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Alterra. Im Reich der Königin

Alterra. Im Reich der Königin

Titel: Alterra. Im Reich der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam
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zu, bevor Matt auf den Grund ihrer Reise zu sprechen kam: Sie seien nach Süden aufgebrochen, um vor dem Torvaderon zu fliehen, aber auch, um mehr über die Zyniks und die entführten Pans herauszufinden – und um zu verstehen, warum in der Ausrüstung eines Zynik-Regiments ein Steckbrief mit seinem Konterfei steckte.
    »Du scheinst recht begehrt zu sein, Matt Carter«, meinte Torshan.
    »Ich will ehrlich mit euch sein: Meine Anwesenheit kann euch über kurz oder lang in Schwierigkeiten bringen. Meine Freunde und ich wollen auch gar nicht hierbleiben, wir möchten uns nur ausr …«
    Torshan unterbrach ihn mit einer abwehrenden Geste.
    »Eure Wünsche könnt ihr zu gegebener Zeit vorbringen. Jetzt geht es nicht darum, was ihr wollt, sondern darum, wer ihr seid.«
    Das Verhör setzte sich bis zum Abend fort. Am Ende waren die drei völlig erschöpft und litten unter Kopfschmerzen.
    Die Jungen ließen sie allein, und man servierte ihnen eine weitere Mahlzeit. Danach konnten sie sich ein wenig erholen und in Ruhe über alles nachdenken, was sich seit dem Vorabend ereignet hatte.
    Einige Stunden später kam man sie holen. Matt war sicher, dass es schon mitten in der Nacht sein musste; er hatte geschlafen, als Torshan in den Raum trat und sie bat, ihm zu folgen.
    Sie wurden zu einer weiteren Treppe geführt und stiegen zu einem Vorplatz empor, der unter freiem Himmel lag.
    Sechs Schalen enthielten jene weiche Substanz, die ein silbriges Licht verbreitete. Es gab keine Tür, nur eine drei Meter hohe Mauer, die den gesamten Hof einfasste.
    Matt wurde unbehaglich zumute. Er hatte den Eindruck, in einer Arena zu stehen, wie ein Verurteilter im antiken Rom, der darauf wartet, dass man die hungrigen Löwen hereinlässt.
    Aus dem Schatten über der Mauer erhob sich auf einmal eine Mädchenstimme, als gäbe es dort einen Balkon. Matt starrte in die Dunkelheit, aber außer den Ästen der Eiche, die in den Himmel ragten, konnte er nichts erkennen. Die Stimme schien aus dem Laub zu kommen.
    »Ihr befindet euch vor dem Rat der Frauen.«
    Eine andere Stimme, gleich neben der ersten, fuhr fort:
    »Unsere Berater haben uns eure Antworten vorgetragen.«
    »Jetzt ist die Stunde der Entscheidungen gekommen«, verkündete eine Dritte, die deutlich jünger klang.
    »Nach allem, was uns berichtet wurde«, sagte die Erste, »sind wir der Auffassung, dass es in unserer Pflicht steht, euch Gastfreundschaft zu gewähren. Der Baum des Lebens hat uns geholfen, doch er gehört uns nicht allein; alle Lebewesen dürfen bei ihm Zuflucht suchen, solange sie mit reinen Absichten kommen, ohne Hintergedanken. Fühlt euch also hier wie zu Hause.«
    »Torshan wird euch beim Einzug behilflich sein. Er wird auch feststellen, wie ihr am besten zum Wohl der Gemeinschaft beitragen könnt.«
    Ambre hob die Hand wie in der Schule.
    »Sprich«, sagte ein Mädchen.
    »Ihr müsst wissen, dass wir nicht auf Dauer … Also, eigentlich wollen wir nicht bleiben, sondern uns nur erholen, bevor wir weiterziehen. Und dabei bitten wir euch um Hilfe.«
    »Niemand verlässt das Große Nest freiwillig.«
    »Aber wir befinden uns auf einer Art Mission, das hat man euch bestimmt mitgeteilt. Und wir können hier nicht allzu lange verweilen, ohne eure Sicherheit zu gefährden.«
    »Das Wesen, das euch verfolgt, kann nicht ohne fremde Hilfe aus den Abgründen aufsteigen. Seid unbesorgt, selbst wenn es die Gefahren überlebt, die dort unten lauern, wird es nicht herausfinden, dass ihr hier seid.«
    Matt verzog das Gesicht. Diesen Optimismus teilte er nicht. Es war nur eine Frage von Tagen, Wochen oder vielleicht Monaten, bis der Torvaderon wieder in seine Gedanken eindringen und ihn dadurch orten würde.
    »Wir müssen unsere Reise fortsetzen, es geht um das Überleben unseres Volkes, der Pans«, rief er laut, um sich verständlich zu machen.
    Totenstille trat ein.
    »Wir bitten euch nur«, erklärte Matt, »uns zu helfen, das südliche Ende des Trockenen Meeres zu erreichen.«
    »Das ist ein weiter Weg«, rief eine vierte Stimme entsetzt.
    »So ist es«, ergriff wieder die Erste das Wort. »Ein sehr langer Weg. Dazu kommt die Zeit, die wir brauchen werden, um eine Entscheidung in dieser Sache zu fällen, welcher Natur sie auch sein wird. Ihr scheint klug zu sein, unser Wohlergehen ruht auf den Schultern von Kindern wie euch. Wenn ihr im Großen Nest bleibt, arbeitet ihr an der Zukunft mit, die wir aufbauen. Wir sind alle aufeinander angewiesen.«
    »Meine Schwester hat recht,

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