aber ihr könnt mich CPO nennen. Lasst uns in den Salon gehen, ihr voraus, ich zeige euch den Weg. Aber keine faulen Tricks, sonst durchbohre ich euch mit einem Pfeil. Wir hören uns an, was ihr zu sagen habt, und dann sehen wir weiter.«
    »Willkommen in Frontenac«, sagte Marvin und streifte seine Maske mit einem Lächeln ab.

    Die Pans nahmen einen großen Salon in Beschlag. Als Erstes schoben sie mehrere Sofatische zusammen, um eine kleine Bühne zu bilden, und stellten dann ringsherum Sessel, Bänke und Stühle auf. Sie entzündeten mehrere Öllampen, die längliche Schatten an die hohen Wände warfen. Auf die Bitte der Schlossbewohner setzten sich Matt und seine Freunde in die Mitte, während die anderen um sie herum Platz nahmen. Die meisten Soldaten hatten ihre Strumpfmasken abgenommen.
    Sie waren zwischen zehn und sechzehn Jahren alt, insgesamt zwölf Pans. Marvin hatte hellbraune Haut, krauses schwarzes Haar und ein schelmisches Lächeln. Das Mädchen war seine große Schwester Tina und genauso gutaussehend wie er.
    CPO legte sich die Armbrust auf die Knie und musterte die Pans in der Mitte aufmerksam.
    »Holen uns unsere Eltern bald ab?«, fragte Marvin, der auf heißen Kohlen saß.
    Ambre und Matt blickten sich unsicher

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