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Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Titel: Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam , Nadine Pueschel , Maximilian Stadler
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seufzte.
    »Hoffentlich werde ich das nicht bereuen.« Er drehte sich um und brüllte der Besatzung zu: »Auf eure Posten! Heute Nacht werden wir unseren Feinden zeigen, aus welchem Holz wir geschnitzt sind!«

    Das mit Heißluftballonen betriebene Schiff fuhr ganz dicht am Roten Tod vorbei. Die Bogenschützen an Bord schossen gleichzeitig ihre Pfeile ab. Ambre hatte den Behälter mit den Käfern vor sich stehen und lenkte die Geschosse alle auf denselben Punkt: die Quelle des blinkenden Lichts. Ein Dutzend Pfeile sausten durch die Blätter und bohrten sich tief in das Ungeheuer.
    Das zeigte keine Regung.
    Seine riesigen Tentakel tauchten aus dem grünen Ozean auf und donnerten auf die Stege des Nestes herab, zermalmten die Bretter, zerstörten die Gebäude und zerquetschten die Krieger, die versuchten, den Angreifer mit brennenden Pfeilen zu verjagen.
    Ambre sah, dass die Chloropanphylliker große Harpunen aus einem Hangar herausrollten. Sie erkannte die Harpuliter, lange, hohle Bolzen, die mit einem starken Gift gefüllt wurden. Die Pans mit den grünen Haaren konnten gerade mal zwei Ladungen davon abschießen, da krachte ein Tentakel auf die Waffen und ließ nur noch Trümmer übrig.
    Der Rote Tod schien von seinen Verletzungen nicht im Geringsten beeinträchtigt zu sein. Immer wieder schlug er zu, richtete eine ungeheure Verwüstung an und riss dabei zahlreiche Pans in den Tod. Nichts schien ihn aufhalten zu können.
    Ambre lenkte die nächste Pfeilsalve und hoffte, sie noch tiefer in den Leib des Monsters treiben zu können, aber auch diesmal bewirkte sie nichts.
    »Vergiss es!«, rief Steinbeißer. »Er spürt sie nicht mal!«
    Da konzentrierte Ambre sich auf das Ungeheuer. Sie versuchte, das Vibrieren seiner Organe zu spüren, und als sie sein Herz lokalisiert zu haben glaubte, entsandte sie all ihre gedankliche Kraft, die sie mit dem Skaraheer entfalten konnte.
    Die Äste zwischen dem Schiff und dem Monster brachen, und es gab einen lauten Knall.
    Plötzlich hörte das rote Blinken auf, und die Tentakel verschwanden unter der Oberfläche.
    Dann kehrte das Licht zurück, tiefrot diesmal, und der Rote Tod brauste auf das kleine Schiff zu. Seine Tentakel fuhren mit einer solchen Wut durch die Äste, dass er sich in dem splitternden Holz verhedderte und langsamer wurde.
    Steinbeißer und seine Leute sahen hilflos zu, wie der Rote Tod auf sie zukam. Ihr letztes Stündlein hatte geschlagen.
    Ambre hob die Hände, um noch einen Abwehrversuch zu starten, aber das Entsetzen lähmte sie.
    Als der Wald vor ihnen hin und her wogte und der Rote Tod sich daranmachte, das kleine Boot zu verschlingen, klammerte Steinbeißer sich an die Reling und brüllte mit aller Kraft:
    »Neeeeeeiin!«
    Seine Stimme verwandelte sich sofort.
    Sie wurde so laut, dass alle an Bord zu Boden sanken und sich die Ohren zuhielten.
    Aber sie richtete sich auf das Ungeheuer. Seine vorderen Tentakel wurden wie von einer unsichtbaren Mauer zurückgestoßen und zermalmt. Dann traf die Wucht der Schallwellen auf den Leib des Monsters, der immer stärker zu vibrieren begann, bis mehrere Organe gleichzeitig explodierten.
    Der riesenhafte Krake sank in das Trockene Meer, wurde von seinem eigenen Gewicht hinabgerissen und schlug eine Schneise der Verwüstung durch den Wald.
    Steinbeißer war von der Energie der Käfer erfasst worden, die zu seinen Füßen standen. Er hatte ihre unglaublichen Kraftströme umgeleitet, aber sein Geist hielt der Belastung nicht stand. Der Junge kippte ohnmächtig um. Aus seiner Nase und seinen Ohren floss Blut.
    Ambre fing ihn auf und legte ihn hin. Obwohl ihr die Ohren dröhnten, überprüfte sie seinen Puls.
    Er war schnell und unregelmäßig.
    Das Gesicht des Jungen war verzerrt. An den Schläfen und der Stirn traten die Adern hervor.
    Ambre nahm seine Hand.
    Steinbeißer hatte sie gerettet, aber er selbst würde womöglich nicht überleben.

    Unter den verdutzten Blicken der Chloropanphylliker legte das Boot des Schnabelklans am Großen Nest an.
    Mauerläufer, der Erste Offizier, nahm seine Knochenmaske ab und hob zum Zeichen seiner friedlichen Absichten die Hand, als er von Bord ging.
    Ein Chloropanphylliker in leuchtender Chitinrüstung zückte sein Florett, doch ein anderer hielt ihn zurück und marschierte auf Mauerläufer zu.
    »Warum seid ihr uns zu Hilfe gekommen? Warum habt ihr eure Leben für uns riskiert?«
    »Um euch zu beweisen, dass auch wir etwas Besonderes sind.«
    Die Chloropanpylliker warfen sich

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