Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Althea - Das Erwachen

Althea - Das Erwachen

Titel: Althea - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derik Peterson
Vom Netzwerk:
verließen die Küche und stiegen die Treppen hinauf. Georg legte seine Hand auf meine Schulter. Er küsste mich auf die Wange und hielt mein Gesicht mit der anderen fest.
„Ich habe dir noch gar nicht gedankt, du hast mir das Leben gerettet.“
„Blödsinn, wir haben uns ständig gegenseitig gerettet. Geh schlafen, Georg.“
Ich ertappte meine Hand, als sie unbewusst nach ihm griff, berührte ihn jedoch nicht, da er bereits zu seinem Zimmer ging. Ich ging stattdessen in meines, endlich allein.
Ich brach auf dem Bett zusammen und weinte bitterlich. Ich hatte die Gedanken, so gut es ging, verdrängt, aber jetzt kamen die Schreie der Ork, die ich getötet hatte, unbarmherzig in mir hoch. Ich rollte mich auf dem Bett zusammen, außerstande, mich weiter zu bewegen oder auch nur auszuziehen. Ich war gelähmt vor Entsetzen, die Schreie meiner Opfer hallten wieder und wieder in meinen Ohren und klagten mich an. Ich schrie vor Schmerz und Scham über meine Taten ins Leere, ohne jedoch auch nur einen einzigen Ton von mir zu geben.
Hans verbarg seine Überraschung, als Sabine plötzlich in seinem Haus auftauchte. Er lächelte sie freundlich an.
„Solltest du nicht schlafen, wie alle anderen, Sabine? Nicht, dass du nicht jederzeit in meinem Haus willkommen wärst, meine Freundin.“ Er sah sie neugierig an.
„Ich musste kommen, ich werde hier gebraucht, Hans. Es geht um Althea, sie braucht Hilfe.“
Seine Augenbrauen hoben sich überrascht.
„Was ist denn los mit ihr? Sie ist oben und schläft. Was hat sie denn für ein Problem?“
„Sie schreit ihren Schmerz heraus, sie kann es nicht mehr kontrollieren. Alle können es hören, sie befindet sich in einem fürchterlichen Zustand. Sie nimmt den Tod nicht leicht, weißt du.“
„Ich sollte vielleicht nicht überrascht sein. Ich vermutete schon, dass sie mehr als nur körperliche Begabungen und schnelle Reflexe hat, sie ist offensichtlich ein magisches Wesen. Vielleicht war es ein Fehler, sie zum Soldaten auszubilden.“
Sabine sah Hans nachdenklich an, er sagte jedoch nichts mehr, sondern nahm ihren Arm und brachte sie zu meinem Zimmer. Sie betraten mein Zimmer, wo ich in voller Montur auf dem Bett lag.
„Komm, hilf mir.“ Sie lief zum Bett und nahm meinen Kopf in ihre Hände. „Zieh ihre Rüstung aus. Los, mach schon!“
Hans zuckte zusammen, tat aber wie geheißen und zog mir die Stiefel aus. Ich bekam von alldem nur wenig mit, ich war mit meiner Agonie gefangen in meinem eigenen Körper. Hans zog auch die Lederjacke und die Lederhose aus, mit Sabines Hilfe. Dann scheuchte Sabine ihn aus dem Zimmer.
„Nun geh schon ins Bett, ich mache den Rest alleine. Vermutlich bleibe ich heute Nacht hier, das Bett ist ja zum Glück groß genug für zwei. Ich bin unsicher, was ich genau mit ihr tun soll, für mich ist das auch Neuland. Ich werde Zeit brauchen.“
Hans nickte, berührte sie sachte an der Schulter und ging.
„Kümmere dich gut um sie. Und vielen Dank, Sabine.“
Sie zog mich komplett aus und dann sich selbst und legte sich zu mir. Sie hielt mich eng umschlungen und versuchte mich zu erreichen, über den Hautkontakt und auch astral. Sie strahlte auf allen Kanälen Trost und Ruhe aus. Irgendwann im Laufe der Nacht drang sie auf astraler Ebene endlich zu mir durch. Ich bin heute nach wie vor fest davon überzeugt, es war allein ihre Präsenz, die mich schließlich aus meiner Agonie erwachen ließ. Meine geistigen Schreie verstummten. Völlig erschöpft kuschelte ich mich an meine Retterin und schlief endlich tief erschöpft ein.
Am nächsten Morgen erwachte ich und lag in ihren Armen. Wir waren beide nackt und ich fragte mich, was hier wohl vorgegangen war. Ich hatte kaum noch Erinnerungen an die Vorkommnisse der Nacht. Sabine erwachte ebenfalls und lächelte mich an.
„Geht es dir wieder besser, Liebes?“ Sie blickte mich mit ihren großen und wunderschönen blauen Augen besorgt an.
Ich wurde rot und sah die Zimmerdecke an.
„Was ist passiert? Ich erinnere mich nur noch daran, zu Bett gegangen zu sein, und dann eigentlich an gar nichts mehr.“
„Letzte Nacht habe ich deinen Schmerz gefühlt und deine verzweifelten Schreie gehört. Viele von uns haben es, deshalb bin ich hier. Ich habe vor langer Zeit etwas Ähnliches mitgemacht, aber bei Weitem nicht so schlimm wie du. Es kann passieren, dass wir unsere Seele mit unseren schlimmen Taten so stark verletzen, dass sie es nicht ertragen kann. Es ist wie gesagt auch mir passiert, aber bisher habe ich von keinem anderen

Weitere Kostenlose Bücher