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Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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und Albron.«
    »Warten wir damit, bis er sich mit Gebhel und Dreigon in einem der Korridore hier befindet, Em«, schlug Althalus vor. »Dann fällt es nicht auf, wenn Eliar und ich ihn uns schnappen. Natürlich könnten wir ihn jetzt schon herbringen, aber dann müsste ich eine Menge Lügen verbreiten, um alle zufrieden zu stellen, und das ist auf die Dauer ziemlich ermüdend.«
    »Was immer du für richtig hältst, Schatz. Ach, übrigens, Andine möchte Schatzmeister Dhakan in Osthos besuchen. Sie ist überzeugt, dass die Kanthoner bald angreifen werden. Nimm Sergeant Khalor mit, damit er unsere gegenwärtige Strategie erklären kann.«
    »Was immer du möchtest, Em.«
    Es war früher Abend, als Eliar Althalus, Andine und Khalor auf den Korridor vor Schatzmeister Dhakans Studiergemach im Palast von Osthos führte. Dann klopfte er an die Tür der Studierstube.
    »Ich bin beschäftigt«, erklang Dhakans Stimme. »Versucht es später noch einmal.«
    »Ich bin's, Dhakan«, rief Andine. »Ich habe gute Neuigkeiten für Euch.«
    Dhakan öffnete die Tür. »Verzeiht, meine Arya«, entschuldigte er sich mit tiefer Verbeugung. »Den ganzen Tag haben Leute an meine Tür geklopft, die schlechte Neuigkeiten für mich hatten. Kommt herein. Kommt herein!«
    »Ist er nicht ein Schatz?«, sagte Andine voller Zuneigung.
    »Das ist Sergeant Khalor, Dhakan«, stellte Althalus ihm den Arumer vor. »Wir waren auf dem Rückweg zu diesem neuerlichen Krieg, den wir bei unserem letzten Besuch hier erwähnten, und trafen ihn nahe der Grenze zu Equero. Khalor war der Sieger in dem anderen Krieg und seine Heere sind auf dem Marsch. Er interessiert sich dafür, wie die Dinge hier zurzeit stehen.«
    »Sergeant«, grüßte Dhakan Khalor mit knappem Nicken. »Nun, die Dinge verliefen hier nicht sonderlich gut, fürchte ich.«
    »Die Kanthoner sind ins Land eingedrungen?«
    Dhakan nickte. »Vor mehreren Tagen. Sie verfügen über eine gewaltige Armee. Unsere Streitkräfte konnten sie nicht lange aufhalten.«
    Khalor deutete auf die große Karte hinter Dhakans Schreibpult. »Zeigt es mir.«
    Dhakan nickte. »Das Grenzland von Treborea ist weder sehr fruchtbar noch reich an Bodenschätzen, darum hat auch niemand Anspruch darauf erhoben. Die Kanthoner fielen in unser Gebiet nördlich dieses Sees ein. Sie verfügten über eine beachtliche Armee von Söldnern.«
    »Reiterei oder Fußsoldaten?«
    »Beides, Sergeant.«
    »Habt Ihr eine Ahnung, woher diese Söldner kamen?«
    »Das ist nicht leicht zu sagen, Sergeant. Die meisten Treborea-ner können Arumer und Kagwherer nicht unterscheiden.«
    »Ich kann es vielleicht, wenn ich sie sehe.« Khalor deutete auf drei Namen auf der Karte. »Sind das Städte oder nur Dörfer?«
    »Städte.«
    »Haben sie Stadtmauern?«
    Dhakan nickte. »Die von Kadon und Mawor sind gut befestigt, aber die von Poma ist halb verfallen. Im Grunde gehören diese drei Städte zur Föderation von Osthos. Vor ein paar Jahrhunderten waren sie freie Stadtstaaten, und als die Kanthoner zum ersten Mal nach einem Kaisertum strebten, schlossen wir uns zur Abwehr zusammen. Die Fürsten dieser drei Städte prahlen immer noch mit ihrer Unabhängigkeit, doch letztendlich führen sie nur Osthos' Be fehle aus.«
    Khalor schüttelte den Kopf. »Die Staatswissenschaften der Tiefländer sind noch komplizierter als ihre Religionen.«
    »Es gehört zu den Freuden der Zivilisation, Sergeant Khalor, die Dinge schwieriger zu machen als sie sind«, sagte Dhakar trocken. Dann wurde seine Miene ernst. »In den vergangenen Jahrhunder ten sahen wir uns häufig gezwungen, Krieg gegen die Kanthoner zu führen. Bei diesen Kriegen standen stets die Städte im Mittelpunkt, da nur dort Reichtümer zu finden sind. Diesmal allerdings ist es anders. Der Feind tötet jeden, der ihm in den Weg kommt.«
    »Doch nicht etwa auch die Landleute?«, rief Andine.
    »Ich fürchte ja, meine Arya«, entgegnete Dhakan.
    »Das ist verrückt! Die Bauern haben nichts mit den Kriegen zwischen den Städten zu tun. Nie zuvor hat jemand Bauern getötet. Sie sind unverzichtbar! Wer soll die Feldfrüchte anbauen, von denen wir uns ernähren, wenn nicht der Landmann?«
    »Das scheint die Eindringlinge nicht zu kümmern, meine Arya. Jedenfalls fliehen die Bauern voller Entsetzen und verstopfen sämtliche Straßen in den Süden.«
    »Vielleicht wollen die Invasoren genau das erreichen«, überlegte Khalor laut. »Wenn diese drei Städte voll von Flüchtlingen sind, sobald die Belagerung

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