Althalus
was geht es - und wo?«
Khalor zuckte die Schultern. »In Treborea erhitzen sich die Gemüter. Das ist der Krieg, für den wir euch eigentlich angeworben haben. Der, den wir gestern hier beendeten, fand im Grunde genommen auf einem Nebenschauplatz statt. Seien wir ehrlich, meine Herren, keiner von uns hat dieses Scharmützel sonderlich ernst genommen. Es gab eine gewisse strategische Verbindung zu dem großen Krieg, wenn wir ihn so nennen wollen, aber das war auch schon alles.«
»Dann handelt es sich also um einen Krieg im Krieg?«, fragte Kreuter.
»Ja, und es ist mehr oder weniger immer derselbe Feind. Der Hauptunruhestifter befindet sich in Nekweros. Ich könnte mir vorstellen, dass wir letztendlich alle dorthin müssen, um ihn unmissverständlich aufzufordern, die Aufwiegelei zu beenden.«
»Da würden wir nur uns selbst brotlos machen«, schnaubte Gebhel. »Das wäre schrecklich dumm von uns, Khalor. Ist dieser Feldzug in Treborea eine Ausweitung der Streitigkeiten zwischen Kanthon und Osthos? «
»In etwa.«
»Du hast doch das letzte Mal für die Kanthoner gearbeitet, nicht wahr? Werden wir wieder auf derselben Seite kämpfen?«
»Nein, Gebhel. Wir haben die Seiten gewechselt. Die Arya von Osthos hat uns bessere Bezahlung geboten.«
»Das genügt mir«, sagte Kreuter. »Ich arbeite für Geld, nicht fürs Vergnügen. Ist irgendetwas Ungewöhnliches zu erwarten? «
»Wahrscheinlich nicht«, antwortete Khalor. »Alles was wir bis her erfahren haben, deutet auf eine herkömmliche Auseinandersetzung hin. Eines steht jedenfalls fest: Ich werde mehr Reiterei benötigen.«
»Darum kann ich mich kümmern«, versprach Kreuter. »Ich kehre nach Plakand zurück und stelle weitere Männer mit Pferden in Dienst.« Er blickte Althalus an. »Ich werde ein paar Fässer von Eurem Gold brauchen.«
Althalus zuckte die Schultern. »Damit hatte ich gerechnet.«
»Geld spornt die Stute an«, zitierte Kreuter.
»Wäre sie nicht auch mit Hafer zufrieden?«
»Sie vielleicht schon, ich nicht.«
Khalor lehnte sich im Stuhl zurück und blinzelte zum Zeltdach. »Ich habe mich in letzter Zeit nicht mehr mit der Lage in Treborea beschäftigt«, gestand er, »aber wenn es keine Überraschungen gibt, dürfte es sich um die üblichen Gegebenheiten handeln. Ich habe Zugang zu einigen nicht allzu weit entfernten Stämmen, die ich gleich zu Anfang des Krieges einsetzen will. Ihr braucht euch nur in Richtung Osthos in Marsch zu setzen, meine Herren. Die Schatzkammer dort platzt aus allen Nähten; deshalb gibt es genug Geld für uns alle. Ich könnte mir vorstellen, dass die Lage sich bis zu eu-rem Eintreffen gefestigt hat. Wenn ihr dann in die Kämpfe eingreift, ist das Kriegsglück auf unserer Seite.«
»Ich könnte die Schäfer gut gebrauchen«, sagte Dreigon.
»Einen Moment«, protestierte Gebhel. »Sie unterstehen mir!«
»Ich dachte, du wolltest diesmal nicht mitmachen«, erinnerte ihn Khalor.
Gebhel zuckte die Schultern. »Ich muss ohnehin in diese Richtung, und ich bin ziemlich sicher, Gweti möchte, dass ich mich beteilige.« Er grinste. »Außerdem, wenn ich spät genug eintreffe, brauche ich nicht bei irgendwelchen langweiligen Belagerungen mitzumachen. Ich komme zu deinem Entsatz, Khalor. Du darfst also dankbar sein - und großzügig -, nachdem ich deinen Hintern aus dem Feuer gezogen hab'.«
»Wie nahe bist du mit Häuptling Gweti verwandt, Gebhel?« Khalor blickte ihn argwöhnisch an.
»Wir sind Vettern dritten Grades«, gestand Gebhel.
»Dachte ich's mir. Gewisse Wesenszüge sind unverkennbar.«
»Alle lieben das Geld, Khalor. Meine Familie vielleicht ein bisschen mehr als andere.«
»Yeudons Erlaubnis zu bekommen, Salkan und seine Jungs aus Wekti mitzunehmen, könnte sich als etwas schwierig erweisen«, meinte Bheid.
»Erlaubnis, pah«, schnaubte Gebhel. »Ich werde ihnen Gold anbieten, dann können sie ihre blökenden Schafe gar nicht schnell genug loswerden.«
Dreigon seufzte. »Dann wird mir wohl nichts übrig bleiben, als dein Angebot zu erhöhen.«
»Das würdest du doch nicht wirklich tun!«, rief Gebhel.
»Wart's ab.« Dreigon grinste breit.
Am Spätnachmittag führte Eliar Althalus und Bheid durch den Haupteingang des Tempels in Keiwon.
»Gibt es Neuigkeiten vom Krieg?«, erkundigte sich der weißgewandete Priester in Exarch Yeudons Vorzimmer interessiert.
»Man könnte es so ausdrücken, dass wir gesiegt haben«, erwiderte Eliar.
»Deiwos sei gepriesen!«, rief der Priester.
»Deiwos hatte
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