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Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Titel: Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam , Nadine Pueschel , Maximilian Stadler
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Flaggschiffs der Chloropanphylliker beizuwohnen. Unterwegs merkte sie, dass ihr zwei Jungen mit giftgrünen Haaren folgten.
    Ich kann es ihnen nicht verdenken, dass sie uns überwachen, nach allem, was wir ihnen angetan haben. Das gilt für mich genauso wie für den Schnabelklan.
    Die drei Kapitäninnen des Mutterschiffs gingen als Letzte an Land: die große und weise Orlandia, die misstrauische Faellis und Clemantis, die jüngste und auch die netteste.
    Zu ihrem großen Bedauern durfte Ambre nicht sofort mit ihnen sprechen. Man schirmte die drei Mädchen ab, um ihnen Bericht zu erstatten. Die Verluste waren schwer, die Schäden beachtlich. Da die meisten Verteidigungsanlagen des Großen Nestes zerstört waren, konnte es nur noch auf sein Admiralsschiff zählen, das zum Glück schnell zurückgekehrt war.
    Ambre wurde erst am Nachmittag in den Stamm der Haupteiche geführt. Der Rat der Frauen, der über das Leben der Chloropanphylliker regierte, war heute ausnahmsweise am helllichten Tag zusammengetreten. Als Ambre in die kleine Arena kam, sah sie etwa zehn verschleierte Gestalten im Schatten eines überdachten Balkons sitzen.
    »Wir empfangen dich hier nicht zum ersten Mal, Ambre«, sagte eine wohlbekannte Stimme.
    Ich glaube, das ist Orlandia!
    »Und beim letzten Mal haben wir es bitter bereut«, fügte eine andere hinzu.
    »Ich habe versucht, euch in einer Botschaft alles zu erklären …«, setzte Ambre an.
    Eines der Mädchen unterbrach sie:
    »Schöne Worte, aber auf die Taten kommt es an, und da hast du uns böswillig hintergangen!«
    »Unser Volk leidet, es ist bedroht!«, erwiderte Ambre. »Ihr lebt hier abgeschieden vom Rest der Welt und interessiert euch nur für euer Schicksal und euren Baum des Lebens! Wir mussten unsere Reise fortsetzen!«
    »Aber ihr wart nicht gezwungen, unsere Geheimnisse zu stehlen und euch unter die Bibliothek zu schleichen!«
    Ambre senkte den Blick.
    »Das stimmt, und ich entschuldige mich noch einmal dafür. Meine Freunde und ich waren respektlos und unverschämt. Wir hatten Angst vor euch und hofften, euch danach besser zu verstehen.«
    »Warum bist du zurückgekommen?«, wollte Orlandia wissen.
    »Weil unten auf der Erde ein Krieg zwischen Erwachsenen und Kindern ausgebrochen ist. Und wir brauchen Hilfe.«
    »Du bist gekommen, um Unterstützung für einen Krieg zu erbitten, der uns nicht betrifft?«
    »Ja. Aber auch, weil es bei euch einen außergewöhnlichen Quell des Wissens und der Energie gibt.«
    »Damit meinst du wohl den Baum des Lebens?«
    »Genau. Die Erwachsenen suchen ihn. Ich weiß nicht warum, aber ich brauche euch nicht zu sagen, dass sie ihn auf keinen Fall finden dürfen.«
    »Wir wissen ihn zu beschützen!«
    »Das bezweifle ich. Sie sind viel zahlreicher, als ihr euch vorstellen könnt.«
    »Du scheinst zu vergessen, wo du bist: über den Wipfeln eines undurchdringlichen Waldes.«
    »Ich bin ja auch zurückgekommen, oder? Und zwar auf dem Rücken eines Tiers, das von den Zyniks abgerichtet wurde!«
    Unter den Mitgliedern wurde eifrig getuschelt. Orlandia ergriff das Wort:
    »Es ist unsere Aufgabe, die Seele des Baums des Lebens zu beschützen. Es ist undenkbar, dass du sie mitnimmst. Diesen Plan kannst du dir gleich aus dem Kopf schlagen!«
    »Ich will sie nur berühren. Wie ihr es bei der Feier des Baumes macht. Es gibt eine Verbindung zwischen diesem Licht und mir, da bin ich sicher, deshalb bin ich hier.«
    Die Ratsfrauen neigten sich einander zu und diskutierten leise. Dann richtete sich eine von ihnen auf und sagte:
    »Die Seele ist heilig! Wie kommst du auf die Idee, dass wir dich sie berühren lassen?«
    »Gestern Abend habe ich mein Leben riskiert, um euch zu retten. Ich hätte abwarten können, bis der Rote Tod das Große Nest komplett verwüstet, um anschließend in aller Ruhe die Seele des Baums aus den Ruinen zu holen. Stattdessen habe ich mit dem Schnabelklan für euch gekämpft! Wir sind keine Feinde! Unsere Unterschiede sollten uns einander annähern, uns zum Austausch veranlassen, anstatt uns gegenseitig Angst zu machen!«
    Orlandia hob die Hand.
    »Wir haben deinen Antrag gehört. Jetzt werden wir uns zur Beratung zurückziehen und entscheiden, was wir mit dir und deinen Freunden tun werden.«
    Ambre wartete über eine Stunde in einem kleinen fensterlosen Raum, bevor man sie wieder in die Arena des Rates führte.
    Orlandia stand vor den anderen Mitgliedern.
    »Ambre«, sprach sie mit gewichtiger Stimme, »der Rat der Frauen hat entschieden,

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