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Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Titel: Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam , Nadine Pueschel , Maximilian Stadler
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die Dreizack mit einem Ruck in die Höhe. Die Jungen brauchten mehrere Sekunden, bevor sie reagierten. Drei von ihnen sprangen unter den Rumpf und zogen Wiedehopf hervor, bevor Ambre fühlte, wie all diese Energie ihren Kopf von innen auffraß. Plötzlich fuhr ein lähmender Blitz durch ihren Leib, wie ein heftiger Stromschlag.
    Das Boot knallte auf die Wurzel und wirbelte eine Staubwolke auf.
    Ambre sank zu Boden und rührte sich nicht mehr.

48. Ein unerwarteter Empfang
    S teinbeißer war ganz krank vor Sorge.
    Sein Gesicht erhellte sich, als Ambre die Augen aufschlug.
    »Sie kommt wieder zu sich! Sie kommt wieder zu sich!«
    Ambre hatte eine ausgedörrte Kehle und furchtbare Kopfschmerzen.
    »O Gott«, stöhnte sie. »Ich glaube, mein Schädel zerplatzt gleich. Könnte ich … bitte einen Schluck Wasser kriegen …?«
    Steinbeißer hielt ihr sofort einen Becher hin.
    »Du hast ihn gerettet! Ganz allein! Du hast Wiedehopf gerettet!«
    »Wie … wie geht es ihm?«
    »Seine Beine sind gebrochen, und er hat Quetschungen am ganzen Körper, aber er hat überlebt.«
    Ein Mädchen beugte sich über die Hängematte, in die sie Ambre gebettet hatten.
    »Was du vollbracht hast, ist ein Wunder«, sagte sie.
    »Nein, das ist … meine Alteration.«
    »Du meinst, deine Macht?«, übersetzte Steinbeißer. »Wie die, die wir auch haben?«
    »Ja.«
    »Aber deine ist tausend Mal stärker als unsere!«
    Ambre richtete sich ein Stück auf, leerte den Becher und gab ihn dem Jungen zurück.
    »Das ist wegen der Käfer«, murmelte sie. »In dem Gefäß.«
    »Diese kleinen roten und blauen Dinger? Unglaublich! Du musst uns das beibringen, unbedingt!«
    »Steinbeißer, im Moment brauche ich vor allem Ruhe.«
    »Natürlich! Natürlich! Ich bleibe in deiner Nähe, wenn du irgendetwas brauchst, ruf mich einfach! Du bist unbeschreiblich, Ambre Caldero! Wirklich unbeschreiblich!«
    Doch Ambre schlief bereits.

    Ambre traf Steinbeißer im Speisesaal. Er sah, wie sie nach einer Frucht griff, die wie ein zu groß geratener Apfel aussah, und lief zu ihr.
    »Du bist wieder wach! Sag bloß, wenn du mal schläfst, dann aber richtig! Du hast fast vierundzwanzig Stunden gepennt!«
    »So lange?«, fragte sie entsetzt. »Du, warum schauen mich alle so komisch an?«
    »Du bist eine Heldin!«
    »Ich habe eher den Eindruck, ein Zirkuspferd zu sein. Steinbeißer, ich muss mit dir reden.«
    Sie zog ihn in eine Ecke, vergewisserte sich, dass niemand sie hörte, und sagte:
    »Ich muss weg. Ich kann nicht länger hierbleiben.«
    Der Junge blickte sie entgeistert an.
    »Aber … wo willst du hin?«
    »Das weißt du haargenau. Ich muss zum Großen Nest des Volkes Gaia.«
    »Das ist unmöglich! Keiner würde …«
    »Dafür gebe ich euch die Käfer und bringe euch unterwegs bei, wie man sie benutzt.«
    Steinbeißer erstarrte.
    »Das würde euch einen enormen Vorteil verschaffen«, fügte Ambre hinzu. »Und ich bin sicher, dass die Mädchen in deinem Klan dich mit anderen Augen sehen werden, wenn du mit den Käfern umgehen kannst.«
    »Aber …«
    »Jetzt oder nie. Sonst packe ich meine Sachen und springe ins Meer.«
    Steinbeißer seufzte.
    »Ich werde mit den anderen darüber reden. Allein kann ich da keine Entscheidung treffen.«
    Ambre legte ihm eine Hand auf die Schulter.
    »Ich zähle auf dich.«

    Am frühen Nachmittag wurde ein schnelles, bewaffnetes Boot zur Abfahrt klargemacht.
    Steinbeißer war zum Kapitän bestimmt worden. Er hatte seine Kameraden von Ambres guten Absichten überzeugen können.
    Den Ausschlag hatte schließlich die Tatsache gegeben, dass sie ein Mitglied des Klans gerettet hatte. Außerdem verlockte die Pans der Gedanke, ihre eigenen Kräfte mit Hilfe der Käfer ebenfalls ins schier Unermessliche steigern zu können, auch wenn ihnen nicht einleuchtete, weshalb Ambre ausgerechnet ihre Erzfeinde besuchen wollte.
    Mit Ambre und Steinbeißer gingen zwölf Krieger an Bord.
    Als der Taubenschlag nur noch ein dunkler Punkt am Horizont war, fragte Ambre den Steuermann:
    »Ist das Große Nest weit weg?«
    »Nein, deshalb liegen wir uns ja auch so oft in den Haaren. Sie haben sich ganz in unserer Nähe breitgemacht. Heute Abend sind wir da.«
    »So schnell?«, freute sich Ambre. »Und ich dachte schon, ich würde noch mal drei Tage auf dem Meer verlieren.«
    »Mir wäre es lieber, sie wären weiter weg.«
    »Sind sie nicht als Erste auf ihrem Heiligen Berg da gewesen?«
    »Ganz bestimmt nicht! Wir waren zuerst da!«
    »Woher weißt du

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