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Alterra. Im Reich der Königin

Alterra. Im Reich der Königin

Titel: Alterra. Im Reich der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam
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hinuntermüssen, ist es aus mit uns!«
    Tobias nickte ängstlich.
    »Sie hat nicht unrecht! Wir müssen sie unbedingt überzeugen, was anderes bleibt uns gar nicht übrig.«
    »Ich weiß nicht, wieso«, fuhr Ambre fort, »aber ich habe ein gutes Gefühl bei ihnen. Klar sind sie manchmal etwas … seltsam, aber ich glaube, dass wir ihnen vertrauen können. Wir müssen alles tun, damit sie uns helfen. Wir brauchen Ruhe, Verpflegung und ein Transportmittel, das uns ans südliche Ufer des Trockenen Meeres bringt. Matt, versprich mir, dich nicht mit ihnen anzulegen.«
    »Mir sind sie nicht geheuer. Sie verheimlichen uns etwas.«
    »Weil sie anders sind als wir, das ist alles.«
    In mehr als zwanzig Metern Höhe erreichten sie eine lange Plattform, auf der ein mit grünem Moos bedecktes Haus stand. Sie betraten einen mit Sitzbänken und braunen Teppichen ausgestatteten Raum, in dem mehrere mit Leuchtgelee gefüllte Holzschalen ein helles Licht verbreiteten. Clemantis bedeutete den drei Freunden, sich zu setzen und zu warten, während Faellis und Orlandia durch eine Flügeltür verschwanden.
    Ambre nutzte die Gelegenheit, um Clemantis mit Unschuldsmiene zu fragen:
    »Heute Morgen hatte ich den Eindruck, dass du uns etwas anvertrauen wolltest. Täusche ich mich?«
    »Das war nichts Wichtiges.«
    »Warum hältst du es dann vor uns zurück?«
    Clemantis blickte sie sichtlich verlegen an und spähte dann nervös zur Flügeltür.
    »Ich habe nicht das Recht, über dieses Thema zu sprechen, ihr seid Fremde.«
    »Wäre das nicht gerade ein Weg, uns zu Freunden zu machen?«
    Diese Bemerkung schien Clemantis zu treffen. Verwirrt sah sie Ambre an.
    In diesem Augenblick kam Orlandia zurück und verkündete:
    »Der Rat wird uns empfangen. Haltet euch bereit!«
    Während Tobias und Matt sich erhoben, flüsterte Ambre Clemantis zu:
    »Müssen wir den Rat fürchten?«
    Nach kurzem Zögern wisperte Clemantis zurück:
    »Ein paar der Mädchen sind recht schwierig. Wenn sie der Meinung sind, dass ihr eine Gefahr für uns bedeuten könntet, werden sie euch verbannen, ohne mit der Wimper zu zucken. Seid ehrlich. Und deine beiden Freunde dürfen nicht das geringste Anzeichen von Aggressivität zeigen!«
    Die Gruppe trat in einen Gewölbesaal, der am anderen Ende von der Rinde der großen Eiche abgeschlossen wurde. Ein drei Meter breites Loch führte in das Innere des Baumes; daneben schraubte sich eine in den Splint gehauene Treppe, die von Geleelampen beleuchtet wurde, in die Höhe.
    Orlandia setzte sich an die Spitze, und die kleine Schar machte sich auf den Weg zum Rat der Frauen.

12. Ratsversammlung
unter freiem Himmel
    A mbre, Matt und Tobias wurden in ein kleines rundes Zimmer geführt, wo man ihnen zu essen brachte. Sie waren so viele Stufen hochgestiegen, dass sie den Eindruck hatten, an der Spitze des Baumes angelangt zu sein. Ihre Oberschenkel und Waden brannten wie Feuer.
    »Sollten wir nicht den Rat treffen?«, wunderte sich Ambre.
    »Doch, aber erst müsst ihr euch stärken«, erwiderte Clemantis, »damit ihr nachher nicht zu erschöpft seid.«
    »Erschöpft?«, wiederholte Matt. »Was für eine Art Rat ist das denn? Ein Kampf oder was?«
    Clemantis schien seine Frage sehr lustig zu finden.
    »Nein«, sagte sie lächelnd. »Damit der Rat die bestmögliche Entscheidung treffen kann, wollen seine Mitglieder schon im Vorfeld so viele Informationen wie möglich zur Verfügung haben, und die werdet ihr ihnen heute Nachmittag liefern müssen.«
    »Und wann treten wir vor den Rat?«, fragte Tobias.
    »Heute Abend. Der Rat versammelt sich erst bei Einbruch der Nacht.«
    Sie aßen zusammen eine warme Mahlzeit: helles Fleisch, das wie Hühnchen aussah, und Kartoffelbrei, der nach feuchter Erde roch. Dann verabschiedeten sich Clemantis und Orlandia und wurden von einem Dutzend Jungen unterschiedlichen Alters abgelöst. Der Jüngste war vermutlich nicht älter als acht Jahre, der Älteste etwa sechzehn. Sie setzten sich den drei Freunden gegenüber an den Tisch, und der Größte ergriff das Wort.
    »Faellis hat uns die Umstände eurer Begegnung geschildert und berichtet, was ihr über eure Welt erzählt habt.«
    »Das ist nicht nur unsere Welt, es ist die Welt, in der wir alle leben«, erwiderte Matt. »Der Blinde Wa … Entschuldigung, das Trockene Meer ist ein Teil davon!«
    Der Jugendliche schien den Einwand nicht besonders zu schätzen, denn er musterte Matt lange, ehe er fortfuhr:
    »Wie dem auch sei, jetzt befindet ihr euch bei uns,

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