Am Anfang des Weges
sitzen und wartete darauf, dass sie wiederkam. Ich genoss es, keine Eile zu haben. Schließlich kam Ally mit meiner Rechnung herüber. »Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat. Wenn diese Busse vorfahren, sollte man einfach die Tür verrammeln.«
Ich lachte. »Kein Problem, damit verdienen Sie sich schließlich Ihr Gehalt.«
»Von wegen Gehalt. Ich lebe vom Trinkgeld. Und diese Collegekinder sind bekannt dafür, dass sie mit dem Trinkgeld geizen. Letzte Woche hat mir einer einen Golfball dagelassen. Haben Sie noch einen Wunsch?«
»Ja.« Ich nahm Geld aus meiner Brieftasche und legte es zu meiner Rechnung. Das Trinkgeld bemaß ich großzügig. »Ich würde Sie gern etwas fragen.«
Sie sah mich neugierig an. »Okay.«
»Warum haben Sie mich gefragt, ob es mir gut geht?«
Sie legte die Stirn in Falten. »Ich weiß nicht. Ich hatte einfach das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmt. Habe ich mich getäuscht?«
»Nein.«
»Es geht Ihnen nicht gut?«
Ich schüttelte den Kopf. »Nein.«
Sie sah mich nachdenklich an. Dann sagte sie: »Ich bin so gegen sieben hier fertig. Wenn Sie nicht zu viel zu tun haben, komme ich anschließend rüber zu Ihnen und bringe Abendessen mit. Dann können wir reden.« Nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu: »Wenn Sie lieber allein sein wollen, ist das auch okay. Das verstehe ich. Aber wenn Sie gern Gesellschaft hätten …«
»Ich hätte gern Gesellschaft«, sagte ich.
»Dann komme ich so gegen sieben vorbei. Manchmal wird es ein bisschen später. Kommt drauf an, wie viel bei uns los ist.« Sie zückte ihren Notizblock. »Beten Sie, dass keine Busse kommen.«
»Mache ich. Behalten Sie den Rest«, sagte ich.
»Danke.« Sie lächelte, dann ging sie zurück in die Küche.
Ich ging rüber zum Bungalow und sah nach meinen Kleidern. Sie waren alle noch feucht, daher drehte ich den Thermostat ein paar Grad höher. Ich nahm mein Reisetagebuch aus dem Rucksack und schrieb ein paar Zeilen, dann legte ich mich aufs Bett und sah dem Deckenventilator beim Drehen zu, bis ich einschlief.
Im Zimmer war es dunkel, als ich von einem Klopfen aufwachte. Ich setzte mich auf und sah mich um. Im ersten Augenblick hatte ich ganz vergessen, wo ich war. Dann klopfte es noch einmal. Ich knipste eine Lampe an, ging zur Tür und öffnete. Ally stand da, zwei Papiertüten in einer Hand und zwei Becher Malzcreme an ihren Körper gedrückt. Sie hatte ihr Kellnerinnenkleid ausgezogen und trug jetzt einen figurbetonten Pullover und Jeans.
»Habe ich Sie geweckt?«
»Nein, ich habe nur …« Ich grinste. »Ich habe geschlafen. Kommen Sie herein.«
»Danke.« Sie ging gleich durch in die Küche. Auf dem Weg dahin sagte sie: »Ich habe ein paar Sandwiches mitgebracht – unser Spanky’s Clubhouse, das ist ein Dreifachdecker mit Truthahn, Schinken, Speck und Käse, und das Hackfleisch-Sandwich. Dan macht tolles Hackfleisch. Sie nehmen sich einfach das, was Sie wollen. Ich habe hier auch noch eine Taco-Backkartoffel, ein Körbchen Zwiebelringe und natürlich unsere weltberühmte Schoko-Schoko-Malzcreme.«
Sie stellte die Tüten auf den Küchentisch und die Malzcremes in den Kühlschrank. »Wollen wir gleich essen?«
»Ja …«, sagte ich mit Blick auf meine weißen Slips, die über den Küchenstuhllehnen hingen, »… aber die hier sollte ich vielleicht erst mal wegräumen.«
Sie lächelte. »Meinetwegen nicht …«
Ich sammelte meine Unterwäsche ein, dann schob ich einen der Stühle zurück. »Nehmen Sie Platz.«
»Danke.«
Ich brachte meine Unterwäsche ins Schlafzimmer, dann kam ich zurück und setzte mich zu ihr an den Tisch.
»Wenigstens muss ich jetzt nicht die Boxershorts-oder-Slips-Frage stellen«, sagte sie.
»Ich bin froh, dass wir das geklärt haben«, sagte ich.
Sie nahm das Essen aus den Tüten und breitete es auf dem Tisch aus.
»Das ist ja genug für ein ganzes Dorf.«
»Wir müssen ja nicht alles aufessen«, sagte sie, während sie mit der Gewandtheit einer Kellnerin ein Metallbesteck für mich zurechtlegte. »Ich hasse es, mit Plastikbesteck zu essen«, sagte sie. »Wie wär’s, wenn wir uns die Sandwiches teilen?«
»Von mir aus gern.«
Sie hatte die beiden Sandwiches bereits in der Mitte durchgeschnitten und reichte mir eine Hälfte von jedem. Sie schmeckten beide gut. »Sie haben also Ihre Wäsche gewaschen.«
»Ja. Ich hoffe nur, dass alles noch trocken wird, bevor ich wieder losmuss. Ich habe schon überlegt, ob ich ein paar Sachen in der Mikrowelle trocknen
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