Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
beginnt, werden die Lebensmittel nicht lange reichen und die Städte können nicht durchhalten.«
    »Das ist eine unmenschliche Kriegführung, Sergeant«, entrüs tete sich Dhakan.
    »Wir haben es auch mit einem unmenschlichen Gegner zu tun, Schatzmeister Dhakan.« Khalor blickte wieder auf die Karte.
    »Lasst mich raten, Euer Liebden. Ist einer der Heerführer dieser Invasoren eine Frau?«
    »Woher wisst Ihr das?«
    »Wir hatten bereits mit ihr zu tun. Sie heißt Gelta und nennt sich selbst ›Königin der Nacht‹. Sie ist eine Wahnsinnige mit Schultern wie ein Stier, und sie liebt den Geschmack von Blut.«
    »Eine Frau?«, rief Dhakan.
    »Sie ist keine gewöhnliche Frau, Euer Liebden«, entgegnete Althalus, »und dies ist kein gewöhnlicher Krieg. Der Aryo von Kanthon ist nicht viel mehr als eine Marionette und jemand anders zieht die Fäden.«
    »Meine Streitkräfte sind bereits unterwegs, Schatzmeister Dhakan«, beruhigte ihn Khalor. »Ich möchte mir diese Städte anschauen, doch das Wichtigste ist zurzeit, Truppen dorthin zu verlegen, um den Vormarsch der Eindringlinge zu verzögern. Das verschafft mir ausreichend Zeit, mich der Befestigungen anzunehmen. Wir brauchen jemanden zwischen Gelta und diesen Städten. Ich möchte mich nicht zum Essen an einen Tisch mit ihr setzen müssen.«
    »Smeugor und Tauri«, schlug Althalus vor.
    »Doch nicht diese beiden!«, rief Andine entsetzt. »Sie sind Abtrünnige, Althalus. Sie werden uns bei jeder Gelegenheit verraten.«
    »Sie werden es versuchen«, entgegnete Althalus, »aber ich werde ihnen stets ein paar Schritte voraus sein. Ob sie wollen oder nicht, Smeugor und Tauri werden einen beachtlichen Beitrag zu unserem Sieg leisten.«
    Das Laub war rot wie Blut, als die Königin der Nacht sich auf dem Thron des mächtigen Osthos niederließ. Und wisset, die gefangene Arya von Osthos wurde in Ketten herbeigezerrt, sich auf die Knie zu werfen vor der furchtbaren Königin, die alle niedergemetzelt hatte, die ihr im Weg gewesen.
    »Unterwirf dich, schwaches Kind«, befahl die finstere Königin. »Sollte mir deine Erniedrigung gefallen, lasse ich dir vielleicht das Leben.« Das allzu vertraute, gefürchtete Wimmern erfüllte den Saal.
    Und die Arya Andine kniete nieder, um ihre Unterwürfigkeit zu bekunden.
    »Das Gesicht auf den Boden!«, befahl die grausame Gelta. »Ich will sehen, dass deine Demütigung vollkommen ist.«
    Weinend senkte Arya Andine das Gesicht, bis es die Steine des Bodens berührte.
    Und das Herz Geltas strömte über und der Geschmack des Sieges auf ihrer Zunge war süß, unendlich süß.
    Frohlockend drückte sie den Fuß, der in einem derben Stiefel steckte, auf den zarten Nacken der unterworfenen Arya und rief: »Alles, was dein war, Andine, ist jetzt mein, wahrhaftig alles, selbst dein Leben und dein Blut.«
    Und das grausame Frohlocken der Königin der Nacht hallte ebenso durch den Marmorpalast der gestürzten Arya von Osthos wie das fürchterliche Wimmern.
     

30
     
    »Was hatte ich für einen schrecklichen Albtraum!«, stöhnte Astarell am nächsten Morgen beim Frühstück.
    »Ich habe auch nicht sehr gut geschlafen«, gestand Häuptling Albron.
    Dweia blickte die beiden an; dann machte sie eine Handbewegung. »Drem!«, murmelte sie.
    Albron und Astarell erstarrten mit offenen Augen.
    Sergeant Khalor blinzelte verwirrt und fächelte mit einer Hand vor dem Gesicht seines Häuptlings, aber der schien es nicht zu bemerken.
    »Was geht hier vor?«, fragte er scharf.
    »Wir müssen uns unterhalten, Sergeant«, sagte Althalus, »und es ist besser, wenn Albron und Astarell nicht von dem Gespräch hören.«
    »Hexerei?«, fragte Khalor erschrocken.
    »So würde ich es nicht bezeichnen, wenngleich es auf dieser Linie liegt. Du wirst inzwischen bemerkt haben, dass vieles in diesem Haus ungewöhnlich ist. Astarell und dein Häuptling können ein Nickerchen machen, während wir beschäftigt sind. Dafür werden wir vermutlich noch öfter sorgen, damit gewisse Dinge im Rahmen bleiben.«
    »Ja, Kreuter wäre es bestimmt nicht recht, wenn die Dinge zwischen Albron und seiner Nichte zu weit gingen.«
    »Genau. Doch wenn gewisse Formalitäten erledigt sind, brauchte Kreuter sich nicht mehr den Kopf zu zerbrechen. Vielleicht solltest du es vorsichtig zur Sprache bringen, wenn du dich das nächste Mal mit ihm unterhältst.«
    »Es würde in der Tat einige Probleme lösen«, bestätigte Khalor. »Was sollte dieses Gerede über Albträume?«
    »Hast du vergangene

Weitere Kostenlose Bücher