Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Althea - Das Erwachen

Althea - Das Erwachen

Titel: Althea - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derik Peterson
Vom Netzwerk:
Fall außer uns beiden gehört. Es tut mir unendlich leid, ich hätte es irgendwie verhindern müssen.“
Sie klang sehr besorgt und machte sich Vorwürfe für meinen Zustand, für den sie doch gar nichts konnte. Als Antwort lächelte ich sie an und liebkoste ihr Gesicht mit meinen Händen und küsste sie dankbar auf die Wange.
„Mach dir keine Sorgen, du hättest es nicht verhindern können. Wieso sind wir beide eigentlich nackt?“
Jetzt war es an ihr, rot zu werden.
„Es war die einzige Möglichkeit, die mir einfiel, dich zu erreichen. Wenn sich jemand so tief in sich selbst zurückgezogen hat wie du gestern, Althea, wird es sehr kompliziert. Die astrale Ebene alleine reicht nicht. Unsere Haut ist ein einzigartiges Organ, die Berührungen auf der Haut erreichen auch unser tiefstes Inneres, deshalb konnte ich dich letztendlich gestern Nacht erreichen. Es tut mir leid, wenn ich für dein Empfinden zu intim geworden bin, aber es war deine einzige Chance.“
Sie schlug verlegen die Augen nieder, und ich musste kichern.
„Es ist schon in Ordnung, wirklich, bitte mach dir keine Gedanken, im Gegenteil, ich danke dir vielmals, du hast mir das Leben gerettet.“
Ich umarmte sie dankbar, eng umschlungen lagen wir eine ganze Weile da und genossen einfach nur die Körperwärme des anderen. Ich vergrub mein Gesicht in ihren Haaren und rieb meine Lippen und Wange über ihren Hals. Ich fühlte von irgendwo her Echos ihrer liebevollen und besorgten Rufe in meinem Geist. Ich erschauerte und klammerte mich noch enger an sie. Sie machte nach einer Weile Anstalten aufzustehen, aber ich ließ es nicht zu, ich umklammerte sie und zog sie wieder zu mir heran. Ich war noch nicht bereit, ihre Nähe aufzugeben. Sie zitterte für einen Moment am ganzen Körper, umschlang mich eng und küsste mich liebevoll auf die Wange. Ich fühlte ihre Hände streichelnd an meinen Rücken.
Sie gab mir die Kraft, weiterzumachen, trotz aller Schmerzen in meiner Seele.
Irgendwann trieb uns die Sorge nach der Lage draußen aus dem Bett, wir hatten keine Ahnung, was passiert war, also zogen wir uns an. Ich brauchte eine Weile länger, bis ich in meine Lederkleidung und das Kettenhemd gestiegen war. Sabine sah mich lächelnd an, als ich mich anzog. Als ich fertig war, legte sie die Fingerspitzen ihrer linken Hand auf meine Wange. Ich erwiderte die Geste mit beiden Händen und legte meine Stirn auf die ihre. Für einen winzigen Moment schlossen wir die Augen und waren eins. Wir trennten uns ein wenig erschrocken und blickten einander tief in die Augen, dann verflog der Moment wie Pollen im Wind.
Jemand hatte meine Sachen gereinigt, ich vermutete Hans. Sabine schaute mich neugierig an.
„Kannst du irgendwas Magisches erreichen, mit dem Kettenhemd? Wir haben schon Probleme, wenn jemand von uns mal zu viel Blechschmuck trägt. Keine Chance auf Magie mit einem Kettenhemd.“
Ich blickte sie überrascht an.
„Ich habe keine Probleme festgestellt, alles scheint normal zu sein.“
„Ich bin fast neidisch, manchmal kommt im Kampf doch mal ein Ork zu uns durch, dann wäre so was ziemlich praktisch. Aber ich weiß nicht, ob ich deine Agonie ertragen könnte. Elfen nehmen den Tod nicht leicht, deshalb kämpfen sie wohl so ungern. Die elfische Seele ist deutlich empfindlicher als die menschliche, aber wir zahlen alle unseren Preis für jedes Wesen, das wir töten. Anscheinend hat sich nicht nur unser Körper in der Umwandlung verändert. Ich wünschte, wir müssten überhaupt nicht töten, ich wünschte, es gäbe einen anderen Weg. Vielleicht hast du Glück und es legt sich auch bei dir nach einer Weile, wie bei mir. Ich habe keine Probleme mehr damit, Lebewesen zu töten“, meinte sie tieftraurig und ohne jeden Stolz.
„Aber wir haben keine Wahl, wenn wir überleben wollen, du und ich.“ Sie senkte den Kopf. Dann erhob sie ihn wieder und lächelte mich an.
„Ich habe übrigens immer noch Zweifel daran, ob du wirklich eine Elfe bist. Elfen haben nämlich keine Katzenaugen, jedenfalls keine von denen, die wir hier hatten.“
Sie legte ihre Hand zart auf meine Wange und schaute mir in die Augen.
„Ein bisschen unheimlich ist es schon, wenn du einen damit anblickst.“
Sie umarmte mich noch einmal und küsste mich auf die Wange. Dann nahm sie meine Hand, öffnete die Tür und zog mich mit ihr. Wir stiegen nach unten, es wurde gerade hell. Wir hatten großes Glück, Hans war bereits auf und machte gerade Kaffee, der absolut wunderbar roch und meine Lebensgeister

Weitere Kostenlose Bücher